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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Bewegung und voll bekleidet waren, konnte Elliot den Computer trotzdem so programmieren, dass er einen Teil- oder Quick-Scan durchführte – was hier am OI auch ein Ablesen ihrer neuronalen Vernetzungsniveaus beinhaltete.
    Diaz lächelte Shane an. »Sind Sie bereit für eine kleine Demonstration?«, fragte er.
    »Was zum Henker …?«, sagte der Potenzielle. Er machte einen Schritt nach vorne, blieb dann aber abrupt stehen. »Was ist denn das?« Er sagte noch etwas, aber seine Worte waren gedämpft und unverständlich, als versuchte er mit fest geschlossenen Lippen zu sprechen.
    »Zuerst habe ich Ihnen die Arme gefesselt«, sagte Diaz in unbeteiligtem Tonfall zu ihm, »dann die Beine, dann habe ich Ihnen einen mentalen Knebel verpasst. Jetzt befreie ich Sie wieder. Sie müssen sich entspannen. Versuchen Sie Ihr Gleichgewicht wiederzugewinnen und nicht gegen mich anzukämpfen, sonst fallen Sie um. Bereit?«
    Shane nickte, einen beinahe wilden Blick in den Augen, mit einer Mischung aus Ungläubigkeit, Frustration und etwas, das bei einem anderen vielleicht Angst hätte sein können. Vielleicht war es auch Angst. Elliot war schon etliche Male als Trainingsdummy benutzt worden. Durch telekinetische Kraft gefesselt und geknebelt zu werden, war nichts für Leute, die an Klaustrophobie oder Herzschwäche litten.
    »Auf eins«, sagte Diaz. »Drei … zwei … eins.«
    »Verdammte Scheiße!« Shane fiel nach vorne und wäre auf den Knien aufgeschlagen, wenn Diaz ihn nicht aufgefangen hätte. Er wandte sich an Elliot. »Wie zum Teufel haben Sie das gemacht?«
    »Typisch«, sagte Elliot mit gespielter Enttäuschung zu Diaz. »Immer auf den Typen schieben, der die schicken Geräte bedient.« Er streckte beide Hände aus, als er sich an Shane wandte. »Ich mache gar nichts. Ich hab den Computer nicht mal angerührt. Und ihm auch keinen Sprachbefehl erteilt. Es war alles er.« Er deutete mit dem Kopf auf Diaz.
    Jetzt, wo Elliot gut sichtbar seine leeren Hände ausstreckte, hob Diaz Shane mithilfe seiner Kraft hoch und bugsierte ihn auf die andere Seite des kleinen Raums. Nicht so beeindruckend, wie ihn quer durch einen der Hauptkonferenzräume zu bewegen, aber erstaunlich genug für den früheren SEAL.
    »Ich habe Sie gefesselt, bevor ich Sie hochgehoben habe«, sagte Diaz zu dem Potenziellen, »denn die erste Reaktion, wenn man so bewegt wird, ist, wild um sich zu schlagen, und ich wollte nicht, dass Sie sich auf den Hosenboden setzen. Machen Sie sich bereit, sich diesmal wirklich zu entspannen, denn ich befreie Sie auf drei … zwei … eins.«
    Dieses Mal schwankte Shane nur leicht. Er hatte sich schnell wieder gefangen, aber er war immer noch nicht vollkommen überzeugt. Er öffnete die Tür des Untersuchungszimmers. »Ich will das noch mal sehen, draußen im Flur«, forderte er Diaz heraus, der ihm nach draußen folgte und genau das machte, während Elliot sich die Informationen der Quick-Scans beider Männer auf dem Computer ansah und …
    Okay, das war seltsam. Shane hatte sich von siebzehnprozentiger Vernetzung nicht wegbewegt, was genau seinem Anfangswert entsprach. Seine Werte hatten sich kein bisschen verändert, bis hin zur dritten Stelle hinter dem Komma.
    Stattdessen war Diaz in die Höhe geschossen. Normalerweise lagen seine Scans zwischen achtundvierzig und fünfzig Prozent. Bei seinem Scan von heute Nacht hatte er bei überdurchschnittlichen fünfzig Komma neun-zwei-fünf gelegen. Aber jetzt? Zeigte er unglaubliche achtundfünfzig. Achtundfünfzig Komma vier-drei-neun, um akribisch genau zu sein.
    Gerade wollte Elliot Diaz wieder ins Zimmer rufen – er hatte die Ausrüstung neu kalibriert und wollte den Groß-Than noch mal scannen (diesmal komplett) –, als aus den Lautsprechern ein schriller Alarm ertönte. Jeden Monat wurden Übungen durchgeführt, also erkannte er das dreitönige Signal sofort. Sein »Was in aller Welt …?« war mehr als rhetorische Frage gedacht. Aber Diaz antwortete, als hätte er es ernst gemeint – oder vielleicht reagierte er auch auf Shanes fragenden Blick. »Ein Eindringling. Das Gelände wird abgeriegelt.« Er ging an den Computer, stieß Elliot quasi mit der Hüfte beiseite, übernahm selbst die Bedienung und rief statt der medizinischen Datei eine der Sicherheitsabteilung auf.
    »Der Gefangene, den wir gerade gebracht haben«, verkündete Diaz, als er durch die Berichte auf dem Computerbildschirm scrollte. »Er hat den Joker gemacht. Er kämpft unten eins-zu-eins gegen Mac. Sie

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