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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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war – und ihr wurde klar, selbst wenn sie ihm zwanzigtausend Dollar geben würde, wäre das nicht genug, um ihm zu helfen.
    Trotzdem streckte sie ihm das Geld hin. »Lassen Sie ihr Auto reparieren.«
    Er riss die Augen auf, als er auf das Geld schaute, doch dann blickte er wieder zu ihr auf und schüttelte den Kopf. »Ich kann das nicht annehmen«, sagte er zu ihr. »Sie werden was Besseres damit anfangen als ich. Ich habe schon … Freunde angerufen. Sie sind in ungefähr einer Stunde hier und holen mich ab.«
    Aber Mac konnte den Prospekt des Arzneimittellabors Johnston, Lively & Grace neben ihm auf dem Beifahrersitz liegen sehen und wusste, dass er log. Er hatte keine echten Freunde – zumindest nicht bei JLG.
    »Sie müssen das nicht tun«, sagte sie. »Sie wollen zu JLG? Die werden Sie wie eine Laborratte behandeln. Wenn die von einer geschlossenen Unterbringung sprechen, meinen die das auch so.« Sie warf das Geld auf den Prospekt auf den Sitz neben ihm. »So haben Sie noch andere Möglichkeiten.«
    Doch gerade als sie sich zum Gehen wandte, sprach er wieder. »Es spielt keine Rolle mehr. Nicht für mich. Aber Sie haben immer noch Zeit, die richtige Wahl zu treffen.«
    Mac drehte sich wieder zu ihm um, und er hielt ihr das Geld hin.
    »Liebe«, sagte er, als beantwortete er eine Frage, die sie ihm gestellt hatte. »Die einzige wirklich richtige Wahl ist die Liebe. Sie ist jedes Risiko wert. Und sie ist den Schmerz voll und ganz wert. Ich hatte sie dreiundsechzig Jahre lang. Über dreiundzwanzigtausend Tage. Können Sie sich das überhaupt vorstellen …?«
    Sie blickte dem alten Mann in die Augen, schüttelte den Kopf und dachte an die eine Nacht, die sie mit Shane verbracht hatte – eine Nacht, die im Vergleich dazu noch nicht mal zählte, weil sie nichts mit Liebe zu tun gehabt hatte.
    Und dann ertappte sie sich dabei, wie sie an ihren Vater dachte, an ihren kleinen Bruder Billy, an Tim …
    »Mein aufrichtiges Beileid«, sagte Mac, drehte sich um, rannte zu ihrem Motorrad. Sie gab sofort Gas und schaute nicht zurück.
    Elliot war noch immer im Untersuchungszimmer und führte ein paar vorläufige Tests an Shane Laughlin zu Ende, als er die Nachricht bekam, dass Mac und Diaz wieder auf dem Weg ins OI waren und Diaz Rickie Littleton bei sich hatte.
    Bach hatte ebenfalls eine kurze SMS geschickt: »Bin schon da. Bringe Ms Taylor wieder in ihr Zimmer und komme dann gleich«. Darüber war Elliot heilfroh, denn er konnte Unterstützung gebrauchen. Alle Testergebnisse des früheren SEAL-Lieutenants waren auffällig unauffällig, und Elliot war ziemlich sicher, dass der Mann eine felsenfeste Mauer der Ungläubigkeit aufgebaut hatte, die jedes natürliche Talent, das er gehabt haben mochte, behinderte oder ihm entgegenwirkte.
    Das menschliche Gehirn war manchmal seltsam.
    Elliot lief also in den Flur hinaus, in der Hoffnung, Joseph Bach zu erwischen, bevor die beiden Fünfziger ankamen und alle mit dem Tatverdächtigen hinter einer verschlossenen Tür verschwanden. Er brauchte den Maestro nur für eine kurze Demonstration – vielleicht, dass er Shane hochhob und ihn auf die andere Seite des kleinen Raums beförderte. Und dann vielleicht noch das, was Elliot, der eindeutig zu viel Zeit mit den Star Trek -DVDs seines Vaters verbrachte, immer noch für »Gedankenverschmelzung« hielt. Es war unfassbar, absolut faszinierend und ein bisschen unheimlich – das Gefühl, wenn Bach einem durch den Kopf schlich. Es würde nicht länger als ein paar Sekunden dauern, Shane alles Misstrauen und allen Zweifel zu nehmen.
    Bei diesen Gedanken kamen Elliot plötzlich wieder die Bilder in den Sinn, die er vor ein paar Stunden abbekommen hatte, als er versucht hatte, Stephen Diaz vom Boden aufzuhelfen. Er war nach wie vor überzeugt, dass Diaz keine Ahnung hatte, dass er diese Vorstellungen weitergab. Obwohl es eigentlich unglaublich war, dass Diaz diese Gedanken überhaupt hatte. Nicht die Tatsache, dass er schwul war, oder die Möglichkeit, dass er sich zu Elliot hingezogen fühlte. Zugegeben, das war schon ziemlich aufregend . Okay, eigentlich absolut und über alle Maßen schwindelerregend. Trotzdem war das eigentlich Schockierende die Vorstellung, dass Diaz überhaupt an etwas anderes dachte als vielleicht an ein Rosenblatt, das heiter in der Luft schwebte, oder an die kraftvollen Kreise, die ein einzelner Regentropfen im Atlantischen Ozean erzeugte.
    Genau in dem Moment, als Elliot die Tür öffnete und in den Flur

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