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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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dem Herzen habe.«
    Sie würden nicht ungestört sein, wenn die Tür sperrangelweit offen stand.
    Mac betrat die Wohnung und ließ die Tür mit einem dumpfen Schlag zufallen.
    Aus irgendeinem Grund machte es ihn glücklich, dass sie reinkam. Ein bisschen glücklicher jedenfalls. »Kann ich dir irgendwas anbieten?«, fragte er, während er in die Küche ging, als wäre sie zu einem Freundschaftsbesuch da. »Kaffee, oder –«
    »Nein«, sagte sie und ließ das Danke absichtlich weg. »Und ich komme nicht rein. Nicht weiter als bis hier. Aber du hast recht, ungestört zu sein, ist besser für das, was ich dir noch sagen will, also –«
    »Ich verstehe, warum du mir nicht sagen konntest, wo du arbeitest«, sagte Shane und kam wieder aus der Küche. »Ich hab’s kapiert. Und ich verstehe auch, warum du dachtest, du musst Schluss machen. Du bist eine von diesen supermächtigen Groß-Thans, und ich … nicht. Ich verstehe die Risiken von Beziehungen innerhalb einer Organisation wirklich. Aber das sollte lediglich bedeuten, dass wir den Ball flach halten müssen. Du hast doch die Wohnung am Kenmore Square. Ich meine, wenn wir uns da treffen –«
    Anscheinend bezauberte sie ihn – irgendwie – immer noch. Sie merkte es gar nicht, und doch … Nach Tim hatte sie zum Glück gelernt, ihre Fähigkeiten zu kontrollieren. Aber vielleicht versagte sie in diesem Fall, weil sie sich so zu Shane hingezogen fühlte. »Du weißt nicht, was du da redest«, sagte sie.
    Er lachte. »Das weiß ich sehr wohl.« Sein Lächeln erstarb. »Hör mal, zwischen uns gibt es etwas, das ich weiterverfolgen will – und es ist mehr als nur Sex.«
    »Nein, ist es nicht.«
    »Doch ist es. Ich war mir einer Sache noch nie so sicher wie der Tatsache, dass wir … Wir passen einfach zusammen. Mac, ich weiß, dass du es auch gespürt hast.« Er kam auf sie zu, und seine Absicht, sie in die Arme zu schließen und zu küssen, stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Mac wich zurück, hob die Hände und knallte mit dem Kopf gegen die Tür. »Scheiße! Stopp!«
    Er blieb stehen, ließ aber nicht locker. »Wir können das hinkriegen«, beharrte er. »Du und ich, Mac – es war Magie. Das kannst du nicht bestreiten.«
    »Nein«, stimmte sie zu. »Das kann ich nicht. Obwohl ich eher geneigt bin, für das, was letzte Nacht passiert ist, einen etwas wissenschaftlicheren Begriff zu benutzen. Es war Biologie und Psychologie – aber hauptsächlich Biologie.« Sie zwang sich, ihm in dem Moment, als sie es sagte, in die Augen zu blicken. »Eine meiner größten Stärken ist meine biologische Fähigkeit, Männer anzuziehen.« Sie berichtigte sich. »Andere anzuziehen. Es funktioniert auch bei lesbischen und bisexuellen Frauen.«
    Es war offensichtlich, dass Shane nicht richtig verstand, was sie meinte – er verstand nicht, warum ihn das kümmern sollte. Denn seine Reaktion war ein Kopfschütteln, ein Schulterzucken und ein Lachen. »Du sagst das, als wäre das ein einzigartiges Talent. Ich bin ziemlich sicher, dass das keine brandheiße Neuigkeit ist, aber letzte Nacht habe ich ein bisschen Action gesucht. Es ist nicht gerade so, dass ich dem Priesterseminar beitreten wollte und du mich auf dem Weg dahin aus dem Hinterhalt besprungen hast.«
    Sie lachte nicht. Aber das hielt ihn nicht auf.
    »Wenn es so gewesen wäre, könnte ich dir eher glauben.«
    »Du bist ins Father’s gegangen, um dich flachlegen zu lassen?«, fragte Mac skeptisch. »Der Laden ist eine miese Spelunke.«
    »Ich war da, um schnell ein paar Partien Pool zu spielen«, erzählte Shane ihr wahrheitsgemäß. »Ich brauchte ein bisschen Bargeld, um in eine dieser schickeren Hotelbars in der Innenstadt gehen zu können. Aber dann bist du reingekommen.«
    »Und es war Lust auf den ersten Blick.« Sorgfältig mied sie das andere Wort mit L. »Das ist genau, was ich meine. Das mache ich. In dem Fall unbeabsichtigt, aber trotzdem.«
    Shane war eindeutig nicht überzeugt. »Ich war nicht der einzige Mann dort, dem du aufgefallen bist.«
    »Und wieder spricht das für mein Argument.«
    »Warst du je in einer Kneipe – irgendwo –, wo die Männer nicht aufblicken, wenn eine Frau – irgendeine Frau – reinkommt?« Shane lachte. »Ich lasse deine Seifenblase ja nur ungern platzen, aber die biologische Fähigkeit, jemanden anzuziehen, hat jede Frau, überall. Du musst nichts weiter tun, als weiblich zu sein, damit zumindest ein paar Männer sagen, bei der würd ich gern einen wegstecken. Das ist ein Naturgesetz.

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