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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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in der Sie normalerweise schlafen, obwohl Dr. Bach es Ihnen ja befohlen hat, und – also ich hatte wirklich das Gefühl, dass Sie zumindest ein Nickerchen brauchen, also …«
    Okay.
    Er klang wie ein Vollidiot, aber unmittelbare Nähe zu Diaz brachte ihn immer zum Stammeln, als wäre sein IQ plötzlich in den Keller gestürzt. Die jüngsten Ereignisse verschlimmerten dieses Phänomen nur noch.
    Der Mann fühlte sich durch Elliots irgendwie offensichtliche Mission sichtlich in Verlegenheit gebracht – er war kaum in der Lage, Elliots Blick zu begegnen. Doch er öffnete die Tür weiter und trat sogar einen Schritt zurück, um den Doktor einzulassen. »Ich habe ziemlich fest damit gerechnet, dass Sie vorbeikommen würden«, murmelte Diaz. »Also …«
    Tja, also .
    Es war schwierig, nicht an das zu denken, was vorhin passiert war, nachdem Rickie Littleton den Joker gemacht und Diaz versucht hatte, Elliot aus der Halle hinaus in den Flur zu schieben. Da seine telekinetischen Kräfte damit ausgelastet waren, Shane Laughlin festzuhalten, hatte Diaz Körperkraft benutzt. Er hatte Elliot von hinten gepackt, die Arme um ihn geschlungen und ihn nach hinten an seine Brust gezogen.
    Und genau wie zuvor im Untersuchungszimmer war Diaz augenblicklich tief in Elliots Kopf gewesen, in einem Feuerwerk aus Worten und Bildern. Elliot ist in Gefahr, er muss hier weg. Shane auch, aber Elliot … Elliot … Elliot hatte ein Bild aufgeschnappt – eine Erinnerung an ihn selbst, an eine Begebenheit, die Monate zurücklag. Er sah sich selbst über den Test eines Trainees lachen, der total schiefgegangen war.
    Aber dann hatte Diaz seine Anwesenheit bemerkt und sich direkt an ihn gewandt. Er war ziemlich aufgebracht gewesen. Sie hätten Shane im Untersuchungszimmer lassen sollen, wo er sicher war!
    Nur durch seine Anwesenheit war Diaz auf sechzig Prozent gestiegen, versuchte Elliot dem Groß-Than zu erklären.
    Wie soll ich mich denn darauf konzentrieren, Mac zu retten? Verdammt, ich will euch in Sicherheit wissen! Ich will … ich will …
    »Es ist Shane!«, hatte Elliot laut gesagt und Diaz’ Gedanken damit übertönt. »Er verpasst Ihnen diesen Schub, und verdammt noch mal, es sind –«
    Dich. Gott, ich will dich.
    Und die Flut erotischer Bilder war wieder da, und alles war so lebhaft und überwältigend, dass Elliot für einen Augenblick nicht mehr wusste, wo er war. Nur weil Diaz ihn festhielt, fiel er nicht um. Und das war es letztendlich auch, was ihn in die Wirklichkeit zurückbrachte – so eng aneinandergepresst war die gegenseitige Anziehung einfach nicht mehr zu leugnen.
    Diaz entging es offensichtlich auch nicht, er ließ Elliot augenblicklich los und unterbrach die Intimität ihrer mentalen Verbindung. Und ebenso rasch wie Elliots Theorie über Shane in sich zusammenfiel, keimte eine neue in ihm auf. Was, wenn er für Diaz’ Kräfteanstieg verantwortlich war? Nicht, weil er etwas Besonderes war, sondern einfach weil Diaz sich zu ihm hingezogen fühlte? Was, wenn Mac recht hatte und Sex den Fortschritt eines Groß-Thans nicht behinderte, sondern förderte?
    » Nutzen Sie es«, hatte Elliot Diaz gedrängt. »Um Gottes willen, Mensch, kämpfen Sie nicht dagegen an, nutzen Sie es!«
    Er hatte keine Ahnung, was Diaz gefühlt oder gedacht hatte, nachdem die Verbindung unterbrochen war. Aber offensichtlich hatte Diaz seine angestaute Kraft mit der von Bach kombiniert, und zusammen waren sie plötzlich in der Lage gewesen, sowohl den Joker in Schach zu halten als auch das tobende Mobiliar, so dass Elliot und Shane zu Mac gelangen konnten.
    Bis jetzt hatte es keine Chance für Elliot gegeben, mit Diaz unter vier Augen zu sprechen. Er trat durch die Tür und blickte sich zum ersten Mal in der Wohnung des Groß-Thans um. Sie war sehr persönlich eingerichtet, inklusive jeder Menge Bücherregale. Die Wände waren in einem eigenen Stil gestrichen, der ein wenig an Mexiko erinnerte. Diaz hatte auch eine Wand herausgenommen – und die Wohnung offen gestaltet, sodass er statt zwei separaten Schlafzimmern einen einzigen, wesentlich größeren Wohnraum hatte. Das Bett war in einer Nische versteckt, und …
    Okay, das war genau das Bett, das Elliot vorhin vor sich gesehen hatte, sowohl als er Diaz vom Boden aufhelfen wollte und diese schockierend intimen Bilder das erste Mal durch seinen Kopf gezuckt waren, als auch später, vor ein paar Stunden, unten in dem Saal. Es war ihm bekannt vorgekommen, wurde ihm jetzt schlagartig klar, denn er

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