Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
Es verfliegt immer. Und dann wirst du mir auch glauben.«
    Sie hatte es geschafft, ihn zum Schweigen zu bringen. Sie wandte sich zur Tür und wusste, dass es nur noch eins zu sagen gab. Sie zwang sich, sich noch mal umzudrehen, und begegnete seinem immer noch unbeirrten Blick. »Es tut mir leid –«
    Er schnitt ihr das Wort ab. »Mir nicht«, sagte er. »Was immer das war, was zwischen uns passiert ist, es hat sich sehr nach freiem Willen angefühlt. Aber selbst wenn nicht, mir tut es nicht leid. Es war einfach der Hammer, Michelle.«
    Oh Gott. »Bitte nenn mich nicht so.«
    »Es war einfach der Hammer«, wiederholte er, »Mac.«
    Sie hatte mit Wut und Entrüstung gerechnet. Sie wusste nicht genau, was sie sagen sollte, vor allem, weil sie plötzlich den Drang zu weinen verspürte. Lieber Gott, bitte keine Tränen. »Irgendwie bezweifele ich, dass du das morgen immer noch denkst.«
    »Und wenn doch?«
    »Wirst du nicht.« Sie musste hier raus. Sie machte die Tür auf. Shane hielt sie nicht auf, sondern sagte lediglich: »Elliot glaubt, dass ich dabei geholfen habe, deinen Knöchel zu heilen – und dass ich dir heute auch bei der Heilung geholfen habe. Wie passt der verrückte Scheiß da rein?«
    »Keine Ahnung«, gab Mac zu und warf ihm einen Blick über die Schulter zu. Sie wusste nicht, wie die Tatsache, dass sie diesen Mann bloß zu berühren brauchte, um auf eine sechzigprozentige Vernetzung zu kommen, mit allem anderen zusammenpasste. Aber sie wusste, dass sie ihn nicht weiter an der Nase herumführen wollte. »Aber danke … dafür.«
    Er ließ sie immer noch nicht aus den Augen, und trotz seines gerade erwachten Zweifels spürte sie ihn wieder – diesen deutlichen Anflug von Verlangen. Trotz allem, was sie ihm gesagt hatte, wollte er, dass sie blieb.
    Und, Himmel, wäre das herrlich – einfach Sex zu haben und dabei all den Ärger und den Frust zu vergessen, über Rickie Littleton, den sie versehentlich umgebracht hatte, über ihr Versagen bei der Suche nach Nika Taylor, über das Riesenpech, diesem unglaublichen Mann überhaupt über den Weg gelaufen zu sein … Und danach würde sie vielleicht sogar ohne Hilfe einschlafen können, neben seinem starken und warmen Körper …
    »Es tut mir so leid«, sagte Mac noch einmal, und damit drückte sie die Tür hinter sich zu und schloss ihn ein, denn Bach wollte ja nicht, dass er auf dem Gelände herumgeisterte, während all seinen Babysittern eine Ruhepause auferlegt worden war.
    Er beschwerte sich nicht, fand aber die Sprechanlage. Der Lautsprecher ging mit einem Klicken an, und seine Stimme verfolgte sie im Weggehen.
    »Mir nicht«, sagte er noch mal. »Mir tut es nicht leid …«
    »Wart ’ s ab«, sagte Mac, obwohl er sie wahrscheinlich nicht hören konnte. »Das wird es schon noch.«

13
    Stephen Diaz wohnte im selben Stockwerk wie Elliot, in dem OI-Gebäude, das »die Kaserne« genannt wurde. Elliot stand vor der Wohnungstür und fürchtete sich davor, ihn mit seinem Klingeln aufzuwecken. Aber es musste sein. Unbedingt musste er noch vor der Besprechung in Bachs Büro mit Diaz reden. Also jetzt gleich.
    Egal, wie müde er war.
    Egal, ob Diaz vielleicht schlief.
    Er hob die Hand, um zu klingeln – und die Tür ging auf, ehe sein Finger den Knopf berührte.
    Diaz schlief augenscheinlich nicht. Es war sogar ziemlich offensichtlich, dass er vor Kurzem geduscht hatte. Sein bildschönes Gesicht war frisch rasiert, sein kurzes dunkles Haar gekonnt gestylt. Er war gesellschaftstauglich gekleidet, mit einem wirklich schönen, weich fallenden Hemd in einem lebhaften Blauton – die Ärmel bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt und der oberste Knopf leger geöffnet.
    Oder vielleicht verbrachte er seine Zeit allein zu Hause immer so. In einer ausgewaschenen Jeans – ihm musste einfach klar sein, wie umwerfend er darin aussah – und braunen Ledersandalen, sodass man seine makellosen Zehen sehen konnte …
    Im Kontrast dazu fühlte Elliot sich zerknittert und ungepflegt. Obwohl er es sogar schaffte, zerzaust auszusehen, wenn er versuchte, sich zurechtzumachen, also hätte es ihn nicht stören sollen.
    Aber das tat es.
    »Hey«, sagte Elliot, weil einer von ihnen was sagen musste, um nicht bloß dazustehen und sich schweigend anzustarren. »Ähm, tut mir leid, dass es schon so spät ist. Ich meine, es ist Morgen, klar, aber … ich weiß, dass Sie die ganze Nacht auf waren, weil, ich ja auch, obwohl, wenn ich drüber nachdenke, ist es vielleicht gar nicht die Nacht,

Weitere Kostenlose Bücher