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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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kleiner Luftstoß. »Fünfzehn verfickte Jahre.«
    Herrje, wirklich? Nur dank seiner langen Erfahrung als Wissenschaftler gelang es Elliot, seine Überraschung zu verbergen, doch er richtete seine Aufmerksamkeit auf den Computer, da er den anderen nicht ansehen konnte. Insbesondere, da er ihn am liebsten korrigiert hätte – genau genommen waren es nicht gerade verfickte Jahre gewesen … Stattdessen klickte er sich seinen Weg in Diaz’ Datei und dann durch sie durch. Und fand heraus … »Genau so lang bist du hier, am OI.«
    »Das ist korrekt.«
    Aus dem Augenwinkel sah Elliot Diaz nach seiner Teetasse greifen und einen stärkenden Schluck nehmen.
    »Du bist als Dreißig hergekommen«, sah Elliot beim Durchlesen der Akte. Ein paar rasche Klicks, und der Computer stellte die Daten in einer einfachen Grafik dar, die Diaz’ offensichtliche und schnelle Verbesserungen im ersten Jahr am OI zeigte. Innerhalb von Tagen nach seiner Ankunft war er auf fünfunddreißig, nach acht Monaten auf zweiundvierzig. Danach ging sein Anstieg der neuronalen Vernetzung langsam und gleichmäßig vonstatten, bis hin zu seinen momentanen knapp fünfzig. Umso erstaunlicher war der heutige Sprung auf sechzig.
    »Ich habe draußen in Kalifornien trainiert«, rückte Diaz heraus, »und kam nicht voran. Dann bin ich zu einem Workshop mit Dr. Bach ins OI gekommen. Zur inneren Reinigung. Ich hatte einen Durchbruch, also … bin ich geblieben.«
    »Das sehe ich.« Elliot drehte den Computer, damit Diaz die Grafik auch sehen konnte. »Weißt du, als Wissenschaftler könnte ich nicht sagen, was wirklich der Grund für die plötzliche Steigerung war. Natürlich kann ich annehmen, dass du dich als Teil von Dr. Bachs Workshop auch ans Sexverbot gehalten hast. Das war also sicher ein neuer Faktor. Aber deine Ernährung – während du hier warst, war schließlich auch neu.«
    »Nein, eigentlich nicht«, sagte Diaz.
    »Wir kaufen Obst und Gemüse aus der Region«, berichtigte Elliot ihn sanft. »Deine Ernährung war anders – vorausgesetzt, dein Trainingszentrum in Kalifornien hat seine Lebensmittel nicht auch aus Massachusetts bezogen, was wir wohl ausschließen können. Andere mögliche Ursachen: Unser Leitungswasser ist anders. Selbst wenn du Wasser aus der Flasche trinkst, duschst und putzt du dir wenigstens die Zähne mit dem Zeug aus unseren Speichern. Du warst auf einem anderen Längen- und Breitengrad – die Sonne hat einen anderen Neigungswinkel. Und sie ist auch zu anderen Zeiten am Tag auf- und untergegangen, als du es von Kalifornien gewöhnt warst. Wahrscheinlich hattest du bei der Ankunft eine Form von Jetlag – der irgendwas ausgelöst haben könnte. Ach ja, und du hast mit einem neuen Lehrer gearbeitet – der vielleicht wirklich entscheidende Faktor. Weißt du, dass die beste Erklärung für ein Ereignis meistens die einfachste ist? Hat der Verzicht auf Sex dir bei deiner Arbeit mit deinem neuen Lehrer geholfen? Am Anfang wahrscheinlich schon, es kann dir auf jeden Fall geholfen haben, dich zu konzentrieren und jene anfänglichen großen Sprünge zu machen, aber … Die meiste Zeit, Stephen, waren deine Fortschritte unauffällig. Bis heute.«
    Elliot zog den Computer wieder zu sich. »Wenn es für dich okay ist, fordere ich beim OI-Hauptrechner einen Quick-Scan an«, fuhr er fort. »Und checke dein Vernetzungsniveau. Mal sehen, wo du jetzt im Moment stehst.«
    Diaz nickte und atmete wieder scharf aus, während er seine Tasse auf den Untersetzer zurückstellte.
    »Hier«, sagte Elliot zu ihm. »Komm hierher. In deiner Wohnung sind ja Privatsphäre-Schilde installiert …« Nicht jeder am OI entschied sich für diese Option. Elliot wusste mit Sicherheit, dass es Mac piepegal war und es ihr sogar lieber war, wenn die Routine-Scans an ihr ausgeführt wurden, während sie schlief. Aber Stephen Diaz hatte die Schilde installieren lassen. »Du musst näher am Computer stehen, und ich brauche Zugang zu Tastatur und Monitor, um …« Wenn Diaz sich neben ihm befand und Elliot den Computer leicht bewegte, konnte der Sensor des Laptops Diaz scannen, während Elliot die Tastatur bediente.
    Natürlich bedeutete das auch, dass Diaz sich neben ihn auf die Couch setzen musste. »Selbstverständlich ist dieser Scan über deinen Laptop nicht allzu exakt« rekapitulierte Elliot altbekannte Tatsachen. »Um die Vernetzung bis hin zu den Nachkommastellen zu bestimmen, müssen wir ins Labor gehen, aber das hier gibt uns eine ungefähre Vorstellung davon,

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