Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
überprüft.«
    »Okay. Wissen Sie noch die Namen der übrigen Studenten?«
    »Ich denke, ja. Es waren fünf. Mal sehen: Tumber, Donaldson, MacLennan, Spencer …«
    »Warten Sie! MacLennan? James MacLennan? Dr. James MacLennan?«
    »Ja. Das war sein Vorname, James. Ich wußte nicht, daß er seinen Doktor gemacht hat.«
    »Scheiße«, flüsterte Greg.

 
Kapitel dreiundzwanzig
     
     
    Julia konnte den gegenüberliegenden Rand des Dachlandeplatzes kaum erkennen. Der Nebel drängte immer dichter heran und verwandelte den Kreis aus enggesetzten weißen Lampen rings um den Landeplatz in eine verschwommen phosphoreszierende Linie. Die Dachkante des Event-Horizon-Hauptquartiers war gar nicht mehr zu sehen.
    Julia trug eine leichte Nylonwindjacke über ihrem schlichten, amethystfarbenen Stretchjerseykleid. Es war zu warm, um den Reißverschluß zuzuziehen, aber der Nebel war fast dicht genug, um schon von Nieselregen zu sprechen. Die Haare hingen ihr bereits schlaff herunter und waren mit einem Überzug aus Tröpfchen besprüht. Rachel stand neben ihr, die Wildlederjacke zugeknöpft, den Kragen hochgeschlagen. Das übrige Empfangskomitee – Eleanor, Gabriel und Morgan sowie einige Sicherheitsleute – stand zusammengedrängt ein paar Meter weiter.
    Auf Eleanors Gesicht brach sich immer wieder kurz ein Lächeln Bahn; angesichts ihrer unverhohlenen Erleichterung empfand sich Julia schon als zudringlich, wenn sie nur hinüberblickte.
    Noch dreißig Sekunden, Juliet. Kannst du sie hören?
    Noch nicht, Opa, antwortete sie lautlos.
    Sie sah, wie sich Morgan ein handflächengroßes Funkgerät ans Gesicht hielt und kurz zuhörte. »Sie kommen«, verkündete er.
    Jetzt hörte sie es auch, das Heulen von Turbinen, das niederfrequente Zischen der Luft, die den Turbinengondeln entwich. Das Geräusch wurde immer lauter, bis die taubengraue Schwenkdüsenmaschine der Sicherheitsabteilung plötzlich über dem Landeplatz auftauchte. Die Landestützen klappten aus, und kleine rote und grüne Lampen blinkten an den Spitzen der Tragflächen. Der Rumpf war feucht und schimmerte schwach.
    Julia hatte dem Ereignis schließlich nicht fernbleiben können. Sie war mit dem Einsatz nicht einverstanden gewesen und hatte das deutlich gemacht, aber letztlich trug sie die Verantwortung. Greg arbeitete nur an dem Fall, weil sie ihn darum gebeten hatte. Sie konnte keinesfalls einfach durch die Clubs von New Eastfield ziehen, während er ihretwegen seinen Hals riskierte.
    Wieder ging ein Abend an die Pflichten verloren.
    Die breiten Niederdruckreifen der Maschine setzten auf, und die Kolben hydraulischer Streben schoben sich ineinander, als sie das Gewicht absorbierten. Die vordere Luke schwenkte auf und nach oben, und die Leiter glitt herunter. Der Pilot schaltete die Turbinen ab. Winzige Dampfzyklone strömten aus den Gondeln hervor, während die Turbinen langsam ausliefen.
    Greg stieg als erster aus. Er hatte die schwarze Lederjacke des Kampfanzuges geöffnet, so daß man das weiße T-Shirt sah; das verschwitzte Haar klebte ihm an der Stirn. Unter dem Ellbogen steckte eine Betäubungspistole im Schultergurt; am Gürtel waren Ware- Module befestigt; der Sturzhelm war zurückgeklappt, das Lichtverstärkerband hing über einer Schulter. Er sah so … gefährlich aus.
    Julia sah zu, wie Eleanor zu ihm ging und ihm die Arme um die Taille legte, ihm einen kurzen Kuß gab und ihm dann den Kopf an die Schulter legte. Er drückte sie fest an sich. Es war viel ausdrucksstärker als Jubelrufe und Rückenklopfen.
    Wie schön es gewesen wäre, wenn sie jemanden gehabt hätte, den sie so begrüßen konnte! Es sollte allerdings nicht sein. Obwohl Robin vielleicht …
    Teddy stieg die Treppe herunter und sah sich finster um.
    »Hallo, Teddy«, begrüßte ihn Julia fröhlich. »Danke, daß du Greg begleitet hast. Ich bin dir wirklich sehr dankbar.«
    Er grunzte angewidert. »War ’ne verdammt riesige Dummheit, wenn du mich fragst, Mädel. Immerhin sind wir mit heiler Haut zurück.« Er tätschelte eines der Ware- Module an seinem Gürtel. »Und diese Leitsystembytes werden sich bald als praktisch erweisen.«
    Sie lächelte warmherzig. Teddy hatte sie früher mit seiner Körpergröße und bedrohlichen Autorität immer mordsmäßig eingeschüchtert. Jetzt nicht mehr. Er war ein leichtes Opfer. »O ja? Möchtest du eine Freundin damit beeindrucken?« Sie klimperte mit den Wimpern.
    »Grundgütiger!«
    Hinter ihm kamen die Mitglieder des Sondereinsatzkommandos der

Weitere Kostenlose Bücher