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Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Greg wird dich heute nicht langweilen«, sagte Denzil. »Ganz und gar nicht. Heute ist der Tag, an dem diese Ermittlung wieder in Schwung kommt, was, Greg?«
    »Ich tue mein Bestes.«
    »Brauchen Sie etwas für die Fixierung?«
    »Nein. Ich brauche Daten.«
    Denzil zog anerkennend die Brauen hoch. »Intuitionsspezialist?«
    »Yeah.«
    »Okay, womit möchten Sie anfangen?«
    »Dem Sicherheitssystem«, sagte Eleanor.
    »Kein Problem«, sagte Denzil. »Eine komplett erstrangige Anlage. Voll funktionsfähig.«
    »Könnte sich ein Eindringling hindurchschleichen und dann wieder nach draußen verschwinden, ohne eine Spur zu hinterlassen?« wollte Greg wissen.
    »Verdammt, nein, die Anlage stammt von Event Horizon; eine Spezialanfertigung! Restlichtverstärker, verdrahtete Fenster, interne Bewegungssensoren, Infrarot plus UV-Laserscanner. Solange jemandes Identität und dreidimensionales Bild nicht im Speicherkern geladen ist, kann er sich keinen Millimeter weit im Haus bewegen, ohne daß die Alarmanlage um Hilfe schreit. Darüber hinaus verfügt das System über abgesicherte, getrennte Verbindungen zum privaten Kommunikationssatellitennetz von Event Horizon sowie zum geostationären Westeuropasatelliten der English Telecom. Wieso? Denken Sie, daß hier jemand eingedrungen ist?«
    »Möglicherweise«, sagte Greg. Er erläuterte seine Theorie mit dem Microlight und ging dann auf den Vertrag ein, den Kitchener mit Event Horizon geschlossen hatte.
    Als er fertig war, hatte sich sogar Nicolette Hutchins von ihrem Analysemodul abgewandt, um zuzuhören. »Das ergänzt unser Problem um einige ungewöhnliche Aspekte«, sagte sie mit morbidem Interesse. »Niemand hat solche Überlegungen angestellt, als wir hier eintrafen; wir alle dachten, es wäre ein Mord, kein Attentat. Und inzwischen ist es zu spät, noch nach Landespuren eines Microlights zu suchen. Seit dem Sturm vom Donnerstagabend hat es weitere drei schwere Regenfälle gegeben. Sie haben das Tal saubergewaschen.«
    »Immer die Optimistin«, gab Denzil zurück.
    Sie zuckte die Achseln und wandte sich wieder ihrem LCD-Display zu.
    »Verdammt, Greg, ich weiß nicht, was ich vom Eindringen von Teksöldnern halten soll«, sagte Denzil. »Wenn es so gelaufen ist, dann müssen sie wirklich Spitzensoftware gegen den Sicherheitskern eingesetzt haben. Ich wüßte nicht mal, wie ich überhaupt anfangen sollte, so was zu schreiben.«
    Eleanor tauschte einen wissenden Blick mit Greg aus. »Geben Sie mir detailliert an, was Sie vom System wissen«, sagte sie. »Wir kennen jemanden, der uns sagen kann, ob es möglich war, sich durchzubrennen.«
    Vernon Langley hätte erkennbar gern gefragt, wer das war, aber sie zeigte ihm nur ihr schönstes rätselhaftes Lächeln, während Denzil eine Zugangsanforderung in Philips Laptop tippte.
    »Da haben wir’s«, sagte er. »Komplette schematische Darstellung bis hinunter zu den einzelnen Ware- Chips,plus Skizze.«
    Eleanor hielt ihr Cybofax hoch, damit er das Datenpaket überspielen konnte.
    »Ich denke, als nächstes sehen wir uns den Schauplatz des Mordes an«, sagte Greg.
     
    Eleanor wußte nicht, wie es Greg ging, aber sie empfing schlechte Schwingungen, sobald sie Kitcheners Schlafzimmer betrat. Vom Mobiliar und dem chinesischen Teppich abgesehen, hatte man es leergeräumt. Man sah weder Zierat noch Kleidungsstücke; jeder Hinweis auf die Persönlichkeit des Bewohners fehlte. Sie entdeckte unweit der Tür einige komische Flecken auf dem Teppich, als hätte jemand ein schwaches Bleichmittel daraufgeschüttet und das Gewebe entfärbt. Jeder Fleck war durch ein Klebeetikett mit Strichkodierung gekennzeichnet. Weitere Etiketten hingen an Tisch und Kommode; der große freistehende Spiegel war völlig mit Polyäthylen umwickelt.
    Man hatte die Vorhänge abgenommen; der Regen trommelte ans Fenster und klang für Eleanors Ohren unnatürlich laut. Und es war warm. Sie sah, daß die Klimaanlage auseinandergenommen worden war und die Bauteile auf einer dicken Polyäthylendecke in einer Ecke verstreut lagen.
    »Wir brauchten den Staubfilter«, erklärte Denzil geistesabwesend. »Erstaunlich, was sich in so was ansammelt.«
    Langley und Nevin traten hinter Eleanor ein. Amanda war im Speisesaal bei Nicolette geblieben. »Ich habe es oft genug gesehen«, hatte sie angespannt gemurmelt.
    Eleanor betrachtete das Himmelbett und schnitt eine Grimasse. Die Bettwäsche war abgezogen. Auf der Matratze war ein großer dunkelbrauner Fleck zu sehen. Rings um das

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