Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
legen.«
    »Ich weiß nicht«, überlegte Victor. »Clifford Jepson muß wissen, wo er den Außerirdischen findet. Und er muß ihn heute nacht treffen, wenn er morgen den Vertrag mit seinem Partner schließen möchte.«
    »Sie meinen, wir sollen die hereinlassen, ohne Widerstand zu leisten?« Lloyds Tonhöhe stieg um eine Oktave.
    »Das Einsatzkommando muß sich den Teksöldnern irgendwo stellen; wieso dann nicht in den Höhlen, wo nur minimale Schäden für die restliche Kolonie zu erwarten sind? Und es hat dort den Überraschungsvorteil.«
    »Falls Teksöldner an Bord sind, und falls sie in die Höhlen gehen. Da setzen Sie viel voraus.«
    »Wir werden warten und hoffen, denn eine dieser Raumfähren befördert Reiger. Das weiß ich. Und seinem Kommando Zutritt zu den Höhlen zu gewähren, ist unsere einzige Chance, es zu unseren Bedingungen bekämpfen zu können. Falls nicht, wird die Schlacht in der Hyde Cavern hin und her wogen, und das würde übel, Lloyd.«
    »Yeah.« Lloyd massierte sich mit einer Hand den Nacken, und seine Miene verriet qualvolle Unentschlossenheit. »Vielleicht, Victor. Himmel, ich weiß auch keine Alternative! Aber wie finden wir heraus, auf welcher Maschine sich Reiger befindet?«
    »Ich weiß nicht. Ich frage mich, ob Greg es für uns feststellen könnte?« Typisch. Die ganze Zeit über hatte er Gregs Intuition mißtraut, aber jetzt, wo er tatsächlich ein Wunder gebrauchen konnte … »Wo ist die zweite Raumfähre?« fragte er Bernie Parkin.
    »Erreicht gerade den Verteidigungsperimeter, fünftausend Kilometer weit draußen. Folgt weiterhin einem Standard-Anflugsvektor. Geschätzte Ankunft in fünfundzwanzig Minuten. Sie haben es nicht so eilig wie die COV-325. Die zeitliche Abfolge ist interessant?«
    »Oh?«
    »Die COV-325 steckte fünfundsiebzig Minuten da draußen fest, ehe die Agenten der Dolgoprudnensky die Lenkzentrale angriffen. Und vier Stunden davor haben wir die Kolonie unter Quarantäne gestellt. Die Agenten der Dolgoprudnensky hätten seit Beginn der Quarantäne jederzeit zuschlagen können, aber sie haben gewartet, bis sich die zweite Raumfähre dem Verteidigungsperimeter näherte. Ich möchte damit folgendes sagen: Es sieht so aus, als wären die Plattformen speziell zu dem Zweck abgeschaltet worden, der zweiten Raumfähre freie Bahn zu verschaffen.«
    »Und die Syndikatsagenten in der Lenkzentrale können die erste Fähre nicht daran hindern, ebenfalls einzudringen«, sagte Victor.
    »Genau.«
    In der ersten Raumfähre mußte Reiger sitzen, aber Victor konnte sich immer noch nicht vorstellen, was mit dem Raumgleiter der Dolgoprudnensky herankam. »Weisen Sie Ihre Leute an, den ganzen Dockskomplex des südlichen Kraters zu evakuieren«, sagte er zu Sean. »Ich möchte, daß niemand diesen Arschlöchern in die Quere kommt, wenn sie eindringen.«
    »Wird gemacht«, sagte Sean.
    »Lloyd, Ihre Teams und die Polizei müssen dafür sorgen, daß die Leute hier nicht in die Nähe der Teksöldner kommen. Wir überwachen deren Vormarsch von hier aus und halten Sie entsprechend auf dem laufenden.«
    »Klar.« Was Victor am liebsten getan hätte, war, sich auf die Erledigung Reigers zu konzentrieren. Ihm fiel auch fast so etwas wie eine Rechtfertigung dafür ein, die Scharfschützen dem Risiko auszusetzen: Töte das Gehirn, und der Körper wird bedeutungslos. Aber er mußte auch an die Einwohner und Touristen denken. Darum ging es schließlich bei der Sicherheitsarbeit. Und jetzt, wo es darauf ankam, stellte er fest, daß er sich diesem Ideal einfach zu sehr verpflichtet fühlte.
    Das Einsatzkommando mußte Reiger ausschalten. Suzi bekam letztlich also doch ihre Chance.
    »Sir.« Einer der Bedienungsleute an den Funkstationen winkte, um Victor auf sich aufmerksam zu machen.
    »Was ist?«
    »Hier ist ein Anruf für Sie aus Listoel; er kommt über den Sicherheitskanal des Unternehmens. Prioritätsstufe.«
    »Stellen Sie durch.« Victor zog das Cybofax aus der Tasche. Er kannte das Gesicht, das sich auf dem Bildschirm abzeichnete – einer seiner Einsatzhardliner.
    »Was ist, Bailey? Und machen Sie schnell«, sagte Victor. Der Mann wirkte sehr nervös.
    »Verzeihung, Sir, aber es ist Fabian Whitehurst. Der Junge hat gerade erfahren, daß New London von den kommerziellen Funkverbindungen abgekoppelt wurde. Ist sehr aufgeregt darüber, wirklich; sagt, er müßte mit Ihnen oder dem Boß reden. Sagt, da wäre ein Raumgleiter nach New London unterwegs, von dem Sie wissen sollten.«

 
Kapitel

Weitere Kostenlose Bücher