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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Techniker der Sicherheitsabteilung standen rings um den Terminalkasten und unterhielten sich leise und besorgt, ohne sich um die Daten zu kümmern, die die kleinen Flachbildschirme des Geräts füllten.
    Victor ging bis ganz an die Riesenplatte heran; er schätzte die Schwerkraft im Tunnel auf zwei Drittel des Standardwerts.
    »Sie haben das ganze Schloßsystem verpfuscht«, sagte einer der Techniker. »Wir glauben, daß sie die Hardware verbrannt haben. Falls wir hineinmöchten, müssen wir die Tür zerstören.«
    »Kann man es mit einer Ripgun schaffen?« fragte Victor.
    »Nein, Sir. Diese Tür ist über einen Meter dick. Wir müssen einen Schneidstrahl einrichten, und das wird lange dauern.«
    »Wie lange?«
    »Ganz schön lange.«
    »Drücken Sie sich klarer aus!« verlangte Victor mit Nachdruck.
    »Neunzig Minuten, vielleicht zwei Stunden, ehe wir anfangen können. Sehen Sie, wir müssen Umweltanlagen heranschaffen, um die Hitze und atmosphärische Kontamination zu beseitigen, die der Strahl erzeugt. Dazu müssen wir sie mit dem Lebenserhaltungssystem der Kolonie verbinden.«
    »Es kommt noch schlimmer«, sagte Lloyd. »Das ist nur die erste von drei Türen. Alle identisch.«
    »Wie wäre es mit einer Sprengung?« fragte Victor.
    »Wir müßten Richtladungen verwenden, um das Gestein rings um die Türen wegzusprengen«, antwortete der Techniker. »Und sie sind alle versenkt, weshalb wir drei oder vier Sprengungen pro Tür bräuchten. Das dauert praktisch genauso lange wie schneiden; dazu käme, daß die Druckwellen dieses ganze Stockwerk der Sicherheitszentrale zerstören würden, und der Umweltschaden wäre nur schwer zu beherrschen.«
    »Verdammter Mist!« Victor klopfte mit den Fingerknöcheln an die Legierung. »Was genau können die Teksöldner da drin anstellen? Könnte die Zielerfassung der Plattformen umgestellt werden, um auf die Solarzellen und die Industriemodule zu feuern?«
    »Ganz und gar nicht«, sagte Lloyd. »Sie können nicht mal eine einzige Plattform einschalten, nicht ohne die erforderlichen Autorisierungscodes. Und ausschließlich Sean Francis kennt diese Codes.«
    Victor musterte Lloyd scharf. »Er ist doch nicht da drin, oder?«
    »Nein. Das habe ich gleich als erstes überprüft; er war zum Essen in die Residenz gegangen. Müßte jetzt jede Minute wieder eintreffen.«
    Victor drehte sich wieder zu der unnachgiebigen Tür um und versuchte, sich bildhaft vorzustellen, was dahinter geschah. »Haben Sie hier einen Übersinnlichen, der hindurchblicken könnte?«
    »Ich fürchte, nein. Zwischen diesem Punkt und der Zentrale liegen zweihundert Meter massiver Fels, und der Korridor verläuft im Zickzack. Das wurde absichtlich so gemacht, damit kein Übersinnlicher hineinblickt. Nicht mal ein Spitzenmann wie Mandel könnte dort was erkennen.«
    »Also, weshalb zum Teufel sind sie dort eingedrungen?« Noch während er das fragte, fiel ihm schon die Antwort ein. »Scheiße. Wenn die Plattformen inaktiv sind, kann nichts die Raumfähren am Andocken hindern.«
    Lloyd schlug sich mit einer Faust in die Handfläche. »Natürlich! Aber wer sind sie? Offensichtlich sind sie schon eine Zeitlang hier.«
    »Dolgoprudnensky«, antwortete Victor automatisch. Es paßte; das Syndikat war schon im Bilde, seit Charlotte von New London hinunter zur Erde gereist war. Greg hatte die Vermutung geäußert, daß Kirilow wahrscheinlich Agenten heraufschicken würde, um nach dem Außerirdischen zu suchen. Die Teksöldner mußten die Einsatzzentrale angegriffen haben, damit ihre Raumfähre andocken konnte. Aber wieso? Victor kam einfach nicht darauf, was sie an Bord haben konnten und was so wichtig war, daß sie ihre Deckung aufgegeben und ihre Suche abgebrochen hatten, um sicherzustellen, daß es die Kolonie erreichte.
    »Wir überprüfen lieber mal, wie es mit den Raumgleitern steht«, sagte Lloyd.
     
    Sie trafen gleichzeitig mit Sean Francis in der Kommandostelle ein. Victor hielt seine Karte vors Schloß und trat ein, während Lloyd hinter ihm Sean ins Bild setzte.
    Die Kommandostelle des Sicherheitsdienstes lag auf der untersten Ebene der Sicherheitszentrale, wo eine praktisch normale Schwerkraft herrschte; es war eine runde, aus dem Felsen geschnittene Höhle mit fünfundzwanzig Metern Durchmesser und einem Kuppeldach. Drei konzentrische Konsolenringe enthielten Terminals und Funkstationen, die mit jedem Teil der Kolonie verbunden waren. Die kurzärmeligen Bedienungsleute arbeiteten mit gelassener Kompetenz und

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