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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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heruntergestiegen kommen? Wieso lauern Sie ihnen nicht irgendwoanders auf?« Greg hörte der Auseinandersetzung mit halbem Ohr zu. Die kollektive Grundstimmung der Apostel war nervös. Und zu einem ansehnlichen Teil setzten sie sich aus praktisch gesinnten Leuten zusammen. Sie waren bereit zu gehen. Was Greg und Julia wollten, war, daß Sinclair weiterging und ihnen zeigte, wo er den Roboter getroffen hatte. Greg hatte den Verdacht, daß Sinclair versuchte, Konzessionen auszuhandeln.
    »Sie sollten besser zusehen, daß sie endlich Land gewinnen«, knurrte Suzi. Sie stand neben Greg, während er den Anflug der Raumfähre auf New London verfolgte.
    »Yeah. Bleibst du mit dem Team hier, das den Hinterhalt legt?«
    »Da hast du verdammt recht!«
    »Nun, mache Melvyn keinen Ärger, okay? Er kann das nicht gebrauchen.«
    »Oh, danke für dein Vertrauen! Ich bin gewandt genug, um Befehlen zu gehorchen, wenn es sein muß.«
    »Klar bist du das; ich kann Gedanken lesen, weißt du noch?«
    »Quatsch! Du weißt nichts weiter, als daß ich stinksauer auf Leol Scheißreiger bin. Dazu braucht man kein Genie zu sein.«
    »Reigers Kommando trägt auf jeden Fall muskelgekoppelte Panzerungen. Wie willst du erkennen, in welchem er steckt?«
    »Der Mistkerl hat einen angeberischen Gang drauf. Selbst in einer Panzerung stolziert er so einher. Ich erkenne ihn, wenn ich ihn sehe.«
    Das Hilfsreaktionstriebwerk des Raumgleiters sprang an, ein grellweißer Speer aus Plasma, der sich über den halben Sternenhimmel zog.
    Sinclair brüllte inzwischen Befehle, angespornt von diesem Anblick. Die Apostel liefen durch die Gegend, sammelten ihre Kinder ein, packten Schultertaschen mit Kleidungsstücken voll.
    Sinclair griff sich eines der Mädchen. »Wo ist Tol?« wollte er lautstark wissen.
    »Ich habe ihn nicht gesehen«, sagte sie.
    »Heilige Maria, der Bursche hat sich wahrscheinlich mit einem Mädchen in eine der Höhlen verzogen. Er denkt an nichts anderes, wissen Sie?« erklärte er Julia. »Das ist furchtbar, aber er hat das Herz auf dem rechten Fleck.«
    »Dann müssen Sie jemand anderem den Befehl übertragen«, meinte sie.
    »Da haben Sie recht. Marcus!« brüllte er. »Um der Liebe Marias willen, Marcus, wo steckst du?«
    Einer der Apostel kam auf Sinclair zugerannt; Greg erkannte ihn wieder – der Mann hatte zu einem der Handzettelteams des heutigen Nachmittags gehört.
    »Ich schicke ein paar Leute vom Einsatzkommando mit, um zu gewährleisten, daß alle sicher hinauskommen«, sagte Julia.
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen«, sagte Sinclair.
    Greg lächelte. Selbst hier unten führte Julia automatisch das Kommando.
    Endlich waren die Apostel zu einer geschlossenen, aufgeregten Gruppe zusammengetrieben. Einige der kleineren Kinder weinten.
    Sinclair baute sich auf der Felsentreppe auf, um zu ihnen zu sprechen, und Julia war an seiner Seite. »Ihr könnt nicht die Haltestelle Moorgate benutzen; führe sie zum Whitechapel-Eingang hinaus«, wies er Marcus an. »Das ist der kürzeste Weg von hier.«
    »Einige Sicherheitsleute meines Unternehmens warten auf Sie«, erklärte Julia. »Nicht die Polizei, okay? Sie bringen Sie für die Nacht in einem Hotel unter. Danach überlegen wir uns, wo wir Sie permanent einquartieren können.« Der Plasmaantrieb der Raumfähre schaltete ab, so daß man jetzt ein kleines graues Dreieck sah, das vor dem Ende der Andockspindel schwebte. Winzige Funken blauen Lichtes flackerten rings um den Bug auf, und die Maschine drehte sich zum Krater um.
    »Kommt und holt es euch«, sagte Suzi.
    Greg hatte das Gefühl, daß seine Intuition ausgetrocknet war. Er beobachtete, wie die Raumfähre um die Spindel manövrierte, und hatte keinerlei Vorahnung mehr.
    Rick gesellte sich zu ihm und Suzi auf den Sockel und betrachtete die Raumfähre ernst.
    »Begleiten Sie uns?« fragte Greg.
    »Ja. Dazu bin ich mitgekommen. Und bislang war ich nicht besonders nützlich.«
    »Niemand erwartet von Ihnen, hier als Hardliner aufzutreten, Rick. Ihr Job beginnt, sobald wir den Kontakt hergestellt haben.«
     
    Die Spalte war um gute zwanzig Grad geneigt, eine von mehreren rings um die Dorfhöhle. Sinclair mußte einen Meter weit über den Rand des Nutzmooses hinausklettern, ehe er sich hineinzwängen konnte.
    »Hier entlang?« fragte Greg.
    Und Sinclair wirkte doch tatsächlich verlegen. »Das ist richtig, Hauptmann Greg. Die, ähm, jüngeren Leute benutzen sie recht häufig, wenn Sie verstehen, was ich meine. Die Wände unserer

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