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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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schoß über dem Teich horizontal aus der Wand; Gesteinssplitter rieselten aus der dort entstandenen Lücke und rutschten über das geschwärzte, glimmende Moos. Neue Spalten tauchten mit erschreckender Schnelligkeit entlang der Wand auf.
    »Erledigt diese verdammten Raketenwerfer!« schrie Melvyn. Die Ripgunschüsse der Teksöldner richteten die Wand übel zu, schlugen Splitter aus dem Gestein, und die Erschütterung riß die Spalten weiter auseinander. Zwei weitere Wasserfontänen stießen ins Freie. Eine dritte Raketenformation schlug ein.
    Suzi wußte, daß der Fels unter einer solchen Belastung nachgeben würde. »Dennis, wo steckt dieser Mistkerl?« Sie mußte sich beinahe zwingen, nicht den Kolben der Ripgun zu zerdrücken, so aufgeheizt war sie innerlich.
    »Links von der Treppe hinter einem Trog.«
    Sie drehte sich wie ein mechanisches Wesen um. Fünf Tröge kamen in Frage. Infrarot war hier nutzlos; die ganze Höhle knisterte immer noch vor Energie. Die Ripgun schoß den ersten Trog in Stücke. Niemand hockte dahinter.
    Da brach die Felswand zusammen.

 
Kapitel achtunddreißig
     
     
    Die erste Höhle war klein; eine einzelne, rötlich strahlende Bioleuchtkugel war zwischen die Sägezahnhaken des Dachs geklemmt. Das rosarote Licht ließ die Umgebung wärmer erscheinen, als sie war. Jemand hatte eine runde Vertiefung von vier Metern Durchmesser aus dem Boden gehackt; sie war mit irgendeinem transparenten Gel angefüllt und mit einer widerstandsfähigen, flexiblen Plastikschicht abgedeckt.
    Greg drückte prüfend mit der Hand darauf und sah, wie eine träge Welle zur anderen Seite hinüberlief. Eleanor freute sich bestimmt, davon zu hören; sie liebte Wasserbetten. Er lächelte verstohlen und fragte sich, was sie wohl gerade tat. In New London galt die westeuropäische Zeit von Greenwich, was bedeutete, daß die Pflücker inzwischen mit der Tagesarbeit fertig waren. Wahrscheinlich saß Eleanor draußen am Lagergrill und überwachte die Zubereitung des Abendessens.
    Der laute Aufprall von Teresas Stiefeln, als sie aus der Spalte herunterstieg, unterbrach seinen Gedankengang.
    »Tol!« rief Sinclair. »Tol, mein Junge! Alles okay, ich bin’s!« Er blickte zu den beiden übrigen Öffnungen in den Höhlenwänden hinüber und verzog reuig das Gesicht. »Ah, na ja. Ich hatte gehofft, daß wir den Burschen hier unten finden. Ihre Blechkumpel, die werden doch nicht auf Zivilisten schießen, oder?«
    »Nein«, sagte Greg. »Sollte er zurück ins Dorf spazieren, wird ihm nichts passieren.«
    »Das ist schön. Er ist ein guter Junge.«
    Julia und Rick waren inzwischen am Höhlengrund eingetroffen, und Jim Sharman bildete die Nachhut. Julia ignorierte das Gelbett.
    »Wohin jetzt?« fragte sie.
    Sinclair deutete auf eine der Öffnungen. »Dort hindurch. Sie führt in eine unserer Vorratshöhlen.«
    »Carlos«, sagte Greg, »Sie übernehmen die Führung.« Er hörte schwaches Jaulen und dumpfe Schläge durch die Spalte, die zur Dorfhöhle führte. Melvyn machte seine Truppe bereit. Greg wünschte sich, Suzi wäre mitgekommen.
    Der Durchgang führte abwärts. Greg sah, wie das Gestein dunkler wurde, von verbranntem Ocker am Eingang bis zu einem tiefen Schiefergrau; es wurde auch härter und brüchiger. Fast wie Feuerstein, fand er.
    Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie die Vorratshöhle erreichten, hatte sich sein Atem in weißen Nebel verwandelt. Die Wände waren mit dünnem Rauhreif bedeckt. Es war eine kleine Höhle, kaum mehr als ein breiterer Abschnitt im Gang mit unebenem Boden. Primitive Metallgestelle ragten an einer Seite auf, Kompositfrachtkapseln an der Wand gegenüber. Die Namen verschiedener Geschäfte und von Abteilungen der Zivilverwaltung New Londons standen neben langen Strichcodes. Die Äpfel und Pflaumen auf den Regalen verbreiteten einen leichten Essiggeruch. Die genmanipulierten runden Früchte waren groß und ihre Haut runzelig.
    Carlos ging an den Regalen vorbei. Die Helmlampen ließen den dickeren Reif hervortreten, der hier den Fels überzog.
    »War es hier?« fragte Greg Sinclair. »Haben Sie hier die Robotdrohne getroffen?«
    »Richtig, Hauptmann Greg.«
    »Eine Sackgasse«, meldete Carlos.
    »Sie wußten es!« sagte Julia. »Und trotzdem haben Sie uns hier heruntergeführt.« Müde Frustration brodelte in ihren Gedanken.
    »Das wollten Sie schließlich«, versetzte Sinclair mürrisch.
    »Es ist in Ordnung«, sagte Greg. Sie waren hier an der richtigen Stelle, sonst hätte er es gemerkt. Es gab

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