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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Newfieldsball?« erkundigte sich Greg.
    »Julia hat sich um ein Uhr herum verabschiedet«, sagte Rachel. »Da war die Feier noch kräftig in Schwung.«
    »Die meisten waren bis vier Uhr gegangen«, sagte Claude Murtand. »Eine Gruppe von ungefähr dreißig Personen hat bis zum Frühstück durchgemacht. Das war dann circa um sieben Uhr.«
    Greg schloß die Augen und ordnete die Fragen, die er hatte. »André, würden Sie bitte für mich feststellen, ob sie sich noch in Monaco aufhält?«
    »Natürlich.« Der Commissaire sprach in sein Cybofax.
    »Rachel, würden Sie und Pearse bitte den Speicher der Türkamera des Foyers für den Rest des fraglichen Abends sichten? Ich wüßte gern, um wieviel Uhr Charlotte Fielder das Hotel verlassen hat. Und ob sie allein war.«
    »Klar doch«, sagte Rachel.
    »Was ist mit mir?« fragte Suzi.
    Greg lächelte. »Du begleitest mich zum Celestious. Achte darauf, daß ich keine Schwierigkeiten bekommen.«
    »Quatsch«, brummelte Suzi.
    André Dubaud steckte sich das Cybofax in die Jackentasche. »Die Einwanderungsbehörde hat nicht verzeichnet, daß Charlotte Fielder das Fürstentum verlassen hat, also ist sie immer noch hier«, sagte er mit Bestimmtheit. »Sie ist allerdings in keinem Hotel eingetragen. Das bedeutet, daß sie privat untergekommen ist.«
    Greg wies die Drüse an, eine Dosis Neurohormone auszuschütten, sperrte Claude Murtands Büro und die turbulenten Gedankenströme der Umstehenden aus und konzentrierte sich nach innen. Es war die Intuition, die er nutzen wollte; jetzt, wo er ein Gesicht und eine Identität als Bezugspunkte hatte, konnte er in seinem Schädel nach einem Gefühl suchen, vielleicht sogar einem Hinweis auf Charlotte Fielders Aufenthaltsort.
    Er fand jedoch nicht die Gewißheit, auf die er gehofft hatte, nicht einmal ein leichtes Gefühl der Erwartung, womit er sich auch begnügt hätte; statt dessen entdeckte er nur kalte Leere. Charlotte Fielder war nicht mehr in Monaco, nicht einmal in der Nähe.
     
    Wieder im Citroen, rief Greg über sein Cybofax Victor Tyo an und überspielte ihm Charlotte Fielders kleine Datei.
    »Sieh mal, was du für ein Profil erarbeiten kannst«, sagte er zum Sicherheitschef. »Sie ist irgendwo untergetaucht. Wäre hilfreich, Freunde und Kontaktpersonen zu ermitteln. Auch ihren Luden, falls du das schaffst.«
    »Alles klar«, sagte Victor. »Ob sie noch in Monaco ist? Was denkst du?«
    »Commissaire Dubaud glaubt es.«
    Das Auflösungsvermögen des Cybofaxmonitors reichte, um zu erkennen, daß Victor die Stirn runzelte. »Oh. Klar. Kannst du mir ihre Kreditkartennummer durchgeben?«
    Greg blickte hinüber zu André Dubaud, der mit dem Rücken zum Fahrer auf einem der Klappsitze saß. »Können wir die vom Celestious erhalten?«
    »Ja.«
    »Rufe dich zurück«, sagte Greg zu Victor.
    Das Celestious wirkte entfernt bayerisch – eine flache hohe Front aus irgendeinem blaßblauen Stein, einen Turm an jeder Ecke. Fenster und Türen bestanden aus stark poliertem rotem Holz und hatten glänzende Messinggriffe. Die Flagge des Fürstentums flatterte an einer hohen Stange. Greg mußte zweimal hinsehen. Unter der Kuppel konnte es keinen Wind geben; jemand hatte da mit Drähten und Motoren getrickst. Absolut sinnlos. Er zog den Kopf ein und ging durch die Drehtür. Es war die Politik des Neides. Monaco machte ihn allmählich fertig; er hatte an allem etwas auszusetzen. Das war immer ein Fehler, trübte das Urteilsvermögen. Wäre ihm früher nie passiert.
    Im Foyer hing starker Ledergeruch. Das Dekor war gedämpft gehalten – Mobiliar aus dunklem Holz und weinroter Teppich. Die Bioleuchtkörper waren als in die Wand eingelassene Glaskugeln getarnt.
    André Dubaud zeigte dem Portier seine Polizeikarte und fragte nach dem Geschäftsführer.
    »Denkst du, sie hat sich verdrückt?« wandte sich Suzi leise an Greg.
    »Yeah. Sie ist nur aus einem Grund hergekommen – um Julia die Blume zu bringen. Danach war ihre Rolle bei dieser Sache abgeschlossen.«
    »Kaltgemacht?«
    »Vielleicht.« Er kratzte sich am Nacken.
    »Aber du glaubst es nicht.«
    »Bin mir nicht sicher. Meine berüchtigte Intuition behauptet nicht, daß es vergeudete Zeit wäre, ihr nachzujagen.«
    »Wie ist sie dann rausgekommen? Dieses goldvertäfelte Rattenloch treibt es in Sicherheitsfragen schlimmer als eine Bananenrepublik.«
    »Du bist die Teksöldnerin; erkläre du es mir.«
    »Nein. Im Ernst, Greg, ich würde nie einen Auftrag innerhalb Monacos annehmen. Vielleicht

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