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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Sie wissen gar nicht, was Scham ist. An einem Geburtstag sah unsere Einfahrt aus wie das Ende eines Montagebandes für Autos; Jaguars, Ferraris, Lotusse, MGs. Um zwei davon waren sogar Schleifen gebunden, um Himmels willen! Ich habe sie alle zu den Händlern zurückgeschickt. Solche Leute wissen einfach nicht, wann man aufgeben sollte. Und ich konnte gar nicht mehr mitzählen, wie häufig ich aufgefordert wurde, Direktor ohne Entscheidungsbefugnis zu werden …« Er wurde auf Suzis schweigendes Gesicht aufmerksam, aus dem keinerlei Mitgefühl sprach.
    »Das ist schon ein hartes Leben, was?« fragte sie.
     
    Die Pegasus flog auf einer Höhe von zwanzig Kilometern, wandte sich über der Nordsee nach Süden und überquerte den englischen Kanal mit Mach zwei. Mach vier wurde erreicht, als es über die Biskaya ging, während die Pyrenäen unterschallschnell genommen wurden.
    Greg verfolgte auf dem Flachbildschirm den Anflug auf das winzige Fürstentum an der Küste. Kreise lieferten da unten den vorherrschenden Eindruck, fast als wäre irgendein unheimlicher Stammbaum symmetrischer Meereslebewesen an die Oberfläche gekommen, um das Ufer zu stürmen – die kreisförmigen Lagunen der Gezeitenturbinen und das flache, staubig graue Flughafenfeld. Dann war da die eigentliche Kuppel von Monaco, ein schwach durchscheinendes goldenes Ei, das sich in die Klippen gerammt hatte. Zu zwei Dritteln erstreckte es sich in das tiefblaue Wasser des Meeres hinaus, umgeben von den Strahlen weißer Landestege, die an Radspeichen erinnerten. Greg konnte durch die Monogitterschale rechteckige Umrisse erkennen, die darunter im Schatten lagen.
    Die Pegasus landete auf der Flughafeninsel. Mehr als die Hälfte der dort parkenden Flugzeuge waren ähnliche weiße Luxuspfeile; bei den Passagierjets handelte es sich um lange, abgeflachte Kegel, deren Tragflächen nur schmale Seitenleitwerke waren.
    Pearse Solomons und Malcolm Ramkartra standen auf, als sich die Unterbodenluke öffnete.
    »Sind Sie bewaffnet?« fragte Greg die Hardliner, als er nach vorn kam.
    »Ja, Sir«, sagte Pearse Solomons. »Eine Tokarew-IRMS7-Laserpistole.«
    »Okay. Stecken Sie noch eine ein und begleiten Sie uns. Malcolm, Sie bleiben hier und halten ständig Verbindung.«
    »Ich habe einen Browningmaser mit fünfzig Schuß«, sagte Suzi und hängte sich eine Puma-Schultertasche aus Leinwand über die Schulter.
    »Davon bin ich sozusagen ausgegangen«, sagte Greg.
    Draußen war es heiß, und die Fugen in der Betondecke des Vorfeldes knarrten protestierend, was durch das allgegenwärtige dünne Zischen von Kompressordüsen kaum zu hören war. Greg setzte sich eine Ferranti-Sonnenbrille auf.
    Commissaire André Dubaud, der stellvertretende Polizeichef von Monaco, erwartete sie am Fuß der Ausstiegstreppe.
    »Vertraue ihm«, hatte Victor Tyo Greg empfohlen. »Er leistet gute Arbeit und hat Verständnis für die politischen Aspekte von Konzernfällen. Er ist außerdem in voller Höhe bezahlt, also sollte es keine Schwierigkeiten geben.«
    Sie schüttelten sich die Hände, und Greg stellte Suzi und Rachel vor. Commissaire Dubaud war Mitte vierzig und trug eine makellose schwarze Uniform mit Schirmmütze.
    »Mr. Tyo hat mich informiert, daß Sie nach einem Mädchen suchen«, sagte er.
    »Das ist richtig«, erwiderte Greg. »Wir wissen nicht, wie sie heißt, aber sie war eindeutig vor drei Tagen auf dem Newfieldsball.«
    »Darf ich fragen, warum Sie sie jagen?« André Dubaud deutete ostentativ mit dem Kopf auf die Pegasus. »Das scheint mir ein recht umfangreiches Unternehmen für die Suche nach einem Playgirl zu sein.«
    »Gewiß. Sie befand sich im Besitz eines Gegenstandes, für den wir uns interessieren. Wir würden ihr gern ein paar Fragen danach stellen.«
    André Dubaud warf einen kurzen Blick auf seine polierten Schuhe. »Sehr schön. Haben Sie vor, ihre Auslieferung zu beantragen?«
    »Nein. Sie wird jede meiner Fragen beantworten.«
    »Ach ja?«
    »Kein Vertun«, sagte Greg.
     
    Sie fuhren in André Dubauds Dienstwagen ins Kuppelinnere, einem schwarzen Citroen mit zusätzlichen Klappstühlen im Fond. Greg fand, daß es die Art von Limousine war, die ein Staatsoberhaupt normalerweise benutzen würde.
    Greg betrachtete angestrengt eine dicke weiße Säule, die auf halbem Weg über die Brücke aus dem Wasser aufragte. Sie bestand aus Metall, und die Spitze war eine Komposithalbkugel aus Blütenblattsegmenten. Eine weitere dieser Säulen stand fünfhundert Meter hinter der

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