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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Fielders angehobener Fuß schwebte über der Türkante.
    »Noch mehr«, sagte Greg.
    Die Auflösung des Bildes nahm stark ab; schwarzes Metall und abgedunkeltes Glas bildeten ein Gemenge aus rechteckigen Schatten. Greg beugte sich vor.
    »Suzi, sieh dir mal das Rückfenster an und sag mir, was du siehst.«
    Sie setzte sich auf Claude Murtands Stuhl direkt vor dem Monitor und kniff die Augen zusammen. »Scheiße, ja!« rief sie.
    »Was ist?« wollte Rachel wissen.
    Greg zog auf der linken Seite des Rückfensters einen Umriß nach, einen geisterhaften Splitter aus tieferer Dunkelheit. »Da drin sitzt noch jemand.«
     
    Greg spürte André Dubauds wachsenden Zorn; auch Sorge war in ihm erkennbar und versetzte seine Gedankenströme kräftig in Unruhe.
    »Wie es scheint, ist mein Büro zur Zeit nicht in der Lage, den Jungen zu identifizieren«, sagte der Commissaire.
    Greg wußte, wie sehr dieses Eingeständnis den Commissaire schmerzte. Die Plünderung durch Nizza war in die Psyche der Monegassen eingebrannt; alles, was sie seitdem getan hatten, hatte damit zu tun, das Fürstentum zu schützen. Jetzt tauchten hier Leute auf und verschwanden wieder, wie es ihnen paßte. Leute von der falschen Sorte.
    »Kein Scheiß?« fragte Suzi, und diesmal war es selbst für ihre Verhältnisse zu unverschämt.
    »Madame, jeder, der in Monaco einreist, wird in den Speicherkern der Polizei eingetragen. Jeder. Ohne Ausnahme.«
    »Falsch. Speisen Sie mal mein Bild in dieses Erkennungsprogramm ein, das Sie haben, oder das Bild von Greg oder Rachel oder Pearse. Sie würden einen Scheiß erfahren, genau wie bei dem Chauffeur und dem Kid. Wir haben niemandem unsere Pässe gezeigt und nie unsere Daumen unter ein Datenkonstrukt der Einwanderungsbehörde gesetzt.«
    »Gewiß nicht«, sagte André Dubaud. »Sie sind als Madame Evans’ Gäste hier. Ich weiß, wie wichtig Ihr Auftrag für sie ist, obwohl ich in Ihrem persönlichen Fall Madame Evans’ Urteilsvermögen anzweifeln könnte. Natürlich haben wir Ihnen in Anbetracht der Dringlichkeit die Ungelegenheiten erspart.«
    »Genau darum geht es«, meinte Suzi. »Greg hat mich gefragt, wie ich jemandem aus diesem beschissenen Lotusfresserland herausholen würde. Hab ihm gesagt, ich könnte es nicht. Ich bringe dafür nicht das Nötige mit, bin auf Hardliner- und verdeckte Einsätze spezialisiert. Was man hier braucht, ist Geld. Das ist es, was Ihre Strippen zieht, Commissaire. Geld. Ihr Leute habt daraus eine Scheißreligion gemacht, scharwenzelt richtig drumherum. Jesus, Julia braucht nur den Mund aufzumachen, und ihr dreht euch um und spreizt die Beine. Alles nur, weil sie dick Knete hat.«
    André Dubaud war rot angelaufen, preßte die Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen und atmete in langsamen, flachen Zügen durch die Nase.
    »Yeah, danke, Suzi«, sagte Greg. »Wie steht es darum, André? Hat außer Ihnen noch jemand bei der Polizei die Vollmacht, Paß- und Einwanderungskontrollen zu umgehen?«
    »Noch ein paar weitere Personen können einen solchen Gefallen genehmigen, aber nur, wenn die Umstände es rechtfertigen«, antwortete André Dubaud mürrisch.
    »Wie viele Personen?«
    »Bitte verstehen Sie, Geld ist nicht alles, worauf es ankommt. Wer ein solches Anliegen vorbringt, müßte von tadellosem Charakter sein.«
    »Wie viele?«
    »Fünfundzwanzig, dreißig. Vielleicht ein paar mehr.«
    »Oh, super.«
     
    Kaum hatte Greg den Code eingegeben, erschien bereits Victors Gesicht auf dem Cybofax.
    »Charlotte Fielder wurde aus Monaco herausgeholt«, sagte Greg. »Daran besteht kein Zweifel. Das ist eine echt professionelle Geschichte, mit viel Geld und viel Talent dahinter. Der Pontiac, der sie vom Newfieldsball weggehext hat, war gemietet, und der Typ, der dafür bezahlt hat, machte auch den Chauffeur. Es gibt keine Spur von ihm; er wurde nicht im Speicherkern der Polizei abgelegt. Das gleiche gilt für den Jungen, mit dem sie weggegangen ist. Was die weitere Person im Wagen angeht, kann ich nicht mal feststellen, ob sie männlich oder weiblich war.«
    Die übrigen drei, Rachel, Suzi und Pearse Solomons, saßen ruhig in Claude Murtands Büro und waren es zufrieden, daß Greg die Zusammenfassung übernahm. Die Klimaanlage summte leise vor sich hin und saugte die angesammelte Feuchtigkeit ab. Claude Murtand und André Dubaud hielten sich auf der anderen Seite der Glaswand auf, redeten in gedämpftem Ton miteinander und warfen gelegentlich einen unglücklichen Blick auf Greg.
    »Ich

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