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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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auch mehr sein können, aber er verhielt sich den Mädchen gegenüber erstaunlich ehrlich und zahlte ihnen einen Anteil.
    »Himmel, sieh dir das mal an!« rief Suzi.
    Greg wandte sich von Baronskis Heldentaten ab und blickte Suzi über die Schulter. Sie nahm gerade Charlotte Fielders Profil auf ihrem Cybofax in Augenschein.
    »Was ist?« fragte er.
    »Das Mädchen hat Arztrechnungen angesammelt, auf die jeder hypochondrische Millionär stolz wäre.«
    »Ist sie krank?«
    »Eher neurotisch. Von der ursprünglichen Charlotte Fielder ist nicht mehr viel übrig, bei der Biochemie, mit der sie herumläuft! Ihre Pisse würde auf der Straße ein Vermögen einbringen.« Sie fuhr mit dem Zeigefinger über den Bildschirm des Mikroplättchens. »Sieh nur, eine Vaginavergrößerung! Mit wem bumst sie eigentlich, King Kong? Follikeltönungshormone. Eine adaptierte Cachouabgabe in den submaxillaren Drüsen. Was zum Henker ist das?«
    »Eine biochemische Behandlung, um die Speichelzusammensetzung zu ändern«, erklärte Rachel. »Damit der Atem immer süß duftet, auch am Morgen danach. Besonders am Morgen danach.«
    »Du ahnst es nicht! Größere Titten, ja, das kann ich verstehen, aber das alles …«
    Greg freute sich über ihren wachsenden Zorn; Suzi zeigte nicht oft genug ihre wirklichen Gefühle, hielt sie unter Verschluß, weil sie fälschlicherweise glaubte, ein ungerührtes Auftreten wäre professioneller. »Was? Du meinst, es ist nicht natürlich?«
    Rachel lachte. Suzi wollte ihn anfahren, lächelte dann aber schwach. »Okay. Aber ich weiß nicht, warum wir uns die Mühe machen, nach Außerirdischen zu suchen. Dieses Mädchen ist nicht mehr annähernd menschlich.«
    »Das ist nur ihr Handwerkszeug, meine Liebe. Du und Julia, ihr habt Biowarenetzknoten, ich habe eine Drüse, Fielder hat Schönheit.«
    Suzi schaltete das Display ab und steckte das Mikroplättchen in die Jackentasche ihres Messekostüms. »Yeah, vielleicht. Aber das ist schon echt irre; du würdest mich nicht mit sowas erwischen.«
    »Das hoffe ich«, brummte er.
    Die Pegasus war inzwischen über einer großen Stadt und bremste.
    »Ist das Salzburg?« rief Greg nach vorn zu Pearse Solomons.
    »Ja, Sir. Und wir haben die Landeerlaubnis für die Prezda.«
    »Schön.« Sie gingen rasch tiefer, und die Pegasus zog die Schnauze in einem ansehnlichen Winkel hoch. Außerhalb der Stadt konnten die ökologischen Aufbauteams Triumphe feiern. Die Flüsse folgten genmanipulierten Korallenbänken, die die Erosion stoppten. Gesäumt waren sie von Überflußbecken, die wie kleine Krater aussahen und die plötzlichen Überflutungen auffingen, die durch die europäische Monsunzeit ausgelöst wurden. Die Talböden prangten erneut in üppigem Grün und waren mit wilden Blumen gesprenkelt; Lamas und Ziegen weideten dort friedlich. Dunkelgrüne Zonen immergrüner Kiefernwälder zogen sich wieder an den Hängen hinauf. Es war eine genmanipulierte Variante, die Stickstoff fixierte und dadurch auf dem kargen Erdboden gedieh; die Wurzeln breiteten sich wie Spinnweben aus und klammerten sich auf Geheiß ihrer Efeugene an das freiliegende Gestein.
    Greg fragte sich, wieviel es wohl kosten würde, das ganze Land in diesem Stil eines japanischen Wassergartens wiederherzustellen.
    Die Prezda-Arcologie hatte man am Kopfende eines Tals in ein natürliches Amphitheater hineingebaut, so daß sie nach Süden blickte. Sie sah aus, als hätte man das Gestein zu einer glatten geschwungenen Wand abgeschliffen und spiegelblank poliert. Eine Klippe aus hunderttausend versilberten Fenstern bot Ausblick über das Tal; Greg sah die Berge und die üppige Parklandschaft darin reflektiert. Die Bilder waberten, als die Pegasus näher heranflog, als liefen Wellen über die Fenster.
    Zwischen den beiden silbernen Armen der Wohnsektion beherbergte eine flache Kuppel das unvermeidliche Einkaufszentrum, die Büros und die Freizeiteinrichtungen. Die Cyberfabriken waren im Fels hinter den Wohnungen vergraben. Für die Stromversorgung dieser Stadt in Gebäudeform sorgte eine Kombination aus nahegelegenen Wasserkraftwerken und geothermischen Generatoren; deren Bohrlöcher reichten zehn Kilometer weit ins Erdinnere, um die im Erdmantel gespeicherte Wärme anzuzapfen.
    »Eine Ameisenstadt«, meinte Suzi, als die Pegasus Kurs auf einen Landeplatz über dem Westflügel nahm.
    »Du wohnst selbst in einem Eigentumsblock«, entgegnete Greg.
    »Yeah, aber ich arbeite und spiele außerhalb.«
    Die Pegasus landete auf dem

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