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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Bewußtseinseinheiten, während sie immer weiter vorstieß, überflutete ihn mit Gefühlsbrocken von Langeweile und Erregung, der Zärtlichkeit Liebender und der Frustration von Büroangestellten. Ein Gedankenfragment verriet hartes Zielbewußtsein, einzigartig inmitten des Wirbels von alltäglichem Leben, der Greg umgab. Er blieb stehen und suchte herum, wollte dieses Fragment wiederfinden, wußte aus lästigen Erinnerungen, was es zu bedeuten hatte.
    »Wartet«, sagte er.
    Suzi prallte fast auf ihn, als er stehenblieb. »Was ist denn jetzt?«
    Interesse flackerte in dem anderen Bewußtsein auf. Und da war ein weiteres, ähnliches am Rande des Wahrnehmungsbereichs, ein paar Türen weiter vorn.
    »Hier läuft ein Überwachungseinsatz«, stellte Greg fest. »Ich habe zwei Leute in meiner Reichweite. Wahrscheinlich sind außerhalb noch mehr.«
    Suzi verlagerte das Gewicht ihrer Tasche. »Ob Baronski das Ziel ist? Was denkst du?«
    »Weißnich. Sie sind allerdings an uns interessiert, daran, wohin wir gehen.«
    »Was jetzt?«
    »Malcolm, einer befindet sich auf der anderen Seite des Schachts, gegenüber unserem Korridor, ohne sich zu bewegen. Männlich. Versuchen Sie mal, ob Sie ihn entdecken können.«
    Malcolm Ramkartra drehte sich langsam auf dem Laufband um, lehnte sich zurück und stützte lässig die Ellbogen aufs Geländer. »Ich denke, ich habe ihn. Ein Typ mit blaugrauem, kurzärmeligem Freizeithemd, Ende zwanzig, kurzgeschnittenes braunes Haar. Er steht vor einem Obst- und Gemüsegeschäft und liest in einem Cybofax.« Greg blickte den Korridor entlang. Eine Frau und ihre zehnjährige Tochter fuhren mit dem anderen Laufband Richtung Schacht. Normale Gedankenströme. Sonst war da niemand.
    Zwei Leute im Schacht deuteten auf eine umfangreiche Aktion hin. Sie konnten dort nicht die ganze Zeit herumhängen, was bedeutete, daß sie abgelöst wurden, daß noch weitere Personen in Bereitschaft standen. Wahrscheinlich überwachte eine Videospionagedisk Baronskis Tür. Und es mußten noch weitere Leute vorhanden sein, um den alten Mann zu verfolgen, wenn er durch den Korridor zu einem Fahrstuhl ging. Greg fiel auf, wie er unbewußt schon akzeptiert hatte, daß Baronski die Zielperson war. Nicht, daß er bewußt sehr daran gezweifelt hätte. Die Chance, daß hier ein zufälliges Zusammentreffen vorlag, war mit Abstand zu gering.
    »Okay, wir gehen folgendermaßen vor: Malcolm, Sie gehen zum ersten Fahrstuhl hinüber, rufen die Kabine und halten sie fest. Sobald Sie das getan haben, versuchen Suzi und ich, hineinzugelangen und Baronski zu sehen. Sollten die Beobachter feindselige Gedanken zeigen, hauen wir ab; falls nicht, gehen wir hinein. Inzwischen bewegen Sie Pearse dazu, daß er mit dem Verbindungsmann Kontakt aufnimmt; nehmen Sie den ganzen Weg über Victor Tyo, falls es dem Ansinnen mehr Gewicht verleiht. Ich möchte jedoch erfahren, ob das eine legale Überwachungsaktion ist. Vielleicht ist es ja nur eine Aktion der Drogenpolizei oder sowas.«
    »Quatsch«, meinte Suzi.
    »Yeah, okay, wirklich eine Riesenhoffnung. Aber wir überprüfen es auf jeden Fall.«
    »Klaro«, sagte Malcolm. Er trat auf das Laufband hinüber, das ihn in die andere Richtung zurückbeförderte.
    »Dafür, daß das nur eine simple kleine Verfolgungsjagd werden sollte, latschen wir in viel zu viele dicke Scheiße rein«, brummte Suzi. »Die Entführung aus Monaco, und jetzt das.«
    Greg blickte zu Malcolm hinüber, der drängend in sein Cybofax sprach. »Yeah, Julia hat sich das nicht richtig überlegt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Wieso haben die Leute, die der Blume die Probe entnommen haben, das überhaupt getan? Ich meine, falls sie wußten, was das für eine Blume ist, brauchten sie keine Probe zu nehmen. Falls sie es nicht wußten, hatten sie erst recht keinen Grund dazu. Die Blume stellt eine bestimmte Botschaft von Royan an Julia dar; er wußte, daß sie neugierig sein würde, weil sie beide ein besonderes Verhältnis zu Blumen haben. Für irgend jemanden sonst wäre sie allerdings bedeutungslos; ein schönes Mädchen, das ein Symbol für ihren Geliebten trägt.«
    »Hätten diese Leute gewußt, daß Charlotte ein Kurier ist, hätten sie ihr Gepäck auseinandergenommen, um die Botschaft zu finden. Hätten alles analysiert. Vielleicht sogar einen Übersinnlichen eingesetzt, um zu erschnüffeln, was sie da bei sich trägt. Du hast gesagt, die Blume würde verrückte Schwingungen abgeben.«
    »Hat was für sich, was du da sagst«,

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