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Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Titel: Mini-Dame mit Maxi-Schnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Vorstellung ist keineswegs
beleidigend, nur irrsinnig komisch .«
    »Komisch?« Ihr Mund war auf
einmal eine verkniffene Linie. »Wieso komisch?«
    »Mit Ihnen ins Bett zu steigen,
wäre wie...« Ich überlegte, dann fiel mir ihre Bemerkung über ihren Vater ein.
»Wie Shakespeare in Urdu zu übersetzen; genauso lächerlich.«
    »Lächerlich!« Ihr Gesicht
überzog sich mit einem zarten Rosa. »Wir werden ja sehen, wie lächerlich es
wäre .«
    Sie stand auf, nahm mir das
halbvolle Glas aus der Hand und stellte es auf den Tisch. Ich bemerkte, daß sie
ihr Glas erst austrank, ehe sie es gleichfalls abstellte. Dann ging sie zur
Tür, drehte den Schlüssel herum, kam zurück und schlüpfte aus den Schuhen. Wie
alle Frauen brachte sie es fertig, nach hinten zu reichen und ihren
Reißverschluß zu öffnen, ohne sich dabei die Arme zu verrenken. Als das Kleid
an ihr herunterglitt und um ihre Knöchel sank, stieß sie es ungeduldig von sich
und zog sich dabei gleichzeitig das kurze schwarze Unterkleid über den Kopf.
»Sie meinen, ich wäre eine Witzfigur ?« murmelte sie
halb erstickt. Dann flog das Unterkleid wie ein zarter Zauberteppich durch die
Luft. Sie wandte sich mir zu, Hände auf die Hüften gestützt und mit halb
geöffnetem Mund. »Nun, warum sterben Sie nicht vor Lachen, Mr. Boyd ?«
    Die Spitzenstrümpfe hielten
auch ohne Strumpfhalter. Sie trug das winzigste weiße Spitzenhöschen und einen
ebenfalls winzigen Büstenhalter, aus schwarzer Spitze. Der Effekt war
außerordentlich erotisierend.
    »Sind Sie amüsiert, Mr. Boyd ?« Sie hob die Brauen in gespieltem Erstaunen. »Vielleicht
lachen Sie jetzt ?«
    Binnen weniger Sekunden stand
sie nackt vor mir — bis auf die schwarzen Strümpfe. Ich fühlte auf einmal den
Impuls in mir, aufzuspringen und sie zu packen, wagte es aber nicht, mich von
der Couch zu erheben, aus Angst, daß mir die Knie versagen würden.
    »Nicht einmal ein Lächeln, Mr.
Boyd?«
    Das gleiche drängende
Verlangen, von dem sie vorhin gesprochen hatte, explodierte in mir. Ich sprang
auf und hatte sie einen Augenblick später in meine Arme gerissen. Sie drückte
sich an mich, mit Brüsten und Oberschenkel; dann fühlte ich plötzlich ihre
Zähne auf meiner Unterlippe. Meine Hände umschlossen ihre festen Hinterbacken
und zogen sie noch enger an mich. Jetzt ließen ihre Zähne meine Lippe wieder
los; sie bog den Kopf zurück; ihre Augen funkelten triumphierend.
    »Nun, Mr. Boyd«, ihre Stimme
war wie eine Liebkosung, »ich hätte nie gedacht, daß Sie einen so ausgeprägten
Sinn für Humor hätten .«
    »Sie dürfen mich unter den
gegebenen Umständen ruhig Danny nennen .«
    »Das würde ich nie tun«,
murmelte sie, während ihre Finger damit beschäftigt waren, mein Hemd
aufzuknöpfen. »Meine gesellschaftliche Position erlaubt mir keine Intimitäten
mit den Liftboys .«
    »Ihre Position wird gleich eine
waagerechte sein«, entgegnete ich und trug sie zum Bett.
    Etwa eine Stunde später stand
ich vor ihrem Toilettentisch und band mir die Krawatte, wobei ich mir wie
jemand vorkam, der in einen Wirbelwind geraten war. Libby Cathcart kam aus dem
Badezimmer und rubbelte sich lässig mit einem Handtuch ab.
    »Nanu, Mr. Boyd !« sagte sie in gespieltem Entsetzen. »Soll das heißen, daß
Sie zu den Männern gehören, die nach der Liebe davonlaufen ?«
    »Es mag empörend klingen, Miss
Cathcart«, gab ich nüchtern zurück. »Aber ich bin hungrig .«
    »Vielleicht sollten Sie das
Bett vorher noch glattstreichen .« Sie kräuselte
abfällig die Nase. »Es sieht aus, als ob sich ein Dutzend Wilde darauf
zerrissen hätten .«
    »Wieso? Wollen Sie damit sagen,
daß Sie vergessen haben, ein paar Mädchen aus New York mitzubringen ?« gab ich zurück.
    »Ich kenne hier nur ein
Mädchen« — sie schüttelte ein Kissen auf und warf sich aufs Bett —, »und das
ist schrecklich müde und wird sich mit seinen Erinnerungen noch ein Stündchen
aufs Ohr legen .«
    Ich machte mir am Barschrank
noch einen Drink zurecht, dann sah ich sie an. Sie lag auf dem Rücken, die
Hände unter dem Kopf verschränkt, die Beine lässig übereinandergeschlagen.
    »Von hier aus würde das ein
tolles Bild geben«, sagte ich bewundernd. »Ich kann es mir richtig in der
Sonntagsbeilage vorstellen, Überschrift >Dame der Gesellschaft<. Der
erste Absatz würde mit einem Zitat beginnen: >Alles, was ich bin, verdanke
ich meiner Großmutter< .«
    Sie lachte. Es war das erstemal , daß ich sie lachen hörte, und es war ein

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