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Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Titel: Mini-Dame mit Maxi-Schnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Miss Brophys Bett heute nacht unbenutzt gewesen sei.
Aber« — er hüstelte diskret — »das ist in diesem Haus nichts Ungewohntes, wenn
Sie verstehen, was ich meine, Sir .«
    »Ich verstehe, was Sie meinen,
Sims .« Mein Tonfall versicherte ihm, daß auch ich ein
Mann von Welt sei, den es nicht überraschen würde, wenn Leute die Nacht in
anderer Leute Bett verbrächten, selbst zum Zwecke der Liebe.
    »Das wäre wohl alles, woran ich
mich erinnern kann, Sir. Oh, vielleicht noch eine Kleinigkeit... Mr. Reilly
bewahrt in seiner obersten Schreibtischschublade eine Pistole auf — genau wie
Sie, Sir .«
    Die letzten Worte wurden von
einem ganz kleinen Grinsen begleitet.
    »Nur wir beide ?« grinste ich zurück.
    »Soweit ich orientiert bin, ja,
Sir. Natürlich hat Mr. Freidel auch immer eine Waffe in seinem Zimmer .«
    »Vielleicht befürchtet er, daß
sich ein wildgewordener Ehemann an den Wachen vorbeischleichen könnte ?«
    »Das vermag ich nicht zu
beurteilen, Sir .« Sein Gesicht hatte wieder die
hölzerne Maske angenommen.
    »Vielen Dank, Sims, Sie haben
mir sehr geholfen«, log ich.
    »Immer zu Diensten, Sir .« Er wiegte nachdenklich den Kopf. »Wir haben Miss
Stephanie alle sehr gern gehabt. Sie hat schwer gearbeitet, und wir haben sie
deshalb bewundert. Ganz anders als die beiden anderen Mädchen. Die halten sich
für Mannequins und würden nichts anderes tun, als Kleider vorzuführen. Aber in
den letzten Wochen hat Miss Stephanie bis zu zwölf Stunden täglich gearbeitet
und manchmal sogar noch länger. Wenn sie nicht gewesen wäre, glaube ich nicht,
daß Mr. Eldridge die neue Kollektion fertiggebracht hätte .«
    »Mr. Eldridge ?« fragte ich.
    Er blinzelte. »Entschuldigung,
Sir. Ich habe mich versprochen. Ich meine natürlich Mr. Freidel .«
     
     
     

8
     
    In der Tür zur Bar begegnete
ich dem rothaarigen Mannequin. Sie trug immer noch die schwarze Miniaffäre, die
im Stehen ebenso entzückend an ihr aussah wie im Sitzen.
    »Danny!« Sie schenkte mir ein
warmes Lächeln. »Ich hab’ Sie schon überall gesucht. Wo sind Sie die letzten
Stunden gewesen ?«
    »Irgendwo«, meinte ich
unbestimmt.
    »Ich möchte mich nämlich einmal
privat mit Ihnen unterhalten .« Deborahs Stimme wurde
ein vorsichtiges Flüstern. »Nachdem Sie gegangen waren, haben Kitty und ich
noch einmal den Fall besprochen und sind zu dem Ergebnis gekommen, daß wir die
Nacht auch allein in unseren Zimmern verbringen können, jetzt, da Sie schon
hinter Flavian her sind.«
    »Ich freue mich über Ihr
Vertrauen«, brummte ich. Ihre graugrünen Augen leuchteten auf. »Aber als es
jetzt langsam dunkel wurde, meinte ich, daß es doch sicherer wäre, Sie in der
Nähe zu haben. Warum kommen Sie nicht später ein bißchen in mein Zimmer? Es
wird uns niemand stören. Kitty liegt in ihrem Bettchen und schläft schon
längst, sie wird nichts merken .« Sie leckte sich
langsam über die Unterlippe. »Und machen Sie sich keine Sorgen, falls Sie an
Schlaflosigkeit leiden — ich weiß ein herrliches Mittel dagegen .« Einen kurzen Augenblick schloß sich ihre Hand um meinen
Arm. »Also dann, bis kurz vor Mitternacht, ja?« Ihr Lächeln war eher drohend
als vielversprechend. »Und wenn Sie nicht pünktlich kommen, mache ich mich auf
die Suche nach Ihnen .«
    Als ich schließlich die Bar
betrat, fand ich Lenore Brophy mit Eldridge dort vor. Beim Klang meiner
Schritte wandten beide den Kopf nach mir, dann sah Lenore betont fort. Als ich
näher kam, erkannte ich Eldridges gerötetes Gesicht
und seine funkelnden Augen. Seine Unterlippe war immer noch etwas geschwollen —
Freidel hatte anscheinend ganz schön zugeschlagen.
    »Hier geht es demokratisch zu,
Mr. Boyd«, sagte er mit etwas verwaschener Stimme. »Jeder macht sich seine
eigenen Drinks .«
    Ich ging um den Tresen mit der
Marmorplatte herum und füllte ein paar Eiswürfel und Rye in mein Glas. Lenore wirkte kühl und elegant in ihrem Dinnerkleid. Es war aus
blau-grüner Seide, auf einer Schulter mit einem Straßknopf gehalten, legte sich aufreizend um ihre vollen Brüste und Hüften und fiel dann
glatt bis zu den Knöcheln hinunter. Die hochgekämmten Haare türmten sich
leuchtend auf ihrem Kopf und ließen die Backenknochen noch deutlicher
hervortreten.
    »Haben wir uns schon
kennengelernt ?« erkundigte ich mich. »Mein Name ist
Danny Boyd .«
    Die saphirblauen Augen
richteten sich eiskalt auf mich. »Wir kennen uns, Mr. Boyd. Falls Sie vergessen
haben — ich bin das Mädchen, das Sie heute

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