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Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Mini-Dame mit Maxi-Schnitt

Titel: Mini-Dame mit Maxi-Schnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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morgen den zarten Händen von
Leutnant Schell überlassen haben .«
    »Sie kennen doch diese
Polizisten; für die ist drei immer einer zuviel«, gab ich zurück.
    »Ich habe mir gerade erzählen
lassen, wie emsig Sie den Nachmittag verbracht haben«, sagte sie. »Von dem, was
Flavian berichtet, sollen Sie ja genügend Motive ausgegraben haben, um den Mord
als Gemeinschaftstat erscheinen zu lassen .«
    »Sie wissen ja, wie das ist...
Man muß nur mit allerhand häßlichen Anschuldigungen um sich werfen, dann kommt
es zu den interessantesten Reaktionen .«
    »Flavian gehört da zu Ihren
speziellen Bewunderern«, höhnte sie. »Eine Ihrer häßlichen Anschuldigungen hat
ihm nämlich eine dicke Lippe verschafft .«
    »Ich gebe offen zu, daß ich Sie
nicht ausstehen kann, Mr. Boyd«, mischte sich Eldridge ein. »Aber an dem, was
passiert ist, trägt ganz allein Dion die Schuld .« Er
nahm sein Glas hoch und trank einen Schluck. »Undankbarkeit ist nur so
schmerzlich .«
    Ich starrte Lenore so lange an,
bis sie sanft errötete, dann schüttelte ich in schweigender Bewunderung den
Kopf. »Sie sehen nicht die Spur müde aus«, sagte ich.
    »Warum sollte ich auch ?« fauchte sie.
    »Wo Sie die Nacht doch
überhaupt nicht ins Bett gekommen sind. Ich würde glatt umfallen .«
    Ihr Gesicht nahm einen
gespannten Ausdruck an. »Das hört sich wie eine Art Vorwurf an. Wollen Sie es
mir nicht erklären, Danny ?«
    »Sie erzählten mir, daß Sie
kurz vor eins an Freidels Tür geklopft haben und er sie für die Cathcart hielt
— worauf Sie bei dieser Dame vorbeigingen und ihr das Programm verdarben, indem
sie ihr mitteilten, daß Sie auf dem Weg zu Dion seien und sie nur informierten,
um ihr eine Peinlichkeit zu ersparen. War’s nicht so ?«
    Sie nickte. »Stimmt genau,
Danny. Und genieren Sie sich bloß nicht, mein Privatleben vor Flavian
auszubreiten. Ich bin überzeugt, daß er jedes Wort voll Wonne mit anhört .«
    »Dann gingen Sie in Ihr Zimmer
zurück und schliefen sanft bis zum folgenden Morgen«, fuhr ich fort.
    »Ich bin überzeugt, daß Ihre
Frage einen tieferen Sinn hat .«
    »Ihr Bett war heute früh
unbenutzt«, sagte ich. »Da die Dame Cathcart Dion in ihrem Zimmer erwartete, ließ
sie sich von Ihrer Geschichte nicht groß aus der Fassung bringen; erst als es
spät und später wurde, beschloß sie, der Sache auf den Grund zu gehen. Sie sah
in Dions Zimmer nach, und es war leer. Nun interessiert es mich, was Sie beide
die ganze Nacht getrieben haben, und wenn es auf das Übliche hinauskommt, dann
möchte ich wissen, wo das war .«
    »Ich glaube, Sie haben den
Verstand verloren !« Ihre Augen hatten sich vor Wut
verdunkelt. »Was ich Ihnen erzählt habe, war die reine Wahrheit, und natürlich
habe ich die restliche Nacht nicht mit Dion verbracht .«
    »Mit wem denn ?« erkundigte ich mich bissig.
    »In der Nacht muß ja geradezu
ein wilder Verkehr geherrscht haben«, kicherte Eldridge. »Jetzt sagen Sie bloß
nicht, Sie wären bei Deborah oder Kitty gewesen .«
    »Ihre Phantasie ist
abscheulich, Flavian«, sagte sie verärgert. »Wo ich war, ist verdammt noch mal
meine Angelegenheit .«
    »Nicht mehr, da Stephanie
gestern nacht ermordet wurde«, erinnerte ich sie.
    »Vielleicht werde ich es
Leutnant Schell erzählen, falls er mich danach fragen sollte. Aber sonst
niemandem, und Ihnen schon gar nicht, Danny .« Sie
klapperte ein paarmal mit den Lidern , um die Tränen
zurückzudrängen. »Wissen Sie was ?« Ihre Stimme
schwankte. »Sie sind wohl der widerlichste Kerl, dem ich in meinem Leben
begegnet bin .«
    Damit glitt sie vom Barhocker
und lief eilig aus dem Zimmer.
    Das Schweigen dauerte gerade so
lange, bis ich mir einen neuen Drink eingeschenkt hatte. Dann schob Eldridge
mir sein leeres Glas über den Tresen.
    »Noch mal das gleiche, Mixer .« Er gab ein schadenfrohes Lachen von sich. »Trinken wir
auf den größten aller Detektive !«
    Ich schob ihm das Glas zurück.
»Sie haben selber vorhin gesagt, hier herrschen demokratische Sitten .«
    »Dann reichen Sie mir
wenigstens die Flasche .«
    »Na schön. Welche soll’s denn
sein ?«
    »Ist mir Wurst«, sagte er
verdrießlich. »Irgendeine, an die Sie gerade drankommen. Ich trinke nicht zum
Vergnügen, sondern um mich zu besaufen, Mr. Boyd .«
    »Ich kann mir vorstellen, in
welcher Verfassung Sie sind«, sagte ich mitfühlend. »Wie Freidel Sie behandelt
hat — nach all der Arbeit, die Sie mit der neuen Kollektion hatten, das ist
auch empörend .« Ich schenkte

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