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Mini Shopaholic: Band 6

Mini Shopaholic: Band 6

Titel: Mini Shopaholic: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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nutzloses Putzgerät in diesem Haus sehe ..«
    Oookay. Ich glaube, ich sollte mich mal still und leise aus dem Staub machen, bevor ich da mit reingezogen werde und beide sagen: »Becky ist ganz meiner Meinung, stimmt‘s nicht, Becky?«
    Außerdem kann ich es kaum erwarten, mir anzusehen, wie Kyla und Minnie miteinander auskommen.
    Seit vollen zwei Stunden sind sie nun zusammen. Bestimmt hat Kyla schon einen positiven Einfluss auf Minnie genommen. Vielleicht hat sie schon mit Mandarin oder Französisch angefangen. Oder mit Stickereien!
    Auf Zehenspitzen schleiche ich zur Küchentür, in der Hoffnung, Minnie ein Madrigal singen oder perfekt Un, deux, trois sagen zu hören, oder vielleicht rechnet sie mal kurz den Satz des Pythagoras durch. Stattdessen aber höre ich nur, wie Kyla sagt: »Minnie, komm! Jetzt komm schon!«
    Sie klingt etwas erschöpft, was seltsam ist. Ich hatte gedacht, sie gehört zu diesen Broccoli-Saft-Leuten mit unerschöpflicher Energie.
    »Hi!«, rufe ich und stoße die Tür auf. »Da bin ich wieder!«
    Ach, du Schande. Was ist denn hier los? Kyla sprüht gar nicht mehr vor Energie. Ihre Haare sind zerzaust, ihre Wangen gerötet, und sie hat Kartoffelbrei auf ihrem T-Shirt. Minnie dagegen sitzt auf ihrem Kinderstuhl, mit einem Teller vor sich, und sieht aus, als amüsiere sie sich königlich.
    »Nun!«, sage ich fröhlich. »Hattet ihr einen schönen Morgen?«
    »Super!« Kyla lächelt, aber es ist so ein aufgesetztes Lächeln, das nicht bis zu den Augen dringt. In Wahrheit sagen ihre Augen: »Ich will hier weg, und zwar sofort!«
    Ich denke, ich werde sie einfach ignorieren. Ich tue so, als spräche ich die Sprache der Augen nicht. Und auch nicht die der geballten Fäuste hinterm Stuhl.
    »Und haben Sie schon mit dem Sprachunterricht angefangen?«, sage ich ermutigend.
    »Noch nicht.« Wieder lässt Kyla ihre Zähne blitzen. »Ehrlich gesagt, würde ich mich gern mal kurz mit Ihnen unterhalten, wenn es Ihnen recht ist.«
    Am liebsten würde ich sagen: »Nein, leg endlich los mit Mandarin!«, die Tür hinter mir zuknallen und wegrennen. Aber es würde nicht gerade dafür sprechen, dass ich eine verantwortungsvolle Mutter bin, oder?
    »Natürlich!« Mit gewinnendem Lächeln wende ich mich ihr zu. »Was ist denn los?«
    »Mrs. Brandon.« Kyla spricht leiser, als sie näher kommt. »Minnie ist ein süßes, charmantes, intelligentes Kind. Aber wir hatten heute ein paar ... Probleme.«
    »Probleme?«, wiederhole ich unschuldig, nach einer winzig kleinen Pause. »Was für Probleme denn?«
    »Es gab heute ein paar Momente, in denen Minnie ein wenig starrsinnig war. Ist das normal bei ihr?«
    Ich kratze mich an der Nase, um Zeit zu schinden. Wenn ich zugebe, dass Minnie der starrsinnigste Mensch ist, dem ich je begegnet bin, ist Kyla aus dem Schneider. Sie soll Minnies Starrsinn heilen. Wieso hat sie es eigentlich noch nicht getan?
    Und außerdem weiß jeder, dass man Kinder nicht abstempeln darf. Davon kriegen sie Komplexe.
    »Starrsinnig?« Ich lege meine Stirn in Falten, als wäre ich erstaunt. »Nein, das sieht Minnie gar nicht ähnlich. Mir gegenüber ist sie nie starrsinnig«, füge ich dann noch hinzu. »Sie ist ein kleiner Engel, stimmt‘s nicht, Schätzchen?« Ich strahle Minnie an.
    »Verstehe.« Kylas Wangen sind gerötet, und sie scheint mir ein wenig unter Druck zu stehen. »Nun, ich denke, es ist vielleicht noch etwas zu früh, um etwas sagen zu können, nicht wahr, Minnie? Die andere Sache ... « Sie flüstert. »Sie will keine Möhren essen. Bestimmt will sie mich nur ärgern. Sie sagten doch, sie isst Möhren, oder?«
    »Absolut«, sage ich nach einer ultrakurzen Pause. »Immer. Mach schon, Minnie! Iss deine Möhren!«
    Ich gehe zum Kinderstuhl hinüber und sehe mir Minnies Essen an. Hühnchen und Kartoffeln sind fast weg, aber da liegt noch ein ganzer Stapel hübsch gekochter Möhren, die Minnie anstarrt, als wären sie der Schwarze Tod.
    »Ich begreife nicht, was ich falsch mache.« Kyla klingt, als stünde sie ziemlich unter Druck. »Solche Probleme hatte ich mit Eloise nie ... «
    »Könnten Sie mir vielleicht einen Becher geben, Kyla?«, sage ich beiläufig. Als sie sich zum Regal hinwendet, nehme ich schnell eine Möhre vom Teller, stopfe sie mir in den Mund und schlucke sie in einem Stück herunter.
    »Eben hat sie eine gegessen«, sage ich und gebe mir Mühe, dabei nicht allzu selbstgefallig zu klingen. »Sie hat eine gegessen?« Kyla fahrt herum. »Aber ... aber ich versuche es

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