Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)
verlange ich doch gar nicht.“
„Farten Fie die Operafion!“, kreischte der V3er in das Funkgerät. „Defferteure werden nift geduldet! Feften Fie ihren Arf in Bewegung!“
„Okay, das reicht“, sagte der Kartenspieler und riss dem V3er das Funkgerät aus der Hand. Der Kartenspieler benötigte nur drei Wörter, damit sich die übrigen V3er in Bewegung setzten und die Eingangstür zur Kirche verbarrikadierten. „Operation Kartenhaus startet.“
9
In der Kirche flüchteten Zack und Lüc zur Tür. Bevor sie ihre Hände hilflos gegen die Tür drücken konnten, wurde die Tür mit einem lauten Knallgeräusch verschlossen. Zack presste sich dagegen, schien jedoch auf Granit zu stoßen. „Der Kartenspieler hat uns eingesperrt“, sagte Zack wie erstarrt.
St. Angelo versuchte die Menschen beruhigen: „Wie ich sagte, der Pferdejunge spielt uns einen Streich.“
Das Licht aus den Lampen an der Kirchendecke flatterte hektisch wie ein wilder Bienenschwarm und zog die Blicke der Dorfbewohner auf sich. Mit einem lauten Klirren zerplatzten die Lampen in einem Scherbenregen, der neben Glassplittern auch in mehreren kleinen Kügelchchen auf den Steinboden herabprasselte.
St. Angelo lachte verzweifelt auf: „Ohhhh, kleine Kugeln. Sehr originell. Die Lampen kann mir sein Vater bezahlen!“
Zwischen den vorderen Bänken lagen diese kleinen, handgroßen Kugeln, die die Aufmerksamkeit jedes Dorfbewohners forderten.
Zack schmiss sich weiterhin gegen die Kirchentür, in der Hoffnung sie könnte aufspringen.
Plötzlich ertönte ein Zischen; Giftgrüner Rauch, der aus den Kugeln aufstieg, versetzte die Menge in Panik.
George Power schrie: „GIFT! GIFT! GIFT! ES IST SO SCHÖN!“
Während die Dorfbewohner in der ersten Reihe umkippten, drängte sich der panische Rest an die schmalen Seitengänge und lief auf den Ausgang zu.
Der giftgrüne Qualm bäumte sich als bedrohliche Wolken über den Köpfen der Dorfbewohner aus und versperrte die Sicht zur Decke. Zack zerschoss mit seinem Revolver die Kirchenfenster, damit ein Quantum des Rauches aus den Fenstern flüchten konnte.
„Wie sollen wir da hoch kommen? Das sind über vier Meter!“, fragte Frederick.
„Die Frage ist eher, wie wir da wieder runter kommen“, überlegte Löckchen.
Die Menge drängelte und quetschte sich weiter in Richtung Ausgang. Frauen, Kinder und Männer schwächlicher Staturen waren die leidtragenden in den zwei engen Gängen, durch die sich die Dorfbewohner kämpften.
Frederick stieg mit Löckchen über die Bank nach hinten zum Ausgang. Zack und Lüc schossen mit ihren Revolver kaum beachtenswerte Kratzer in die Stahltür.
Zack lud nach. „Zwecklos, die Mauselöcher helfen nicht.“
Die grüne Wolke schickte auch St. Angelo ins Land der Träume und eroberte den gesamten vorderen Kirchenabteil.
Frederick sprang gegen die Tür, die sich keinen Millimeter bewegte. Danach stöhnte er: „Da muss ein Stahlbalken davor sein oder ich muss träumen. NICHTS HÄLT FREDERICK STAND!“
Im vorderen Kirchenabteil husteten die Dorfbewohner, keuchten geschlagen nach Hilfe.
Zack schritt mit Frederick von der Tür weg, als die Menge sich panisch durch die Seitengänge quetschte. Zack richtete seinen Revolver auf die Dorfbewohner und schrie: „HÖRT ALLE HER! WIR MÜSSEN JETZT DIE RUHE BEWAHREN! UNS GEGENSEITIG ZU ERDRÜCKEN BRINGT UNS NICHT HIERAUS“
Lüc fragte leise: „Haben wir einen Plan B?“
„Ich wäre froh, wir hätten einen Plan A“, erwiderte Zack.
10
Auf dem Berg stand der Kartenspieler mit seinem besten Siegeslächeln. Er fragte Flobbi und den V3er, ob sie nicht zufällig einen Schokopinguin für ihn übrig hätten.
„Ähm, nein“, verneinte der grüne Kobold erstaunt.
„Schade.“
Vom Berg aus sah der Kartenspieler zufrieden dem Szenario zu, wie sich die V3er fleißig gegen die verbarrikadierte Kirchentür drückten. Um die fünfzig V3er versammelten sich weiter hinten vor der Kirchentür und richteten ihre Hightech-Steinschleudern in Richtung der Kirche.
„Diese Schokopinguine haben ganz schön viel Kalorien. So viele kann ich pro Tag nicht essen, sonst nehme ich zu.“
„Süßigkeiten sind lecker“, sagte der Kobold kichernd.
„If liebe Füfigkeiten!“, schwärmte der V3er und rieb sich den Bauch.
Ein „FLUPP“ hallte süß und unschuldig durch das Dorf.
„Waf war denn daf? Waf if paffiert?“, fragte der V3er überrascht.
„Vielleicht ein Pups, der dem Kartenspieler entwischte“, meinte
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