Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
Vom Netzwerk:
Löckchen nicht! Darauf würde ich alles wetten, was ich habe!“ Der starke Mann mit weichem Kern trocknete die nächsten Tränen mit dem Unterhemd. „Das hier war sein Lieblingshemd. Das hab ich ihm in unserer ersten Nacht verkauft. Also jetzt nicht schwule erste Nacht, sondern freundschaftliche erste Nacht, du weißt schon!“
    Elvis gackerte zustimmend.
    „Gut, dass du es verstehst. Das ist die letzte Erinnerung, die ich von ihm habe.“ Frederick seufzte. „Vielleicht hätte ich ihm vor seinem Verschwinden noch sagen sollen, was mir an unserer Freundschaft liegt. Vielleicht würde es ihm jetzt helfen, da wo er gerade ist. Doch Elvis, manchmal können wir mit Wörtern nicht sagen, was wir sagen möchten. Es gibt Dinge, die man nicht beschreiben kann. Manchmal genügen Wörter nicht, Elvis, deswegen fühlen wir uns manchmal so allein, wenn wir nichts mehr haben außer diese leeren Worte.“
    Elvis gackerte erst verwirrt, doch dann steckte er überraschend seinen Schnabel in das „SEI STARCK“-Unterhemd und fing an wie wild mit den Flügeln zu schlagen.
    „Schön, dass es dir gefällt, aber ich hab für Hühner leider keine Kleider.“
    Der Superhahn ließ von dem Unterhemd ab, stürmte einen Meter nach vorne, gackerte und sah Frederick fordernd an. Er sprang auf seiner Stelle auf und ab.
    „Mach doch nicht so einen Lärm! Deine Freunde werden noch wach!“
    Der Hahn ließ kurz seinen Kopf hängen, schnaufte, eilte zurück zu Frederick und knabberte an seinem Arm.
    „Geht es dir noch gut, Elvis?“ Er horchte auf. „Moment, willst du mir etwas zeigen?“
    Elvis sprang wieder auf einer Stelle herum und schnatterte wilder als zuvor.
    „Hast du eine Spur zu Löckchen?“ Er stand langsam auf.
    Elvis nickte und stürmte nach vorne. Freudestrahlend folgte ihm Frederick und rief ihm zu: „Ja, bring mich zu unserem Freund Löckchen! Los Elvis!“
     
     
    8
     
    Löckchen erblickte seit Stunden nur das graue Gemäuer und die kaputten Fensterscheiben an der Decke, vor ihm eine geschlossene Garagentür vor dem der lispelnde V3er und der kleine, mickrige Kobold Flobbi, Wache hielten.
    Seit gestern hielten sie ihn fest und zwangen ihn zur Kooperation mit der V3.
    Er erinnerte sich nur noch wage, wie er in diese missliche Lage kam. Er wusste nur noch von dem Kartenspieler, der vor ihm stand und mit einem Messer seinen Schuss auf ihn vereitelte. Anschließend kam Zack vorbei und verfolgte den Kartenspieler.
    Dann ging ich in den Busch Wasser lassen. Löckchen erinnerte sich zurück Und dann kam dieser kleine Kobold da, der jetzt auch vor mir steht. Dieser Flobbi krabbelte an mich heran, sprang mich von hinten an und drückte mir die Luft zu.
    Die Erinnerung schmerzte ihm sehr, dass er durch eine Nichtigkeit wie diesen kleinen Kobold das Bewusstsein verlieren konnte. Der hinterlistige Flobbi griff Löckchen von hinten an und schnürte ihm die Luft ab, wie er es einst bei Frederick versuchte. Letztendlich hatte er ihn in den Ohnmacht gewürgt und an diesen Ort gebracht.
    Flobbi sprang nach vorne und gab Löckchen einen leichten Schlag in die Magengrube. Löckchen wollte sich wehren, doch die Ketten, die seine Armen fesselten, waren zu stark. Vor ihm standen links und rechts je ein Stahlpfosten, an denen er jeweils festgekettet war. Auch hinter ihm standen zwei dieser Stahlsäulen, die ihn fesselten und ihn unter einer riesigen Metallfläche, eine Autohebebühne, zentrierten.
    „Haft du noch ein paar lefte Wünfe, erbärmlife Geftalt?“, fragte der V3er. „Fag unf, waf wir wiffen wollen!“
    Löckchen spuckte vor sich auf den Boden und sagte die ersten Worte seit seiner Gefangenschaft: „Fahrt zur Hölle. Bevor ich mit dir rede, sterbe ich lieber.“
    Sie hatten ihm schon seit Stunden angedroht, ihn durch die Hebebühne zerquetschen zu lassen, wenn er sich nicht dafür bereit erklärte, wirklich zum Maulwurf zu werden. Doch Löckchens Willen war stark, denn wenn er je eine Familie hatte, dann die in Blutwäldchen.
    Flobbi kicherte: „Lass ihn uns zerstampfen, mein lispelnder Freund!“
    „Wir ferquefen ihn!“, sagte der V3er. „Wir laffen nif von ihm übrif. Ef wird ihm Leid tun, fiff mit unf angelegt fu haben!“
    „Ja, ja“, sagte der Kobold genervt und betätigte kichernd die Fernsteuerung der Hebebühne. „Hör nur bloß auf zu sprechen. So langsam wird es echt anstrengend.“
    Die Metallfäche über Löckchen näherte sich langsam mit einem bedrohlichen, elektrischen Summen.
    Flobbi tanzte auf der Stelle

Weitere Kostenlose Bücher