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Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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er nach seinem freien Tag auf Hörnchen, der mit seinen braunen Sandalen ungelenkte Tritte durch das Gras schritt.
    „Hallo, alter Freund.“
    „Hallo, alter Freund!“, rief ihm Willi zu und leckte sich das herunterlaufende Bananeneis vom Rand seines Schnabels.
    Hörnchen musterte seinen Pinguinfreund und stellte fest, dass dieser keinen Fang vorweisen konnte.
    „Hat heute nichts angebissen?“
    „Ich wäre froh gewesen, es hätte ein Rotauge oder eine Brachse angebissen.“ Willi schüttelte den Kopf: „Wie war es bei dir? Was hast du mit dem kleinen Manuel geangelt?“
    „Ach, nicht der Rede wert. Einen großen Karpfen haben wir gefangen.“
    Willi wurde neugierig. „Wie schwer?“
    Hörnchen sagte wie aus der Pistole geschossen: „Acht Kilogramm!“
    „Da ist dir ja echt ein fabelhafter Fang gelungen!“, sagte Willi und betrachtete Hörnchen skeptisch: „Ich wäre froh, ich könnte mal so einen großen Fisch fangen.“
    „Was ich fragen wollte: Wie steht es um diesen Löckchen? Ist sein Verrat bereits bestätigt worden?“
    „Er ist nicht der Verräter“, sagte Willi entschlossen. „Das weiß ich.“
    „Woher?“, fragte Hörnchen. „Wer ist es dann? Sag es mir!“
    Willi ging an Hörnchen vorbei und sagte „Spielt keine Rolle mehr.“
    Ich verstehe nicht, dachte sich Hörnchen.
    Willi war schon vier Schritte hinter ihm und rief ihm zu: „Übrigens: Dein Einhornjunge erfreut sich wieder an den wilden Pferden.“
    Hörnchen blieb wie angewurzelt stehen.
    Er kann es nicht wissen. Er kann nicht wissen, dass ich Big Love von der Messe erzählte. Er kann nicht wissen, dass ich gestern, während des Angriffes Schutz gesucht habe. Oh nein. Nur Big Love und ich wissen von unserem Geschäft, nicht einmal der zwielichtige Kartenspieler wurde eingeweiht.
    In Hörnchens Gesicht bildete sich ein boshaftes Lächeln ab.
    Oh ja, der Pinguin ist auf dem Holzweg. Wenn er wüsste, dass ich es wäre, der ihn verriet, wäre ich bereits tot. Er verdächtigt jemand anderes.
    Er fing an lautlos zu lachen.
    Mein Kopf wird morgen nicht rollen, das ist gewiss.
     
     
    10
     
    Lüc erwartete Löckchen schon mit ausgebreiteten Armen, als sie ihn nach einer höllischen Zeit zwischen Angst und Hoffnung wiedersah.
    „Freut mich so, dich wieder zu sehen“, sagte sie und knuddelte den kleinen Löckchen.
    Als sich Löckchen der herzlichen Umarmung entziehen konnte, drückte er ihr eine Ausgabe „Frau 20+“, ein Magazin welches hauptsächlich Frauenprobleme im Darmbereich beschreibt und Lösungsvorschläge anbietet. Trotz der allgemeinen Vermutung, Frauen machen nicht „groß“, ist dieses Magazin das Umsatzstärkste in Blutwäldchen.
    „Das hast du doch immer so gerne gelesen.“
    „Danke, wäre wirklich nicht nötig gewesen“, sagte sie lächelnd. „Ich müsste ja eigentlich dir was schenken. Du hattest ja selbst genug um die Ohren.“
    Löckchen setzte sich auf den Stuhl neben ihrem Bett. „Ist nicht der Rede wert. Big Love hatte für meine Gefangenschaft, Gott sei dank, zwei Dilettanten eingestellt.“
    „Dein Glück.“ Sie fing an zu lachen. „Da hat Frederick einmal was richtig gemacht.“
    Löckchen musste ebenfalls schmunzeln, seine Laune schlug jedoch sofort um, als er über die Wolke der Ungewissheit nachdachte, die immer noch über Blutwäldchen schwebte.
    „Hast du dir mal Willi angesehen?“, fragte er. „Es scheint, die Verräterfrage bedrückt ihn immer noch.“
    „Ja, er ist ziemlich durch den Wind. Schrecklich ihn so zu sehen.“
    „Aber, wir haben doch gewonnen! Big Love hat in der Schlacht um die Kirche so viele Männer verloren und sein General Flobbi wurde ebenfalls aus dem Weg geräumt.“
    Lüc schüttelte den Kopf. „Das stimmt, jedoch bedrückt Willi die Tatsache, dass wir immer noch keinen Anhaltspunkt haben, wo Big Love stecken könnte. Auch wenn wir es wüssten; er ist uns immer noch zahlenmäßig überlegen.“
    Löckchen zuckte mit den Schultern. „Ihm wird schon was einfallen.“
    „Ja, das hoffe ich auch“, sagte sie. „Wichtig ist, dass wir alle auf den Beinen sind.“
     
     
    11
     
    Unterm Baumhaus saß Hörnchen am Ahornbaum angelehnt und reinigte seine Flinte. Zack saß im Schneidersitz im grünen Gras und warf eine silberne Münze in die Luft, fing sie und wiederholte die Prozedur von vorne. Das silberne Stück Metall funkelte in den warmen Sonnenstrahlen auf, ehe sie wieder in Zacks kühler Hand landete.
    Die zwei Männer wechselten kein Wort untereinander, da seit

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