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Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Titel: Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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stellen, doch noch glaubte sie fest daran, den Kartenspieler rechtzeitig aufhalten zu können, weswegen sie das schlechte Gewissen mit einer guten Portion Hochmut zur Seite schieben konnte.
    Zack steckte den Schlüssel in das rostige Schloss, als Lüc an der Scheunentor einen weißen Brief entdeckte, der zwischen zwei Holzschichten eingeklemmt war. Sie zog ihn heraus und bemerkte die Widmung, die wieder einmal an sie gerichtet war. Sie fing an zu lesen.
    „Liebe Louise,
    wenn du das liest, bin ich schrecklich enttäuscht von dir. Drei unschuldige Menschenleben warten in der verlassenen Hütte im Walde sehnsüchtig auf dich und du entscheidest dich tatsächlich für das Leben deiner Mutter? Also bitte, von einer Heldin wie dir und deinem großartigen Zack hätte ich weitaus mehr Selbstlosigkeit erwartet.
    Helden gibt es anscheinend nur in Märchen (Schnüff, Schnüff).“
    Das Schloss ging auf und Zack riss die Ketten zur Seite. Er öffnete die Scheunentür und das erste was er erblickte war die großzügig verteilte Sprengladung. „Es war also kein Bluff“, sagte er leise.
    „Aber was rede ich da.
    NATÜRLICH habe ich das von euch erwartet, gerade von EUCH! Weil, an eurer Stelle hätte ich das gleiche getan, wirklich. Wir sind uns doch nicht allzu unähnlich. Lass es dir auf der Zunge zergehen, schrecklich, nicht?“
    Zack ging in die dunkle Scheune, als er schemenhaft die Geisel erkannte, die auf ihn zutorkelte. „Emma, wir sind bei dir“, sagte er und streckte seine Hand nach ihr aus.
    „Erinnerst du dich noch an die Heldengeschichten von damals? Der glorreiche Held wird am Ende der Geschichte ruhmreich für seine Taten belohnt. Zu Schade, dass wir keine Helden sind, sondern nur mordlustige Irre, die ihren Platz in der Welt nicht verstanden haben. Wir werden nie entlohnt, nur bestraft für unser Gedankengut und unsere Taten.“
    Das Mondlicht fiel durch die offene Scheunentür und offenbarte St. Angelo, der geknebelt Zack entgegen robbte.
    „St. Angelo?“, fragte Zack und entfernte ihm den Knebel.
    „Er hat es uns erzählt“, sagte St. Angelo, ohne dabei Zack anzusehen. „Er sagte, wenn ihr kommt, wolltet ihr uns sterben lassen.“
    „Es war ein Trick“, sagte Zack und sah zu Lüc.
    Hinter St. Angelo kam Frau Kraskovna und Schrubbi gerobbt.
    Lüc las den Brief zu Ende:
    „Die Gerechtigkeit dieser Welt ist nicht mehr im Gleichgewicht. Wir müssen ihr nachhelfen.
    Genauer gesagt: Ich helfe der Gerechtigkeit, dich zu bestrafen. Deswegen habe ich bei in meinem ersten Brief etwas geflunkert.
    Herzlichen Glückwunsch, du hast die falschen Geiseln gerettet. Wenn du eins plus eins zusammenrechnen kannst, kannst du dir vorstellen was jetzt passiert.
    Schau in den Süden zur Hütte im Wald und genieß die Show.
    XOXO.“
    Lüc ließ den Brief zu Boden fallen, sah nach hinten zu Zack und den drei Gefangenen. „Oh nein“, bedauerte sie. „Nein...“
    Der scheppernde Knall lenkte ihren Blick in Richtung des Waldes. Aus der Mitte des Gehölz erhob sich eine riesige Feuerwalze bis in den dunklen Nachthimmel. Die Gegend wurde von dieser hellen Erscheinung erstrahlt. Die warmen Farben verschmolzen mit dem finsteren Dunkelblau des Himmels.
    Zack stellte sich behutsam hinter Lüc. „Louise...“, sagte er. „Es tut mir leid“.
    Bevor er seine Hand auf ihre Schulter legen konnte, fiel Lüc gebrochen zu Boden. „Mama?“, fragte sie.
    Die Funken tanzten im kalten Winterwind spielend umher wie Glühwürmchen. Lüc streckte verzweifelt ihre Hand zum Himmel aus, mit Blick auf die sich in Asche und Qualm auflösende Feuerwalze.
     
     
    7
     
    Aufgescheucht von der Explosion fanden Willi, Frederick, Löckchen und Elvis die Hütte im Wald zwar schneller als geplant, aber dennoch viel zu spät.
    „Sind wir zu spät?“, fragte Frederick.
    Sie näherten sich den brennenden Überresten, welche die Feuersäule hinterlassen hatte. Das Dickicht aus Bäumen, inmitten die Hütte stand, war vollkommen in Asche und Holzsplitter zersprungen. Von den hinterlassenen Trümmerhaufen flammten Mannshohe Feuerzungen auf, die daraufhin in Funken verglühten.
    „Ruhe bewahren“, befahl Willi. „ Er muss in der Nähe sein.“
    „Wenn Lüc sich für die Scheune entschieden hat, hat sie also ihre Mutter gewählt“, überlegte Löckchen. „Dann hat es Frau Kraskovna, St. Angelo und Schrubbi erwischt.“
    Frederick fiel auf die Knie. „Nicht Schrubbi! Was machen wir ohne sein leckeres Essen?“
    „Ruhe bewahren!“, wiederholte Willi

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