Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)
rasant von Bett zu Bett, dass er selbst nicht mehr seine Richtung koordinieren konnte. Bei einem weiten Sprung landete Frederick auf der Bettkante, rutschte aus und flog mit einem Rückwärtssalto vom Bett. Die Landung erfolgte unsanft in dem schönen Glastisch, der unter Fredericks Gewicht in Scherben zerbrach.
„Wie lange sind wir jetzt hier drin?“, fragte Löckchen nüchtern.
„Keine Minute“, schnaufte Willi.
Frederick sprang aus den Glasscherben wie ein Phönix aus der Asche. Mit einer Hand wischte er sich die blutigen Scherben von seinem Körper. „Auch der Glastisch ist für mich kein Hindernis!“
„Wie hoch war noch einmal die Zimmerkaution?“, fragte Löckchen.
„Viel zu niedrig“, antwortete der Pinguin. „Die machen mit uns ein Minusgeschäft.“
Frederick trat stolz vor seine Freunde und tönte: „Die Jasmin ist die Tage auch noch fällig.“
„Frederick, du blutest!“, bemerkte Löckchen.
„Bevor ich mich an die Kathrin ranmache, brauche ich ein heißes Bad. Es geht nichts über ein gutes, heißes Bad! Danach sind alle meine Kräfte wieder regeneriert.“
„Gehen wir nach einer kleinen Siesta einen Kaffee trinken?“, fragte Willi fröhlich.
„Esst ihr eure Frikadellen, danach gehen wir an den Kiosk Bier und „Theison“-Schnaps kaufen!“, schlug Frederick vor.
„Hältst du es für eine gute Idee schon Mittags zu trinken?“, fragte Löckchen besorgt. „Ich meine, schau wie das Hotelzimmer jetzt schon aussieht.“
„Gegen ein kühles Bier hätte ich auch nichts einzuwenden“, sagte der Pinguin und blickte zu Frederick. „Was soll er schon noch großartig kaputt machen?“
„Ich mache nichts kaputt!“, beteuerte Frederick. „Werde mich auch benehmen.“
„Na dann“, sagte Löckchen und nickte den Plan ab.
Während Willi und Löckchen ihre Frikadellen aßen, ließ sich Frederick ein schönes, heißes Bad ein. Mitten in seinem Schaumbad saß er und stemmte seine Hanteln - das war laut ihm pure Entspannung. Der Pinguin schlief im kühlen Zimmer, wohingegen Löckchen lieber auf dem sonnigen Balkon entspannte.
Nach einer Stunde Siesta rafften sich unsere Freunde wieder auf.
„Wir sollten unbedingt wieder bei der Currywurstbude vorbeischauen!“, sagte Frederick. „Die ist nicht weit vom Hotelkiosk entfernt.“
„Sei nicht so verfressen, Frederick“, mahnte Willi.
„Irgendetwas muss ja den ganzen Alkohol aufsaugen“, sagte Löckchen und drückte die Türklinke hinunter.
Als sie die Tür öffneten, erschraken unsere drei Freunde bis auf den Tod. Neben der kahlen Flurwand, erblickten sie auch den bleichen Björn, der wie angewurzelt vor ihrer Tür stand. Aus Reflex wollte Frederick nach vorne brechen und Björn eine scheuern, doch hielt ein, als er erkannte, dass es sich nur um den harmlosen Björn handelte.
„Der Irre hat mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt“, gestand Frederick.
„Wie lange stehst du schon vor unserer Tür, Björn?“, fragte Löckchen.
Björn ging von seiner lockeren Haltung, in eine buckelige, ängstliche über. „Halbe Stunde“, erwiderte er. Der erste Satz, den unsere Freunde von Björn vernahmen.
„Na, klasse. Noch ein Irrer“, seufzte Willi.
„Wo ist deine geile Freundin?“, fragte Frederick neugierig.
„Eink... Eink... Shoppen“, antwortete Björn und griff sogleich zu seinem Asthmaspray.
Frederick klopfte Björn kumpelhaft auf die Schulter. „Scheiß auf die Weiber und komm mit uns Männer einen trinken!“
Björn war bei dem Schulterklopfen zusammengezuckt. Als er sich wieder beruhigte, ahmte er Fredericks Geste nach und legte seine Hand auf Fredericks Schulter, von wo er sie so schnell auch nicht mehr wegzog. „Nein“, sagte er entschlossen.
„Okay, okay“, sagte Frederick. „Nimm deine Pfoten von meiner Schulter.“
Bschh. Bschhh.
Nach den nächsten Zügen aus seinem Spray, die ihm eine gehörige Mut verliehen haben, fragte er mit großen Augen: „Wo-wo-wollt ihr mit... mit mei-mei-meiner Freundin schlafen?“
Willi und Löckchen sahen sich verwirrt an, während Frederick selbstredend beantwortete: „Klar. Einmal durchziehen dürfen wir sie ja bestimmt, oder?“
Björn lächelte geisteskrank vor sich hin, ohne eine direkte Reaktion auf Fredericks Antwort von sich zu geben. Seine Augen rotierten erneut Chamäleonartig um 360 Grad, bis sie gleichzeitig stehenblieben und Björn sich nach rechts wand. Er deutete mit dem Finger in den tiefen Hotelflur. Neugierig ragten die Köpfe unserer drei
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