Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)
vertrauen.“
Kathrin kicherte. Willi und Löckchen gingen nicht weiter auf Fredericks fremdschämende Vorstellungsrunde ein, denn hätten sie mehr Details über Frederick preisgegeben, würde Björn wie ein Fisch zappelnd im abgepumpten Pool liegen und vor sich hin hyperventilieren.
Stattdessen blieb es nur bei einem „Bssschhh“, das beruhigende Geräusch seines Sprays.
„Kommt ihr heute auch auf diese Party, die Jasmin vorgeschlagen hat?“, fragte Löckchen.
Kathrin nickte fröhlich. „Wenn ihr mitkommt, natürlich. Björn und ich sind froh, wenn wir mal wieder unter Leute kommen.“
Bschhh. Bsccchhhh.
„Ich hoffe ich kann dich auf einen Tanz einladen“, sagte Frederick grinsend zu Kathrin. „Es wird der heißeste Samba deines Lebens.“
Bscchhhh. Bscchhhhhh.
Kathrin kicherte und hielt sich eine Hand vor den Mund.
„Also ich würde gerne den Pinguin näher kennenlernen“, sagte Sasha. „Vielleicht ist er heute Abend besser gelaunt. Oder will er mich etwa auch umbringen?“
„Das kommt ganz auf dich an“, sagte Willi und trank sein Bier aus.
„Charmant.“
In diesem Moment kam auch Jasmin um die Ecke geflitzt. Kaum sah sie ihre sechs Schützlinge, fing sie an zu schreien: „LEEEEEUTE, EURE ZIMMER SIND FERTIG!“
Wie ein eingestimmter Chor aus Schlaftabletten stimmten alle ein: „Wow.“
„Und ich habe noch eine Überraschung für euch!“, jubelte Jasmin. „In unserem Hotel muss gezwungenermaßen ein Star übernachten! Sogar noch in eurem Flur!“
„Ich hoffe es ist Elvis Presley“, sagte Frederick. „Den würde ich gerne mal live sehen.“
„Elvis ist tot“, verbesserte Löckchen.
„Ich dachte Lüc hätte ihn zum Tierarzt gebracht?“
„Nicht UNSER Elvis“, stöhnte Löckchen.
„Vielleicht kann unser Elvis auch so gut singen“, schmunzelte Frederick. „Wir probieren es direkt aus, sobald wir wieder daheim sind.“
„Von was redet ihr bitte?“, fragte Sasha.
„Mit unserem Elvis meinen wir einen zwei Meter hohen, goldenen Hahn“, erklärte Löckchen.
„Achso.“
Während die Diskussion über Elvis im vollen Gange war, stand der vermeintliche Superstar bereits vor ihnen und wurde leider von niemanden bemerkt, bis Jasmin in die Runde brüllte: „LEUTE HALTET EUCH FEST! HIER IST ER! PATRICE DER SONNENKÖNIG !“
Vor ihnen stand ein großer Kerl mit hellbrauner Haut. Er trug ein T-Shirt mit dem Motiv einer Sonne, worunter „König“ geschrieben stand.
Patrice formte seine Hand zu einer Pistole und zielte auf die Mädels in der Runde. „Hey, Ladies und Champs! Ja ich bin’s!“
„Wer ist das?“, fragte Willi.
„Keine Ahnung“, erwiderte Sasha.
Björn visierte mit seinen rotierenden Augen alles und jeden an, kratzte sich dabei nervös an den Armen.
Frederick stand auf, streckte stolz seine Brust heraus und fragte lachend in die Runde: „Hat hier jemand einen schwulen Milchkaffee bestellt?“
Patrice schreckte aufgrund des makaberen Spruchs auf: „Verzeihung?“
Jasmin nahm sofort ihren großen Held in Schutz. „Ihr kennt doch wohl Patrice den Sonnenkönig! Er ist hier in der Gegend eine Legende.“
„Und so etwas ist bei euch eine Legende?“, fragte Frederick abwertend. „Der ist ja nicht mal richtig schwarz. Ganz oder gar nicht. Nimm dir mal ein Beispiel an Löckchen.“
„Das hier ist ja wirklich rassistisch!“, stöhnte Patrice.
Auch Löckchen schnaufte. „Frederick, kannst du aufhören jedes Mal meine Hautfarbe zu erwähnen? Du benötigst dringend Hilfe.“
„Patrice ist der angesagteste Sänger im Süden!“, schrie Jasmin. „Seine Hitsingle „Der Sonnenkönig“ ist eingeschlagen wie eine Bombe und läuft durchgehend in jeder Kneipe!“
„Ist das also eine Warnung und wir sollten uns von den Kneipen fern halten?“, überlegte Willi laut.
Frederick stellte sich vor Patrice und drohte mit seinem Zeigefinger. „Für mich bist du kein König. Das sag ich dir aber gleich, mein Freund!“
Patrice schmunzelte. „Das ist doch nur eine Redewendung... wegen der Sonne und dem guten Wetter. STIMMUNG!“
„STIMMUNG!“, grölte Jasmin.
„Ich muss mir noch ein Bier kaufen“, sagte Frederick verärgert und verschwand zum Kiosk.
Willi musterte Patrice, den Megastar der Gegend. „Und du bist also auch einer dieser Kirmesbudensänger?“
„Nein, nein“, beteuerte Patrice. „Meine Hitsingle „Der Sonnenkönig“ ist zwar sehr partylastig und elektronisch angehaucht, aber bei meinen Auftritten möchte ich zeigen, dass ich ein
Weitere Kostenlose Bücher