Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
Süd-Libanon, der immer noch zeitweise von Israel angegriffen wurde.
Nachdem wir die Grenze überquert hatten und bevor wir Libanons Hauptstadt Beirut erreichten, fuhren wir nach Baalbek, 90 km nördlich von Damaskus und eine ähnliche Entfernung nach Beirut. Was war so außergewöhnlich an Baalbek? Baalbek besitzt Libanons größte, römische Schätze, die Ruinen detaillierter und massiv skalierter Tempel, die 1984 zum Weltkulturerbe wurden. In der Tat war dieser Komplex eines der größten Heiligtümer des Römischen Reiches, das die Macht und den Reichtum des kaiserlichen Roms verkündete. Baalbek wurde ursprünglich nach dem phönizischen Gott Baal benannt. Die Griechen nannten es später Heliopolis oder die ‘Stadt der Sonne’ und die Römer machten es zu einer der wichtigsten Anbetungsstätten für ihren Gott Jupiter. Interessanterweise waren die Tempel zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch immer unter der Erde, bis ein deutscher Forscher sie entdeckte.
Nach dem Mittagessen verließen wir Baalbek und seine griechisch-römischen Tempel und steuerten weiter auf Beirut zu. Wir fuhren das Libanon-Gebirge hinunter, als ich die ersten Zeichen von Beirut unten im Tal sah, mit einer dichten Nebeldecke bedeckt! Es sah nach einer normalen, mediterranen Stadt aus. Nichts Ungewöhnliches! Die Straße, auf der wir waren, war auch von den Panzern der Armee während des Bürgerkrieges benutzt worden. Bevor wir in die Stadt kamen, hielten wir am ‘Friedensturm’ einem Friedensdenkmal, das vom französischen Künstler Arman gemacht, an den Bürgerkrieg erinnerte. Es war komplett aus alter Artellerie und Panzern in Beton gegossen gebaut, wog 6.000 Tonnen und ragte 32 m hoch.
Als wir durch die Vororte Beiruts fuhren, bemerkte ich schnell die Schäden, die der Bürgerkrieg in dieser Gegend verursacht hatte. Nur die Gebäude zu betrachten, half mir zu verstehen, was passiert war. Die Gebäude entlang der Straße standen noch, aber den meisten fehlten Wände oder die Wände waren mit Einschusslöchern übersät. Überraschenderweise waren diese Gebäude nicht verlassen! Menschen lebten noch darin. Diese Gebäude waren immer noch jemandes Zuhause!
Beiruts Vororte waren noch nicht vollständig wieder aufgebaut; aber das Stadtzentrum sah brandneu aus! Die beiden Teile der Stadt waren ein krasser Kontrast! Das Stadtzentrum war wie eine westliche Stadt gebaut und hatte sogar ein McDonald’s und ein Hard Rock Café! Opulente Hotels und große, glänzende Autos waren überall. Schwer vorzustellen, dass die vielen Gebäude - wie das Holiday Inn, wo die Weltpresse während der schlimmsten Kämpfe eingesperrt war - zu Schalen reduziert worden waren! Ich war auch überrascht, so viele internationale Universitäten voller Studenten über die Stadt verstreut zu sehen. Hatte ich erwartet, dass Beirut so aussah? Nicht wirklich. Tatsächlich weiß ich nicht wirklich, was ich erwartet hatte, aber sicherlich nicht das!
Nach dem Bürgerkrieg hatte man Beirut einer großen Neugestaltung der Altstadt, der Uferpromenade, der Cafés und der Bezirke, wo das Nachtleben stattfand, unterzogen und es erneut zu einer Touristenattraktion gemacht. Jetzt war die Stadt der Mittelpunkt des kulturellen Lebens der Region, bekannt für ihr Theater und ihr Nachtleben. Könnten wir es einmal mehr ‘das Paris des Mittleren Osten’ nennen, der Name, den es vor dem Krieg trug?
Am Abend machten wir einen Spaziergang entlang der Esplanade, um einen wunderschönen Sonnenuntergang zu beobachten, bevor wir mit dem LKW nach Damaskus zurückkehrten. Es war eben ein weiterer, friedlicher Tag im Mittleren Osten gewesen, dachte ich, bis mir jemand erzählte, dass an dem Nachmittag, während wir dort waren, eine Autobombe im Zentrum Beiruts gewesen war!
V Jordanien
21. Mai 2002
Wir verließen Damaskus und rollten weiter durch das fruchtbare, syrische Agrarland, um die Grenzstadt Daraa zu erreichen. Daraa war eine der ältesten, syrischen Städte und ein Zwischenstop für Reisende. Dort gaben wir unsere letzten syrischen Pounds aus, bevor wir nach Jordanien oder offiziell das Haschemitische Königreich Jordanien kamen.
Trotz einer turbulenten Vergangenheit war Jordanien eines der interessantesten und freundlichsten Länder des Mittleren Ostens. Als eine der modernen, arabischen Nationen konnte man Jordanien auch am leichtesten besuchen. Die Menschen waren extrem hilfsbereit. Ehemals unterteilt durch den Jordan in das Östliche und Westliche Plateau, verlor Jordanien
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