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Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Titel: Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolina Veranen-Phillips
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Quartier, meinen Komfort: mein schönes, weiches Bett, meine wöchentlichen Schaumbäder, meine Sammlung von Cremes und Parfüms.” Sicherlich würde sich mein Lebensstil ändern und mein materieller Komfort würde für eine Weile verschwinden. Ich hatte kein Problem damit! Das war zu erwarten. Ich war bereit dazu! Bald würde ich den Lebensstil eines Reisenden mit all meinem weltlichen Besitz auf meinen Rücken gebunden erleben! Ich ließ manche Dinge zurück, aber ich gab nicht alles auf. Ich änderte nur mein Leben für eine Weile, durchbrach meine Routine, erweiterte meinen Horizont ... Manchmal müssen wir unsere alten Muster ablegen, Dinge, die uns nicht mehr helfen, um neue Möglichkeiten in unserem Leben zuzulassen. Alexander Graham Bell sagte einmal: “Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere; aber wir schauen oft so lange und bedauernd auf die geschlossene Tür, dass wir die, die sich uns geöffnet hat, nicht sehen.” Ich schloss eine Tür und ich wusste, dass sich eine neue langsam für mich öffnete.
    Damaskus, die Hauptstadt von Syrien, hat den Ruf, die älteste kontinuierlich bewohnte Stadt der Welt zu sein und wurde auf dem Gelände einer antiken Oase, auf der Route nach Mekka gebaut. Wir blieben nicht in Zentral-Damaskus; stattdessen campten wir auf einem Campingplatz am Stadtrand. Am folgenden Tag nahmen Peter, John, Emma und ich den ‘Mikrobus’, einen Kleinbus, in dem zehn Passagiere Platz hatten. Die Person, die hinter dem Fahrer sitzt, befasst sich normalerweise mit der Zahlung des Fahrpreises. Dann können die Passagiere den Fahrer bitten, überall entlang seiner Route anzuhalten. Eine sehr folklorische Erfahrung! Der Mikrobus brachte uns in die Stadt und wir verbrachten den ganzen Tag damit, Damaskus zu erkunden. Es gab so viel in Damaskus zu sehen: Ihre Moscheen, ihre Paläste, ihre Museen, ihre Zitadelle und ihre Altstadt. Wir verbrachten den Tag mit einem Stadtbummel, verliefen uns auf Damaskus’ lebhaften Souqs, hielten an Obstläden inne, um die ordentliche Darstellung der Orangen und Zitronen in pyramidenartiger Form zu bestaunen. Wir fotografierten majestätische Gebäude, die in der Stadt verstreut waren und besichtigten eine der größten und ältesten Moscheen der Welt, die  Umayyaden-Moschee, die auch als die Große Moschee von Damaskus bekannt ist. Während ich durch die Straßen von Damaskus wanderte, empfand ich nicht das gleiche Gefühl wie in Aleppo - dieses ungute Gefühl beobachtet und verurteilt zu werden, weil man ein Westler ist. Ich dachte, dass es vielleicht daran lag, dass Damaskus eine größere und weltoffenere Stadt war!
    An dem Tag fotografierte ich viel, aber das Bild, das mir in den Sinn kommt, wenn ich an Damaskus denke, ist nicht ein Bild der Umayyaden-Moschee oder der Zitadelle, sondern eines echten Kamelkopfes, der mitten in der Stadt vor einem Metzgerladen hing!

IV                Libanon
    20. Mai 2002
    Damaskus ist in der Nähe der libanesischen Grenze, nicht einmal 30 km entfernt. Es war eine gute Gelegenheit für uns, die Grenze zu überqueren und den Tag im Libanon zu verbringen. Und das taten wir!
    Libanon ist ein kleines, bergiges Land, das bis zu seiner Unabhängigkeit 1943 unter französischem Mandat war. Seine Einwohnerschaft war eine Mischung aus verschiedenen christlichen Sekten, sunnitischen- und schiitischen Muslimen und anderen Religionen. Das libanesische, politische System sollte achtzehn anerkannte, religiöse Gruppen in der Regierung fair repräsentieren. Deshalb musste der Präsident ein maronitischer Christ, der Premierminister ein sunnitischer Moslem und der Sprecher des Parlaments ein schiitischer Moslem sein. Was mich an der libanesischen Politik faszinierte, war die Wichtigkeit, dass alle Religionen im Parlament vertreten waren. Ich nehme an, wenn jede Religion ein Mitspracherecht hätte, hätte ein weiterer blutiger Bürgerkrieg, wie der, den Libanon zwischen 1975 und 1990 erlitt, vermieden werden können!
    Nach dem Krieg, obwohl das Land geteilt und materiell, kulturell und wirtschaftlich geschädigt war, schien der Libanon vielversprechend. Zehn Jahre später, als ich das Land besuchte, war die Situation immer noch nicht ideal - nicht alle politischen Probleme waren gelöst und die Infrastruktur war nicht ganz wiederhergestellt, aber die Libanesen hatten ihre Tür wieder für Touristen geöffnet und unabhängig zu reisen, war wieder einmal in den meisten Teilen des Landes möglich. Die Ausnahme war

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