Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
den Moment. Ich war glücklich; sie schienen glücklich. Jeder hatte gewonnen. Bevor ich ging, fragte ich sie nach der Bedeutung der Farben ihrer Flagge. Sie erklärten bereitwillig, dass der schwarze Streifen die Menschen Afrikas repräsentierte; das Rot stand für das Blut, das im malawischen Kampf um die Unabhängigkeit vergossen wurde; das Grün repräsentierte die Vegetation des Landes und die rot-aufgehende Sonne repräsentierte die Dämmerung der Freiheit und Hoffnung für den afrikanischen Kontinent. Dies lenkte das Gespräch auf den Respekt, den ‘Weiße’ und ‘Schwarze’ für einander haben sollten. Wir alle waren uns darin einig!
Dann war es Zeit, zu gehen. Der LKW war bereit, weiter zu fahren und die Gruppe wartete auf mich. Im LKW zeigte ich Tom stolz meine Trophäe, die Holzmaske. Tom, der auch gerne handelte, starrte mit weitgeöffneten Augen auf die Maske und fragte mich: “Oh, wieviel hast du dafür bezahlt, Fröschchen?” Ich lachte: “Nichts, Kumpel! Nichts!”
VII Mosambik
9. August 2002
Um Simbabwe von Malawi aus zu erreichen, durchquerten wir den ‘Tete-Korridor’, der im ‘Flaschenhals’ von Mosambik liegt. Wir mussten nur 280 km durch Mosambik fahren, aber dennoch brauchten wir ein Zwei-Tage-Visum. Wir überquerten die Grenze nach Mosambik bei Zowbe und machten in der Hauptstadt Tete Halt für die Nacht. Tete, am Ufer des Sambesi Flusses gelegen, war früher ein swahilisch-arabischer Handelsposten. Jetzt war es ein wichtiger Transportknotenpunkt auf der ‘Korridorroute’ zwischen Blantyre und Harare. Ich war sehr aufgeregt, meinen Fuß auf mosambikischen Boden zu setzen. Hier konnte ich portugiesisch sprechen! Da ich in Portugal geboren war und dort sechs Jahre gelebt hatte, habe ich eine starke Verbindung zu Portugal und der portugiesischen Sprache. Als ich das erste Mal jemanden portugiesisch sprechen hörte, begann mein Herz sehr viel schneller zu schlagen. Viele alte Erinnerungen kamen mir wieder in den Sinn. Für das ungeübte Ohr mag die Sprache rau und harsch klingen, mit vielen Sch’s und rollenden R’s. Für mich war es eine schöne Sprache und symbolisierte meine Kindheit in Portugal, einem Land, das ich liebte. Obwohl ich Portugal nicht als meine Heimat betrachte, fühle ich mich in Portugal zu Hause und in Mosambik zu sein, vermittelte mir das gleiche Gefühl! Ich hatte schon seit langem kein Portugiesisch gesprochen, sodass ich mich sehr freute, die Gelegenheit zu haben, mit dem Gärtner und Leuten am Campingplatz zu reden. Sie sprachen anders portugiesisch als die Portugiesen aus Portugal. Ihr Akzent war eher wie der brasilianische Portugiesischakzent. Was für ein reizender, entspannter Akzent!
Als ehemalige portugiesische Kolonie, hat Mosambik historisch gesehen immer noch diesen portugiesischen Touch, den ich sofort erkannte. Die Bushaltestellen genau wie die Laternenpfosten sahen aus wie die in Portugal und sogar das Gras auf den Wiesen ist das gleiche wie das in öffentlichen portugiesischen Parks. Es fühlte sich wirklich an, als wäre ich in Portugal! Ich hätte gerne mehr Zeit in Mosambik verbracht, aber vielleicht beim nächsten Mal!
VIII Simbabwe
10. August 2002
Wir überquerten die Grenze nach Simbabwe bei Nyamapanda. Kurz vor der Grenze waren wir alle ein bisschen gestresst: Meike hatte uns gesagt, dass die simbabwischen Grenzbeamten den ganzen LKW nach Holzarbeiten durchsuchen und alles konfiszieren würden, was sie fanden. Ich hatte ein paar Holzsouvenirs aus Kenia in meiner Tasche, die ich auf keinen Fall konfisziert haben wollte. Ich hoffte wirklich, dass ich sie mit nach Hause bringen konnte! An der Grenze winkten sie uns durch, ohne sich den LKW auch nur anzusehen!
Harare
Sobald wir nach Simbabwe reinfuhren, gab es eine bemerkenswerte Veränderung im Verhalten der Menschen. Niemand winkte uns mehr; kein freundliches Lächeln. Plötzlich fühlte ich mich nicht besonders willkommen. Als wir in Harare, der Hauptstadt, ankamen, waren wir alle still. Wir fuhren an großen, wunderschönen Häusern mit großen, farbenfrohen Gärten vorbei. Aber etwas sah merkwürdig aus: Die Häuser waren innerhalb hoher Mauern mit oben einzementiertem, gedrehtem Draht oder gebrochenem Glas eingeschlossen. Die Fenster waren mit Metallstangen verbarrikadiert. Ich konnte sehen, dass jedes Haus eine Alarmanlage hatte. Ich war schockiert! Ich stellte mir vor, in so einer Umgebung zu leben und meine Kinder zu erziehen. Es schien,
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