Mir verspricht dein Name Liebe
und bewunderten den roten Feuerball, der langsam in den Fluten versank. Ergriffen von so viel Schönheit, fasste Isolde unbewusst nach Tristans Hand. Und er konnte sich nicht mehr zurückhalten, er musste diesen süßen Mund küssen. „Isolde, Geliebte!“, rief er und drückte die erbebende junge Frau an sich. Hingebungsvoll lag sie in den starken Männerarmen und erwiderte voller Inbrunst ihren ersten Kuss.
Außer Atem und ein wenig verlegen, saßen sie dann schweigend da und ließen die eben erlebten, wundervollen Momente in ihrer Seele nachklingen. Auf einmal war der Himmel vollständig von Silberfunken übersät. Sie erschauerten vor Ehrfurcht vor dieser Pracht am Firmament. Unwillkürlich rückten sie einander näher und ihre Leidenschaft entflammte von neuem. Und sie konnten nicht genug haben von ihrer Zärtlichkeit füreinander.
„Ich werde dich ewig lieben, meine Isolde“, flüsterte Tristan schließlich der jungen Frau rau ins Ohr. Er durfte sie mit seiner Sehnsucht nach einer Vereinigung nicht überrumpeln. Er musste noch ein wenig Geduld haben. „Ich werde dich auch immer lieben, Tristan“, wisperte sie fast unhörbar.
Ein einsetzender Regen machte ihrer romantischen Stimmung ein jähes Ende. Schnell liefen sie zum Auto zurück und fuhren ins Hotel.
„Wir sehen uns morgen früh beim Frühstück, Tristan“, sagte Isolde vor ihrer Zimmertür, küsste den jungen Mann zart auf den Mund und strich ihm sanft über die schon wieder rauen Wangen, als sie die Enttäuschung in seinen blauen Augen sah.
Als Tristan nach einer fast schlaflosen Nacht in den Speisesaal trat, war Isolde der einzige Hotelgast, der schon so früh frühstücken wollte. Ihr von einer zarten Röte überzogenes Gesicht leuchtete ihm entgegen. Innig küsste er den lockenden Mund. Aber als eine Küchenhilfe mit frischen Brötchen erschien, setzte er sich artig der jungen Frau gegenüber und sah sie sehnsuchtsvoll an. Isolde musste lachen beim Anblick des schmachtenden jungen Mannes.
„Hast du keinen Hunger? Dahinten ist das Büffet!“
Aber Tristan schüttelte nur den Kopf und murmelte: „Ich lebe in Zukunft nur von Luft und Liebe. Du bist mir Nahrung genug, meine Geliebte!“
Da lachte die junge Frau glockenhell auf, hielt ihm ihr angebissenes Käsebrötchen entgegen und neckte: „Mir wäre lieber, du würdest da reinbeißen, als in meinen Hals wie gestern Abend!“
„Das habe ich ja fast vergessen!“, rief Tristan begeistert aus, sprang auf und küsste mit Inbrunst ihren zarten Hals. Sie erschauerte vor Sehnsucht. Aber gerade in diesem Augenblick stürmte eine Horde Halbwüchsiger herein und machte einen Heidekrach.
„Wann sehen wir uns wieder?“, fragte Tristan, als ihm einfiel, dass seine Isolde bald wegmusste. „Ich bin am Donnerstag wieder in Hamburg, wie immer“, antwortete die junge Frau.
„Da kann ich leider nicht. Ich habe den ganzen Tag über eine Prüfungsvorbereitung mit meinem Professor. Das kann ich unmöglich ausfallen lassen, sonst werde ich zum Examen nicht zugelassen“, erwiderte Tristan bedauernd.
„Dann komm doch am Freitag zu uns auf das Gut und bleibe das ganze Wochenende über“, rief Isolde aus, begeistert über ihre Idee.
„Und was willst du deiner Mutter über mich sagen?“, fragte der junge Mann neugierig, „Willst du mich als deinen Liebhaber vorstellen oder deinen zukünftigen Ehemann?“
Isolde errötete heftig. Das konnte sie ihrer Mutter natürlich nicht sagen, aber genau das war ihr innigster Wunsch. Sie wollte Tristan als Liebhaber und sie wollte ihn als Ehemann.
Gerade in diesem Augenblick eilten Raban und Damian auf ihren Tisch zu. Ohne einen Gruß rief Damian schon von weitem: „Tristan bringst du mich nächste Woche zu Raban, er hat mich fürs Wochenende eingeladen?“
Der Bruder nickte achselzuckend und sagte: „Meinetwegen, wenn ihr mich unbedingt dabei haben wollt“, sagte er und lächelte Isolde zu, die mit leuchtenden Augen zugehört hatte.
„Wunderbar“, sagte Isolde, „Mama wird sich freuen, unsere Freunde kennen zu lernen. Könnt ihr schon am Nachmittag kommen, dann haben wir noch Zeit, euch das Gut zu zeigen.“
„Meinst du, ich kann auch mal reiten, Raban?“, fragte Damian interessiert, „Das habe ich schon so lange nicht mehr gemacht!“
„Klar, wir machen einen schönen Morgenritt. Auf meinem Mozart kann ich auch einhändig sitzen. Der wirft mich nicht ab. Dieser Schimmel und ich sind ein Herz und eine Seele.“
Und es begann eine lange
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