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Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition)

Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition)

Titel: Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Ruile
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warum?«
    »Nein!« Mirandas Stimme klang etwas nervös.
    »Ich glaube, es war wichtig.« Thaddäus Eckling blickte Hilfesuchend zu den Kindern. »Wenn ich mich recht besinne, ist die Zauberwelt in großer Gefahr?«
    »Ja!«, rief Rabeus. »Vor einem halben Jahr ist das Buch der Metamorphosen wieder aufgetaucht. Der weiße Drache wurde beschworen, aber er hat sich selbst vernichtet, um der schwarzen Hexe zu entgehen. Seitdem verschwinden immer mehr weiße Zauberer. Manche sind zu den schwarzen Zauberern übergelaufen. Aber die anderen sind einfach weg und keiner hat sie je wieder gesehen!« Rabeus biss sich auf die Lippe. »Und täglich verschwinden weitere.«
    Thaddäus Eckling kratzte sich an den Stacheln, die wieder auf seinem Kopf zu wackeln begannen. »Ja, ich erinnere mich ...« Plötzlich wurde sein Blick klar, und seine wässrigen blauen Augen begannen zu leuchten. »Jetzt weiß ich es wieder! Ihr müsst mir die Kugeln bringen!«
    Rabeus sah ihn verständnislos an.
    »Ich weiß, was er meint«, flüsterte Miranda Rabeus zu. »Die Kugeln aus dem Garten des Restaurants. Hippolyt hat sie mitgenommen, als er vor der schwarzen Hexe flüchtete.«
    »Ah!«, sagte Rabeus. »Und was ist mit diesen Kugeln?«
    Thadddäus Eckling blickte ihn erstaunt an. »Das wisst ihr nicht? Ihr kennt das Lied der Drachenkugeln nicht?«
    Miranda und Rabeus schüttelten den Kopf.
    Thaddäus seufzte.
    »Als ich jung war, kannte das jedes Kind!« Plötzlich summte er leise vor sich hin und begann dann zur größten Überraschung der Kinder zu singen. Seine tiefe Stimme hallte in dem hohen Brückengewölbe nach, und nach der ersten Strophe erschienen drei silberne Kugeln, die über dem Wasser schwebten.
    Drei Kugeln für des Zauberers Hand
    der Drache einst schon fand,
    bevor er völlig unerkannt
    für alle Zeit verschwand.
    Die sich im Spiegel drehen,
    zeigt der ersten Kugel Schein.
    Unbemerkt kannst du sie sehen
    und musst ganz leise sein.
    Durch die Wege und die Zeiten,
    was wird und was geschehen ist,
    blickst du später mit der zweiten.
    Doch Vorsicht, sie ist voller List.
    Die dritte Kugel birgt Gefahr,
    kannst du dich in ihr sehen.
    Denn was falsch ist und was wahr,
    das musst du selbst verstehen.
    Nur der, der einmal sie geschaut,
    ist immerdar verbunden,
    ist mit den Kugeln wohlvertraut
    und hat sie bald gefunden.
    Drei Kugeln einst der Drache fand,
    bring sie zu ihm zurück.
    Sein Leben gab er hin als Pfand
    und mit ihm auch sein Glück.
    Das Lied verklang über dem Wasser, und mit der letzten Note zerplatzten auch die drei Kugeln wie Seifenblasen.
    Miranda schüttelte traurig den Kopf. »Thaddäus! Der Drache ist aber tot! Ich habe gesehen, wie er sich selbst verbrannt hat!«
    »Verbrannt? Das sah sicher sehr eindrucksvoll aus.« Der alte Zauberer lächelte still vor sich hin. »Er liebt diese Auftritte.«
    »Aber es gibt ihn nicht mehr«, rief Miranda wütend und sah Hilfe suchend zu Rabeus, der angefangen hatte, die Steine von einem Turm auf den anderen zu schichten.
    »Wie werden wir die Kugeln finden?«, fragte Rabeus schnell und wich Mirandas Blick aus.
    Thaddäus sah ihn lange an. »Hast du schon einmal in eine geschaut?«
    Rabeus verneinte.
    »Und was ist mit dir?« Thaddäus musterte Miranda, die nur stumm den Kopf schüttelte. »Ich habe nur von ihnen gehört«, sagte sie leise.
    »Nun, das wird dann schwierig«, sagte Thaddäus Eckling und seufzte. »Um sie zu finden, muss man schon in eine geblickt haben.« Er nahm sich einen langen glatten Stein vom Stapel und betrachtete ihn versunken. »So wie das Gedicht es sagt.«
    Der alte Zauberer warf mit erstaunlicher Kraft den Stein in die Luft. Der drehte sich, setzte auf dem Wasser auf, flog wieder nach oben und landete schließlich nach zwei weiteren Saltos auf der anderen Uferseite, wobei ein paar bunte Funken nach oben stoben. Thaddäus Eckling schmunzelte. Dann musterte er die Kinder, als sähe er sie zum ersten Mal. »Ach ja. Sagte ich bereits, dass ihr unbedingt die Kugeln finden müsst?«
    Rabeus und Miranda nickten ergeben, woraufhin sich Thaddäus Eckling verbeugte. »Ähem, ich fürchte, ich muss nun wieder in meinen Tümpel zurück.« Er fuhr sich über die stacheligen Haare. »Mir ist nun doch etwas heiß geworden. DasLeben als Amphibium hat doch einige Vorteile, das kann ich euch sagen. Nie zu heiß und nie zu kalt. Und dann die Fliegen!« Die Augen des steinalten Zauberers bekamen ein begehrliches Flackern. »Ihr könnt nicht ahnen, welch köstliche Fliegen

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