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Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition)

Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition)

Titel: Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Ruile
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einmal zu Mira um. »Möchtest du vielleicht mitkommen und zuhören?«
    Mira hatte das schon mal getan, und es war kein besonderes Vergnügen gewesen. Rasch schüttelte sie den Kopf. »Ich bleibe hier und leiste Karlchen Gesellschaft!«
    Ina sah Mira entschuldigend an und verließ rasch das Zimmer. Kurz darauf hörte Mira, wie die Geigen aufeinander eingestimmt wurden, während sie versuchte, ihr klopfendes Herz zu beruhigen. Sie starrte Karlchen an, der genüsslich an seinen Basilikumblättern knabberte. »Sag ihr doch bitte, dass sie Auf Du und Du mit deinem Hausmeerschweinchen kaufen sollte. Da steht eigentlich alles drin, was ich mir wünsche.« Ein weiteres Basilikumblatt verschwand zwischen den emsig mahlenden Vorderzähnen. »Außerdem steigert es die Auflage.«
    Mira sah das Meerschweinchen immer noch mit großen Augen an. »Ich würde das aufschreiben«, sagte es streng. »Sonst vergisst du es bloß.« Mira stand auf, holte sich ein Blatt von Inas unaufgeräumtem Schreibtisch und schrieb mit einem roten Filzer den Namen des Buches auf. Fast wären ihr die Tränen gekommen. Sie konnte sich wieder mit weißen Zauberern unterhalten! Hier saß ein leibhaftiges Exemplar vor ihr und knabberte an einem Basilikumblatt. Alles, was sie im Herbst erlebt hatte, war also wahr. Sie hatte nicht geträumt.
    »Wieso geträumt?«, fragte Karlchen misstrauisch. Mira, die vergessen hatte, dass er ja ihre Gedanken lesen konnte, zwang sich, ihren Geist auf etwas anderes zu lenken. »Ich habe schon so lange nicht mehr die Stimme eines Zauberers gehört«, erwiderte sie schließlich.
    Das Meerschweinchen blähte seine Nasenlöcher und schnupperte misstrauisch in die Luft.
    »Wieso bist du eigentlich nicht verwandelt?«, fragte es schließlich und wich ein paar Schritte in seinem Käfig zurück. »Verwandelt?«, wiederholte Mira langsam. Die Bilder des Sperbers stiegen in ihr auf und sie schauderte. Das Meerschweinchen zuckte zusammen. »Was hast du mit den Sperbern zu schaffen?«
    »Es hat mich mal einer verfolgt«, stammelte Mira.
    Das Meerschweinchen hörte plötzlich auf zu fressen und begann hektisch von einer Seite des Käfigs zur anderen zu laufen. Dabei stieß es schrille Pfiffe aus. »Oh, ich Unglücklicher! Ich Idiot! Wie konnte ich nur so dumm sein? So unglaublich dumm!«
    Mira sah das Tier verwirrt an. »Was haben Sie denn?«
    »Du gehörst zu ihnen, nicht wahr? Ach! Hätte ich nur nie mit dir gesprochen! Bitte tu mir nichts! Ich bin nur ein ganz harmloser kleiner Zauberer. Eigentlich wollte ich ja auch schon immer lieber auf eurer Seite sein, aber ...«
    »Ich werde Ihnen bestimmt nichts tun«, unterbrach Mira es schnell.
    Die weißen Schnurrbarthaare des Meerschweinchens zitterten. »Mir kannst du nichts vormachen. Schleichst dich hier ein. Als harmloses Mädchen getarnt. Du willst mich mitnehmen, nicht wahr?«

    »Hören Sie, Herr Schacht«, flüsterte Mira. »Sie können mir glauben. Ich bin nicht von der anderen Seite. Ich schwöre es!«
    »So? Und in was für ein Tier kannst du dich verwandeln?« Die Stimme des Meerschweinchens klang immer noch argwöhnisch. »In eine Amsel«, sagte Mira zögernd. »Aber ich darf mich nicht verwandeln. Auf gar keinen Fall.«
    »Dann bist du eine Überläuferin«, entfuhr es Karlchen prompt.
    »Nein, ich bin keine Überläuferin. Ich bin eigentlich ein Mensch, der ...« Mira seufzte. Es war alles so schwer zu erklären. Der Drache, den sie aus Neugier beschworen hatte, hatte ihr die Fähigkeit, sich zu verwandeln, geschenkt. Aber würde dieses Meerschweinchen das verstehen? »Jedenfalls können Sie mir vertrauen!«
    Das Meerschweinchen gab ein leises Quieken von sich. »Das ist ein bisschen viel verlangt in Zeiten wie diesen.«
    »Es wird Ihnen wohl nichts anderes übrig bleiben«, dachte Mira und wurde langsam ungeduldig.
    Durch die geöffnete Tür klang ein grausiges Gequietsche. Zwischen all den schiefen Tönen konnte Mira die Bruchstücke von Ein Männlein steht im Walde heraushören.
    Karlchens kleine Augen huschten flink über das Mädchen. »Wenn du keine Spionin bist, dann frage ich mich, warum du dir nicht schon längst ein sicheres Versteck gesucht hast. Haben dir denn die Schwalben nichts erzählt?
    »Was denn?«, fragte Mira.
    »Lebst du eigentlich hinter dem Mond?«, fragte das Meerschweinchen ungehalten. »Was hast du eigentlich die letzten Monate gemacht? Hast du nicht mitbekommen, dass wir immer weniger werden?«
    »Ich habe mich schon gewundert, warum ich nie einem

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