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Mirandas Monsterwelt

Mirandas Monsterwelt

Titel: Mirandas Monsterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schatten, mehr nicht.
    Aber sie reichten aus.
    Percy Morton dachte nicht mehr an Miranda. Der Ansturm einer Furcht glich einem plötzlichen Gewitter, das ihn zurück in den Gang trieb, wo er gegen die gegenüberliegende Wand stieß, sich dort abwandte und auf die Treppe zurannte.
    Welche Gedanken sich in seinem Hirn wiederfanden, konnte er selbst nicht nachvollziehen.
    Panik überflutete alles.
    Und sie sorgte auch dafür, daß Percy Morton in seinem eigenen Haus die erste Treppenstufe verfehlte, stolperte und sich überschlagend nach unten fiel.
    Er spürte noch einen flammenden Schmerz an der Schläfe, der sich rasend schnell ausbreitete und dafür sorgte, daß er von dem, was sich noch abspielte, nichts mehr sah.
    Das war auch besser so…
    ***
    Es war die berühmte hohle Gasse, durch die er hätte kommen können.
    So jedenfalls mußte der Wirt gedacht haben, als er seinen Pub »Hollow Lane« nannte.
    In gewissen Kreisen hatte er einen vorzüglichen Ruf. Hier konnte zwar auch getrunken und eine Kleinigkeit gegessen werden, wichtig aber war das Hinterzimmer, eine Zockerstube, in der um hohe Einsätze gespielt wurde.
    Poker hieß das Spiel der Stunde, und es waren beileibe keine armen Männer, die sich am frühen Abend zusammengefunden hatten und in einer Viererrunde spielten.
    Einer verlor immer.
    Er hatte eine regelrechte Pechsträhne hinter sich, konnte machen, was er wollte, fluchen, flehen oder beten, seine Karten wurden einfach nicht besser.
    Bis er sie um zehn Minuten vor Mitternacht auf den Tisch klatschte, tief durchatmete und aufstand.
    »Ich spiele nicht mehr.«
    Die anderen schauten ihn an. Er sah es nicht, weil das Licht der runden Lampe nur auf den mit Filz bedeckten Tisch fiel. Ihre Hände, die noch Karten hielten, gerieten in sein Blickfeld. Es waren schlanke, schmale Hände, die mit den Karten jonglieren und sie durch die Finger laufen lassen konnten.
    Zocker-Klauen!
    »Aber Mitch, du hast doch erst angefangen…«
    »Und verloren.«
    »Das kann sich ändern!«
    »Nein!« Mitch schüttelte den Kopf. »Ich habe genug von euch und auch den Karten.«
    »Für immer?« fragte der Pastor. Er wurde wegen seines Aussehens so genannt, denn er machte einen so milden und lieben Eindruck.
    »Wenigstens will ich euch in dieser Woche nicht mehr sehen.«
    »Wann dann?«
    »Ich rufe an.«
    »Okay, Mitch, dann geht es besser.«
    Mitch leerte sein Glas. Er wußte, daß die anderen zu dritt weiterspielen würden, und das sollten sie auch. Er hatte sich ein Limit gesteckt, das wurde eingehalten.
    Mit schweren Schritten erreichte er die Tür. Sie ließ sich von innen nicht einfach öffnen. Erst wenn er einen Kontakt drückte, glühte im normalen Gastraum eine Lampe auf. Da wußte der Wirt Bescheid, daß jemand das Hinterzimmer verlassen wollte.
    Er öffnete dann.
    Sekunden später vernahm Mitch den Summer, drückte gegen die Tür und gelangte in einen schmalen Gang, der nur mehr notdürftig erhellt wurde.
    Wenn ihm jetzt jemand entgegenkam, sah es so aus, als wäre er von der Toilette gekommen. Die Tarnung war gut. Im Lokal selbst befanden sich nicht viele Gäste.
    Einige hielten sich an ihren schon fast leeren Biergläsern fest, andere wiederum hockten an den Tischen und stierten dumpf vor sich hin, als überlegten sie, ob das Leben noch einen Sinn hatte.
    Die Kneipe hatte keine Atmosphäre. Das jedoch kümmerte weder den Wirt noch die Gäste.
    Mitch ging zur Theke. Er stützte sich auf und sah das Grinsen des Wirts.
    Es war gleichzeitig eine Aufforderung zu einer Erklärung, die Mitch ihm auch gab.
    »Genug«, sagte er.
    »Verloren?«
    »Ja.«
    Der Wirt lachte leise und schob ihm ein frisch gezapftes Bier rüber.
    »Hier, als Trost.«
    »Auf Kosten des Hauses?«
    »Klar.«
    »Man dankt.«
    Der Wirt grinste schief. »Ich will ja, daß du wiederkommst, mein Lieber.«
    Mitch trank in langsamen Schlucken. Den dünnen Schaumstreifen wischte er mit dem Fingerrücken von den Lippen. »Das ist so eine Sache, weißt du. Ich käme ja gern zurück…«
    »Aber?«
    »Erst in der nächsten Woche. Ich muß Geld ranschaffen.«
    »Wettest du wieder?«
    Mitch tippte dem Wirt genau dorthin, wo das weiße Hemd an der Brust auseinanderklaffte. »Ich lasse wetten.«
    »Sorry, das vergaß ich.«
    Der Spieler nahm noch einen Schluck und schaute in den Rauch, der sich um die Lampe wölkte. Der Wirt wurde von einem Gast gerufen. Für Mitch war es eine gute Gelegenheit, sich zu verabschieden.
    An der Tür winkte er noch einmal und drückte sie

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