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Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Titel: Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwig
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gesagt. »Es geht nicht an, dass diese …, diese Person kommt und geht, wie es ihr gefällt.«
    »Meinen Sie Miss Braitwhistle?«, hat Herr Fischli gesagt.
    »Natürlich, wen denn sonst?«
    »Ich persönlich habe Miss Braitwhistle gebeten, zurückzukommen und einen Teil des Unterrichts der 4 a zu übernehmen, Frau Sauermann. Aber wenn Sie möchten, dann können Sie gern für mich die Gutachten schreiben, die Zeugnisköpfe ausfüllen und –«
    Ich hab Aki angeschaut und Aki hat mich angeschaut. Wir wussten gar nicht, dass ein Zeugnis einen Kopf hat.
    Wir hätten gern weiter zugehört, aber plötzlich packte mich eine feste Hand am Ärmel, die Hand gehörte zu Frau Obermeier, mit der anderen hielt sie Aki am Kragen fest.
    »Hol’s der Deifi, was lauscht ihr denn hier an der Tür?«
    »Wir lauschen nicht, wir suchen Miss Braitwhistle«, hat Aki gesagt.
    Aber da kam sie auch schon den Gang entlang.
    »Franz, Aki, ihr musst auf die Hof, es ist Pause«, hat sie gesagt.
    »Ja, wir gehen gleich, aber wir wollten Sie etwas fragen …«, fing Aki an und hat zu Frau Obermeier rübergeschielt. Die stand nämlich immer noch da und pinnte einen Zettel ans schwarze Brett.
    »Dann schnell, please, ich auch habe Pause.«
    »Na ja, es ist nur, wir wollten …, also beim letzten Mal, als Sie da waren, da hatten Sie eine Packung Kreide, aber die haben Sie wieder mit nach England genommen und wir –«, hat Aki gestottert.
    »Wir wollten fragen, ob Sie noch ein Stück für uns haben«, hab ich schnell gesagt.
    Frau Obermeier hat sich umgedreht. »Kreide wollt ihr? Ich hab euch doch erst letzte Woche eine ganze Packung gegeben. Was macht ihr damit, esst ihr die auf?«
    »Wir wollen aber Miss Braitwhistles Kreide!«, hat Aki gesagt. Doch Miss Braitwhistle hat den Kopf geschüttelt. »Sorry, Aki, aber ich hab vergessen die Kreide zu bringen mit.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie nicht noch ein Stück in Ihrer Tasche haben?«, hab ich gefragt. »Ein klitzekleines Stückchen?«
    »Wir bezahlen die Kreide auch«, hat Aki gesagt und mit der Pfundnote gewedelt.
    Miss Braitwhistle hat den Schein genommen und ans Licht gehalten. »Danke, der gehort sowieso mir, den ihr euch nicht habt ehrlich verdient.«
    Sie hat ihre Tasche aufgemacht und hineingeschaut, dann hat sie zuerst ein Taschentuch herausgezogen, eine Packung Kekse, ein Notizbuch, einen roten und einen schwarzen Stift und zum Schluss eine goldene Puderdose.
    Jedes Mal haben wir den Atem angehalten, umsonst, ein Stück Kreide war nicht dabei.
    Miss Braitwhistle hat die Puderdose aufgeklappt und sich im Spiegel angeschaut. Sie hat gelächelt und die Dose wieder zugeklappt.
    »Sorry, no chance«, hat sie gesagt. »Keine Kreide.«
    Aki hat mich angeschaut und ich hab Aki angeschaut und wir haben beide laut gestöhnt.
    Es hat zur Stunde geklingelt und Frau Obermeier hat uns zurück in die Klasse gescheucht. »Hopp, hopp, nicht schlappmachen, Jungs, ihr habt noch vier Stunden.«
    »Vielleicht gibt’s ja hitzefrei«, hab ich gesagt.
    »Ganz bestimmt nicht«, hat Frau Obermeier gesagt. »Und versucht ja nicht, mit einem Feuerzeug am Thermometer rumzuspielen, ich habe ein Digitalthermometer angebracht, schummeln ausgeschlossen!«
    »Auch das noch«, hat Aki gesagt.
    Frau Obermeier war ja als Hausmeister gar nicht übel, so sauber war unsere Schule jedenfalls noch nie, aber ein paar Dinge hätte sie sich echt sparen können.
    Sie hatte nicht nur so ein neumodisches Thermometer angeschafft, sondern auch dafür gesorgt, dass überall in der Schule Rauchmelder waren. Also, wir haben ja schon eine ganze Menge Blödsinn angestellt, aber geraucht hatten wir noch nie.
    »Ich schreib morgen eine Fünf«, hat Aki gesagt.
    »Wir könnten ja heute Nachmittag üben«, hab ich vorgeschlagen.
    »Da reicht kein Nachmittag«, hat Aki gesagt und ziemlich verzweifelt ausgesehen.
    »Wir kaufen uns in der Apotheke Gipsbinden und gipsen uns den rechten Arm ein«, hab ich gesagt. »Dann können wir nicht mitschreiben.«
    »Erstens fällt das auf, wenn wir beide gleichzeitig einen gebrochenen Arm haben, und zweitens lässt uns Herr Fischli bestimmt mit links schreiben. Wär ihm zuzutrauen.«
    Da konnte Aki recht haben.
    »Ich weiß was!«, hab ich gerufen. »Bei meiner kleinen Schwester in der Kita gibt’s Läuse und deswegen ist sie geschlossen. Wir müssen nur dasitzen und uns die ganze Zeit am Kopf kratzen, dann fällt Mathe aus.«
    Aber Aki hat mich nur mitleidig angeschaut. »Den Trick haben wir doch schon in der

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