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Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Titel: Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwig
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gesagt.
    »Ach, und wenn Sie wissen, wer den Alarm ausgelöst hat, schicken Sie den oder die Übeltäter bitte zu mir.«
    »Ubeltater? Was ist das please?«
    »Von mir aus auch Bösewicht«, hat Herr Fischli gesagt und Aki und mich scharf angeguckt.
    Miss Braitwhistle ist mit uns in die Klasse und da lagen immer noch die vermaledeiten Arbeitsbögen. Jetzt hätte ich mir ein richtiges Feuer gewünscht, die die in Asche verwandelt hätte.
    Hugo hat sich gemeldet: »Miss Bratwiesel, äh, ich meine natürlich Braitwhistle, keiner von uns kann das rechnen.«
    »Genau!«, hat Pauline gerufen. »Der Einzige, der es kann, ist Clemens.«
    Miss Braitwhistle hat sich auf den Lehrertisch gesetzt und ihre Tasche aufgemacht. »Und warum das nur kann Clemens?«
    »Weil er der Klügste ist, darum«, hab ich gesagt.
    Clemens hat mit den Schultern gezuckt und seinen Schal zurückgeworfen: »Mir macht Mathe einfach Spaß.«
    »Aber uns nicht!«, haben wir alle zusammen gerufen.
    »Können Sie uns nicht die Aufgaben erklären? Bitte!«, hat Annalisa gesagt und ihre Unterlippe hat gezittert. »Wir schreiben sonst alle eine Fünf.«
    »Schön wär’s«, hat Aki gemurmelt. »Ich krieg bestimmt ’ne Sechs.«
    Miss Braitwhistle hat die langweilige Thermosflasche aus ihrer Tasche gezogen und sich heißen Tee in ihren langweiligen Plastikbecher gegossen. Sie hat einen Schluck genommen und mit der Zunge geschnalzt. »Sorry, Kinder, aber ich hab Pause jetzt. Herr Fischli hat gesagt, ich soll machen Aufsicht, aber nicht, dass ich soll machen Mathematik.«
    Dann hat sie eine Zeitung aus ihrer Tasche geholt, sie aufgeschlagen und angefangen zu lesen. Es war eine sehr große Zeitung, Miss Braitwhistle ist komplett dahinter verschwunden.
    Wir saßen erst eine Weile da und wussten nicht, was wir machen sollten. Dann hat Clemens seinen Arbeitsbogen genommen und ist damit an die Tafel gegangen. »Okay, ich rechne euch die Aufgaben jetzt mal ein Stück weit vor, aber auf die Lösungen müsst ihr schon allein kommen.«
    Wir haben alle die Luft angehalten und gedacht, Miss Braitwhistle würde gleich ihre Zeitung weglegen und sagen, dass Clemens sich hinsetzen und allein arbeiten soll, aber das hat sie nicht gemacht. Das Einzige, das wir von ihr gehört haben, war das Rascheln der Seiten und das Gluckern, wenn sie sich neuen Tee eingegossen hat.
    Zuerst hat er die Gummibärchenaufgabe gerechnet, die war ja leicht, aber dann kam eine, die ich überhaupt nicht verstanden hab, auch nicht, als Clemens sie noch einmal vorgelesen hat.
    »Drei Esel wollen von zu Hause ausziehen und sich eigene Häuser bauen. Der erste kauft hundert Heuballen zu zwölf Kilo und bezahlt dafür fünfhundert Euro. Der Bauer liefert das Heu auf einem Traktor, hat aber nur fünfundneunzig Heuballen geladen. Der Esel merkt es nicht, weil er nicht gut rechnen kann. Um wie viel Euro wurde der Esel betrogen?«
    »Aber Esel fressen Heu, die bauen sich doch kein Haus daraus«, hat Max gesagt.
    »Und was ist mit den anderen zwei Eseln?«, fragte Annalisa. »Können die auch nicht rechnen?«
    »Ist doch ganz einfach!«, schrie Hugo in die Klasse. »Man muss nur hundert mal zwölf rechnen.«
    Clemens hat die Arme gehoben. »Vergesst die anderen Esel und vergesst, dass ein Ballen zwölf Kilo wiegt, das ist nur ein Ablenkungsmanöver. Überlegt, wie viel ein Ballen Heu kostet und wie viele am Ende fehlen, dann habt ihr’s.«
    Irgendwann ist bei mir der Groschen gefallen und danach auch bei Aki. Wir haben alle gerechnet und radiert und wieder gerechnet. Nach der letzten Aufgabe hat Clemens sich schnell hingesetzt, sonst hätte er ein leeres Blatt abgeben müssen.
    Als es zur Pause geklingelt hat, waren wir alle fertig, bis auf Henni natürlich. »Wie war das noch mal mit den Eseln, kriegen die die Gummibärchen?«
    Aki und ich haben unsere Arbeitsbögen auf den Lehrertisch geknallt und wollten den anderen hinterher und auf den Hof, aber Miss Braitwhistle hat uns festgehalten. »Stopp, boys, habt ihr mir zu sagen nichts?«
    Sie wusste es, natürlich wusste sie es. Vor Miss Braitwhistle bleibt nichts geheim.
    »Es war ja nur wegen der blöden Mathearbeit«, hat Aki gesagt. »Jetzt hab ich’s ja kapiert, aber ich hätte bestimmt eine Sechs gekriegt!«
    Miss Braitwhistle hat mich angeschaut: »Und was ist mit dir, Franz?«
    Mir wurde ganz heiß, aber lügen hatte sowieso keinen Zweck, nicht bei Miss Braitwhistle. »Ich hab Aki geholfen, die Räucherkegel auf den Schrank zu stellen.«
    Miss

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