Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Titel: Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwig
Vom Netzwerk:
Braitwhistle meinte eben, dass euch die Textaufgaben in der Mathearbeit so viel Spaß gemacht haben, dass ihr gern noch ein paar rechnen wollt. Oder hab ich da etwas falsch verstanden?«
    Er hat erst Aki angeschaut und dann hat er mich angeschaut und ich hab schnell gesagt: »Nein, nein, wir fanden die wirklich toll, vor allem die mit dem Esel. Richtig spannend.«
    »Schön, davon hab ich noch viel mehr.« Herr Fischli hat ein Buch aus seiner Tasche gezogen. »Setzt euch, ich lese euch die erste mal vor: Auf einem Bauernhof gibt es Hühner und Kaninchen, der Bauer zählt hunderteinundsiebzig Köpfe und vierhundertachtundneunzig Beine, wie viele Hühner und Kaninchen hat er also?«
    »Wenn ein Fuchs kommt, hat er jedenfalls keine Hühner mehr«, brummte Aki. Und dann haben wir gerechnet und geschwitzt und wieder gerechnet, volle zwei Stunden!
    Als wir endlich aus der Schule wankten, waren wir so fertig, dass an Schwimmen nicht zu denken war. Wir wären vor Erschöpfung sonst glatt ertrunken.

9. KAPITEL Eins zu null für die Mädchen
    Es waren nur noch wenige Wochen bis zu den Zeugnissen und irgendwie war bei uns die Luft raus. Die Arbeiten waren alle geschrieben – in der Mathearbeit hatte jeder von uns gut abgeschnitten, bis auf Henni, die hatte es sogar geschafft, falsch von der Tafel abzuschreiben.
    Eine Klassenfahrt war nicht drin, auch wenn wir die neue Brille von Hugo nicht bezahlen mussten, aber der Häkel-und-Kuchen-Trödel der Mädchen hatte gerade mal so viel Geld eingebracht, um einen Tagesausflug zu machen. Die Frage war nur, wohin wir ausfliegen sollten. Wir hatten mal wieder eine Freistunde und sollten eigentlich eine Stillarbeit machen, aber bei uns funktioniert das sowieso nie, weder das Stillsein noch das Arbeiten.
    »Ich schlage vor, wir gehen in den Zoo«, meinte Annalisa. »Da gibt’s so süße Ziegenbabys.«
    »Ziegenbabys?«, kreischte Aki. »Ihr habt sie doch nicht mehr alle. Wir gehen natürlich ins Kino, ich hab schon einen Film rausgesucht, ’nen Megagruselschocker und –«
    »Halt die Klappe, Aki«, hat Pauline gesagt. »Falls du es noch nicht kapiert hast, ihr Jungs bleibt natürlich hier.«
    »Was?«, haben Aki und ich gefragt.
    »Aber ja«, hat Rosa gesagt und so fies gelächelt, wie nur Mädchen das können. »Ihr habt Unterricht und wir machen einen Ausflug.«
    »Mit Miss Bratwiesel«, fügte Annalisa hinzu.
    Das war ja wohl die Höhe! Nicht nur, dass die Mädchen einfach blaumachen wollten, sie klauten uns auch noch unsere Lehrerin. Das konnten wir nicht zulassen.
    Aki stürzte sich auf Rosa und boxte sie in den Bauch, ich zog Annalisa an ihrer blöden Haarschleife, Max stellte Pauline ein Bein. Und Hugo schlug Henni seine Federmappe auf den Kopf, obwohl die gar nicht wusste, worum es überhaupt ging, aber Hugo wollte auch mal bei einer Prügelei mitmachen.
    Clemens hat seinen Schal zurückgeworfen, sich eine von Max’ Bananen geschnappt und so getan, als sei sie ein Mikrofon:
    »Unsere Mannschaft gibt ihr Bestes, aber es steht immer noch unentschieden. Strengt euch an, Jungs! Sonst gehen die Mädchen als Sieger vom Platz.«
    Wir strengten uns an und wie! Aki und Rosa rollten über den Boden und rissen den Tafelständer um. Pauline wollte mir gegen das Schienbein treten, aber ich bin schnell zur Seite gesprungen und sie hat stattdessen den Papierkorb getroffen. Annalisa hat Max ihren Turnbeutel in den Bauch geschleudert, was blöd war, denn Max hatte gerade zwei von den obermeierschen Brezeln gegessen und dazu drei Becher Kakao getrunken, den Brezelschokoladenbrei spuckte er jetzt in alle Richtungen.
    Der Lärm war unglaublich, alles schrie und brüllte und heulte durcheinander.
    »Ihr superblöden Affengesichter!«, rief Rosa.
    »Ihr noch dämlicheren Stinkwanzen«, rief Aki.
    Wir waren so beschäftigt damit, uns mit den Mädchen zu prügeln, dass wir gar nicht mitbekamen, wie die Tür aufging.
    »Setzt euch sofort hin!«, donnerte eine Stimme. Die Stimme gehörte Herrn Fischli und wir hatten sie noch nie bei ihm gehört.
    Als wir endlich auf unseren Plätzen saßen, sahen wir die Bescherung: Unsere Klasse war total verwüstet. Die Karte von Deutschland, die am Kartenständer gehangen hatte, war in der Mitte durchgerissen, Bayern lag auf dem Boden. Der Papierkorb war umgekippt und überall lagen matschige Obstreste und ausgelaufene Trinkpäckchen herum, vom Lehrerstuhl war die Armlehne abgebrochen, ein Tisch hatte nur noch drei Beine, das Einzige, das heil geblieben war, war

Weitere Kostenlose Bücher