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Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Titel: Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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Bahre am Kopfende angepackt und führte den Zug an, gefolgt von Wells, der das Fußende trug. Alec dankte Constable Rogers für seine Hilfe und schloß sich dann mit Daisy den anderen hinter Mr. Fosdyke und Rollo an.
»Du darfst mich bei so was nicht unterbrechen!« schalt er sie leise. Der Ärger war ihm anzumerken. »Der war doch kurz davor, ein Geständnis abzulegen. Nur deinetwegen ist er ge- rade noch zur Besinnung gekommen.«
»Ich bin mir ganz sicher, daß er DeLancey keinen über den Schädel gehauen hat. Der ist ein viel zu friedfertiger Typ.«
»Man kann nie wissen. Du hast mir selbst gesagt, er hätte ein Motiv und mußte sich sehr am Riemen reißen, als DeLan- cey seiner Patricia schöne Augen machte. Du kannst ihn nicht einfach unter deine Fittiche nehmen, nur weil er der Freund deiner Cousine ist.«
»Das tue ich doch gar nicht!« protestierte Daisy. »Er ist ein- fach nicht der Typ, der einen Menschen angreift, ohne provo- ziert worden zu sein. Und da Tish nicht am Bootshaus war und damit der Gegenstand des Streits fehlte …«
»Aha, das Bootshaus! Lassen wir die Sache mit Frieth und Tish mal einen Moment beiseite. Ich möchte endlich wissen, wieso du mir dauernd mit diesem Bootshaus kommst. Und außerdem, wieso habt ihr beide DeLancey in betrunkenem Zustand gesehen, wo es anscheinend gar keine anderen Zeu- gen dafür gibt.«
»Also gut. Ich hab dir erzählt, daß DeLancey Bott in den Fluß geschubst hat. Bott hat Rache geschworen, und De- Lancey hat das irgendwie so verstanden, daß er den Vierer be- schädigen wollte. Also hat er verkündet, daß er, also DeLancey, die Nacht im Bootshaus verbringen wollte, um das Boot zu be- wachen. Lord DeLancey hat es ihm, ganz der große Bruder, verboten. Er meinte, er würde sich nur lächerlich machen und sich dem Gerede der Leute preisgeben. Allerdings hätte so eine kleine Nachtwache nach seinem öffentlichen Angriff auf Bott den Skandal wohl kaum verschlimmert.«
»Lord DeLancey scheint ja große Angst davor zu haben, daß man über ihn reden könnte«, sagte Alec. »Das war auch seine einzige Sorge, als er erfuhr, daß sein eigener Bruder tot ist.«
Daisy hatte Tish eigentlich nicht wirklich versprochen, den Grund dafür nicht weiterzuerzählen. Die Details konnte man ja weglassen. »Es gab da eine schlimme Geschichte im Großen Krieg«, sagte sie. »Das ganze wurde vertuscht, aber natürlich wissen es manche Leute doch. Er hat fürchterliche Angst, daß es weitere Kreise zieht, wenn seine Familie ins Licht der Öffentlichkeit gerät. Jedenfalls würde es mich über- haupt nicht erstaunen, wenn Basil DeLancey zum Bootshaus hinuntergegangen wäre, dem Verbot seines Bruders zum Trotz.«
»Mich auch nicht.«
»Insbesondere, weil er ziemlich getrunken hat an dem Abend und daher nicht mehr so besonders klar gedacht ha- ben dürfte.«
»Sehr wahrscheinlich. Wir werden das Bootshaus als einen möglichen Schauplatz des Verbrechens unter die Lupe neh- men müssen, soviel ist sicher. Aber es gibt natürlich keinen Grund, nicht auch andernorts zu suchen.«
»Damit hast du wohl recht«, sagte Daisy bedauernd.
»Nimm’s leicht, mein Liebes. Es ist immerhin gut zu wis- sen, daß wir uns den Ort mal genauer anschauen sollten. ›Wir‹, hab ich gesagt. Ich kann nur hoffen, daß Tring und Pi- per bald eintreffen.«
»Wegen der Regatta fahren momentan Sonderzüge nach Henley; es liegt ja kaum eine Stunde von London entfernt.«
»Stimmt, aber wann sie kommen hängt auch davon ab, ob Scotland Yard sie rasch genug erreicht und wie sehr man sich dort bemüht, sie zu erreichen. Schließlich hat ja nur ein In- spector aus Berkshire angerufen, nicht ich selbst. Ich sollte da lieber noch einmal nachhaken. Ich werde jetzt eine ganze Zeit am Telephon hängen, Daisy, also solltest du mir lieber noch den Rest erzählen, bevor wir bei den Skiffs sind.«
»Da gibt es nicht mehr viel. Nur, daß DeLancey uns mitten in der Nacht aufgeweckt hat, also mich und Tish. Er ist in un- ser Schlafzimmer gestolpert, völlig verwirrt. Taumelte da herum, als wäre er sturzbetrunken.«
»Mitten in der Nacht?« fragte Alec rasch nach. »Kannst du dich an die genaue Uhrzeit erinnern?«
»Ungefähr zwei Uhr. Kurz danach.« Daisy fiel auf, daß er nicht die geringste Sorge um ihre Sicherheit äußerte. Sie konnte sich nicht entscheiden: gefiel es ihr, daß er offenbar fand, sie könne schon auf sich selber aufpassen? Oder sollte sie diese mangelnde Fürsorglichkeit als verletzend empfin- den? Allerdings

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