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Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Titel: Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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Bootshaus, einer das Schlafzimmer, das DeLancey sich mit dem jungen Fosdyke geteilt hatte – was sonst noch bewacht oder durch- sucht werden mußte, konnte Alec sich beim besten Willen nicht vorstellen. Der dritte Beamte stand also vor der Tür zur Bibliothek, bereit, zu erledigen, was anfiel.
    Auch der Polizeiarzt war angekommen. Als nächster Punkt stand auf Alecs Liste, daß er mit Dr. Dewhurst sprechen wollte. Ob er wohl mit Mr. Fosdykes Diagnose überein- stimmte?
    Alec schluckte den letzten Bissen von den Sandwiches her- unter, die Lady Cheringham ihm freundlicherweise hatte her- eintragen lassen, und nahm noch einen Schluck lauwarmen Tee. Daisy hatte Alec bei ihrer Tante entschuldigt, da dieser sofort nach ihrer Ankunft zum Telephon geeilt war. Er war sehr froh, daß ihr Onkel sich in London aufhielt – obwohl die Hiobsbotschaft ihn vielleicht an den heimischen Herd zurückeilen lassen könnte.
    Er wies den Constable an, am Telephon in der Bibliothek Wache zu halten, und machte sich auf zur alten Remise und zu den Ställen, die man zu Garagen umgebaut worden hatte. In einer davon befanden sich die sterblichen Überreste des Ho- nourable Basil DeLancey.
    Dr. Dewhurst und Mr. Fosdyke saßen auf einer Bank vor einer sonnenbeschienenen Mauer aus rotem Backstein. Erste- rer rauchte eine Pfeife, letzterer eine Zigarre. Im Gehen ta- stete Alec in der Jackentasche nach seiner eigenen Pfeife und dem Tabaksbeutel, den Belinda für ihn genäht und mit einem etwas schief geratenen Monogramm versehen hatte.
    Die Mediziner sahen ihn kommen und erhoben sich. Fos- dyke stellte Alec dem Polizeiarzt vor, einem kleinen, schlan- ken, ältlichen Herrn, der aber noch sehr lebhaft wirkte.
»Miss Dalrymple ist Ihre Verlobte, Chief Inspector?« fragte
    Dr. Dewhurst, während er ihm die Hand schüttelte. »Eine äußerst charmante junge Dame. Und nach ihrer Beschrei- bung …«
    »Sie haben schon mit ihr gesprochen?« verlangte Alec zu wissen.
»Aber ja. In solchen Fällen sind Augenzeugenberichte un- bedingt vorzuziehen, und wenn ich richtig verstanden habe, ist die junge Dame des Hauses, die das alles auch erlebt hat, momentan nicht in der Lage, vom Ereignis zu berichten.«
Mr. Fosdyke schüttelte ernst den Kopf. »Ich hab bereits mit Miss Cheringham gesprochen. Hab versucht, ihr ihre Schuld- gefühle irgendwie auszureden. Sie konnte ja nicht ahnen, daß der junge Mann nicht nur betrunken war. Aber das alles be- reitet ihr jetzt außerordentlichen Kummer.«
»Das war sehr freundlich von Ihnen, Sir.«
»Sie nimmt sich die Angelegenheit viel zu sehr zu Herzen, fürchte ich. Ich habe ihr ein Bromid verschrieben, und die Mutter, eine sehr vernünftige Dame, hat sie erst einmal ins Bett gesteckt.«
»Es tut mir wirklich leid zu hören, daß diese Angelegenheit sie so beschäftigt«, sagte Alec und fragte sich, ob Tish mög- licherweise an dem Wissen, nicht nur an dem Verdacht leiden könnte, daß Cheringham oder Frieth mit der Sache zu tun hatten.
»Miss Dalrymple dagegen ist aus härterem Holz ge- schnitzt«, sagte Dr. Dewhurst in einem Tonfall, der Alec wohl zu dieser Verlobten gratulieren sollte. »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, daß ich schon mit ihr gesprochen habe.«
Alec stopfte den duftenden Tabak mit dem Daumen in seine Pfeife und unterdrückte ein Seufzen. »Nein, natürlich nicht, Sir.« Er hätte es gleich wissen sollen, daß Daisy sich mal wieder total in diesen Fall verstrickte. Er wußte selber schon nicht mehr, ob er sie aus der Angelegenheit hatte heraushalten wollen, um sie zu schützen – oder eher sich selbst.
»Sie hat einen bewundernswert nachvollziehbaren Bericht von den Symptomen des Verstorbenen gestern abend und heute morgen gegeben«, fuhr der Polizeiarzt fort. »Wenn man Mr. Fosdykes Aussagen über den Todesfall mit meinen vor- läufigen Ergebnissen vergleicht, dann deckt sich das beides vollkommen. Es würde mich außerordentlich überraschen, wenn die Autopsie als Todesursache nicht eine Subdural- blutung mit Hämatomen als Ergebnis eines Schlages gegen den Kopf und anschließenden Sturzes feststellen sollte.«
»Würden Sie sagen, daß DeLancey möglicherweise betrun- ken war, als sie ihn gestern nacht gesehen hat? Was ich damit fragen will: könnte es sein, daß man ihn erst später geschlagen hat?«
»O ja, durchaus möglich. Aber er hätte genausogut auch da schon an der Gehirnverletzung leiden können. Der Laie kann diese beiden Dinge nicht unterscheiden. Das Ganze ist nicht mehr als

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