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Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Titel: Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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dauern.
Er fand nicht, daß Tish sich zusätzlich sorgte, ob Cherry oder Rollo die Verantwortung für DeLanceys Tod trugen. Diese beiden jungen Männer kamen immer weniger als Tat- verdächtige in Frage. Alec konnte nur hoffen, daß sich in sei- nen Gesprächen mit ihnen etwas Greifbares ergeben würde.
Sofern sie nicht vorher beschlossen, ihn dafür zu verprü- geln, daß er Tish zum Weinen gebracht hatte.
»Soll ich Piper nach Ihrer Mutter schicken?« fragte er.
Sie trocknete sich mit seinem Taschentuch die Augen und schüttelte den Kopf. »Nein, das wird schon, ehrlich. Ich bin nur ein bißchen müde. Ich glaube, ich geh jetzt wieder zu Bett. Schrecklich unhöflich, nachdem ich alle hierher eingela- den habe. Aber ich schaffe es einfach nicht …«
»Nicht weinen! Ich bin überzeugt, niemand erwartet von Ihnen, daß Sie nach so einem Schock die perfekte Gastgeberin spielen. Also, ab mit Ihnen. Morgen früh sieht alles wieder viel besser aus. Versprochen.«
Während Tish den Raum verließ, trat Tom ein. »Das war die Polizei von Henley, Chief«, berichtete er. »Bott ist in der Pension von Miss Hopgood angekommen. Die haben einen Posten dahin abgeordnet, aber lange können die den Mann nicht entbehren. In der Stadt wird es langsam etwas lebhaf- ter.«
»Nehmen Sie dann bitte den Austin und holen Sie Bott ab.«
»In Ordnung, Chief. Soll ich Miss Hopgood auch mitbrin- gen?«
»Die hatte ich vergessen. Nein, mit ihr spreche ich morgen, wenn das dann noch notwendig ist. Ach so, könnten Sie wohl auf dem Weg meine Sachen vom White Hart abholen? Aber erzählen Sie mir vorher noch von den Patscherchen auf dem Ruder.«
»Alle geklärt, Chief. Die frischesten sind von Mr. Chering- ham, genau wie er gesagt hat. Was die von Miss Cheringham angeht, er hatte mir ja erzählt, daß die jungen Damen oft beim Wegräumen helfen. Dann sind da die Abdrücke des Verstor- benen; die von Mr. Meredith; von Mr. Wells; und schließlich noch eine ganze Menge alter Fingerabdrücke. Schließlich ha- ben wir noch die Patscherchen von Mr. Frieth auf dem Ru- derblatt. Klar, daß er dahin gefaßt hat, schließlich mußte er den Schaden begutachten.«
»Keine Abdrücke von Bott?«
»Jedenfalls keine, die zu denen passen, die ich von seiner Bürste abgenommen habe, Chief.«
»Und er würde wohl kaum Handschuhe anziehen, wenn er an einem lauen Sommerabend jemandem einen Streich spielen will.«
»Der hatte gar keine Handschuhe eingepackt, Chief.«
»Verdammt!« sagte Alec.

13
    Als man Leigh noch einmal befragte, war er sich ziemlich sicher, daß es ihm aufgefallen wäre, wenn Bott Handschuhe getragen hätte, als er an dem Morgen in Flanellhose und College-Blazer den Fluß überquerte.
    »Natürlich bringt er die Dinge manchmal durcheinander, aber so schlimm ist es noch nicht mit ihm. Das hätte ja ge- radezu viktorianisch altmodisch ausgesehen, an einem so heißen Tag mit Handschuhen zu einem Picknick loszuziehen. Daran würde ich mich wirklich erinnern.«
    Alec dankte ihm ernst und sah etwas verärgert, daß sein wahrscheinlichster Tatverdächtiger ihm abhanden kam. War dieses Rudern eine falsche Fährte? Befand er sich völlig auf dem Holzweg? Konnte er den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen? War Basil DeLancey tatsächlich so betrunken ge- wesen, daß er gleich zweimal hingefallen war?
    Die Abschürfungen an seinem Kopf und das Blut auf dem Boden im Bootshaus sprachen dagegen. Schrammen bekam man, wenn man mitten im Laufen hinfiel, aber wer rennt schon in einem Bootshaus herum?
    Alec beschloß, sich das Bootshaus noch einmal anzu- schauen und erneut mit Dr. Dewhurst zu sprechen. Aber erst würde er die Befragungen hinter sich bringen. Er hatte sie lange genug warten lassen.
»Bringen Sie bitte Miss Carrick herein, Piper.«
    Dorothy Carrick hatte sich umgezogen und trug jetzt einen dunkelblauen Rock aus Leinen und eine blaßblaue Bluse, die ihr wesentlich besser standen als ihr geblümtes Kleid. Sie war gar nicht so rundlich, sondern nur stabil gebaut. Alec, dem Daisys Kurven viel mehr lagen als die zur Zeit moderne, jungenhaft flache Figur, fand, daß an ihrer Gestalt nichts auszusetzen sei. Sicherlich würde ihr Gesicht ihr nicht den goldenen Apfel des Paris sichern, aber sie hatte ein char- mantes Lächeln und schöne Zähne. Wenn man ihre Intelli- genz hinzunahm und die Freundlichkeit, die sie ihrer aufgelö- sten Freundin am Flußufer bewiesen hatte, dann konnte man Cheringhams Wahl nur begrüßen.
    Und außerdem hatte sie noch diese

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