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Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Titel: Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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sich mit diesen
beiden amerikanischen Ruderern abgab, ohne daß er dabei war. Er war natürlich überhaupt nicht eifersüchtig.
»Piper, gehen Sie doch bitte und schauen Sie, ob Sergeant
Tring schon da ist«, gab er seinem Assistenten Anweisung. Er
wandte sich zu Cheringham und sagte: »Angesichts unserer
zukünftigen Verwandtschaft hoffe ich, daß Sie mir meine Fra- gen nachsehen werden.«
»Du liebe Zeit, natürlich.« Cheringham stand auf und
streckte ihm die Hand entgegen. »Selbstverständlich, kein
Problem. Sie machen ja nur Ihre Arbeit, und wenn Rollo und
ich es fertiggebracht hätten, DeLancey von Bott fernzuhal- ten, dann hätten Sie vielleicht ein friedliches Wochenende ge- nießen können. Ich hoffe, daß Sie wenigstens heute abend
schön feiern können.«
»Ich werd mir Mühe geben.« Alec schüttelte ihm die Hand
und atmete insgeheim erleichtert auf. Es sah nicht so aus, als
würde er einen von Daisys Verwandten festnehmen müssen. Cheringham verließ den Raum. Piper kehrte zurück, einen
kleinen, schmächtigen jungen Mann mit ausgesprochen wü- tender Miene im Schlepptau.
Tom bildete das Schlußlicht. Er stellte Bott mit so ausge- suchter Höflichkeit vor, daß das Ziel offensichtlich war: der
Steuermann sollte keinen Anlaß zur Klage haben. »Detective
Chief Inspector Fletcher, Sir. Sir, das ist Mr. Bott.«
»Was zum …?« legte Bott schon streitlustig los.
Alec unterbrach ihn mit einem freundlichen: »Aber möch- ten Sie sich nicht setzen, Mr. Bott? Entschuldigen Sie mich bitte einen Augenblick. Ich muß meinem Sergeant noch die
eine oder andere Anweisung geben.«
Nachdem ihm so der Wind aus den Segeln genommen war,
ließ sich Bott schmollend in den Sessel sinken. Alec ging mit
Tom etwas weiter weg und sagte ihm leise, er solle das Zim- mer von Cheringham und Frieth durchsuchen. Ȇbrigens,
hat einer der Bediensteten Bott gestern abend noch gesehen?«
fügte er hinzu.
»Mr. Gladstone und das Hausmädchen haben ihn beide ge- gen zwanzig nach acht Uhr hineinkommen sehen, als sie ge- rade dabei waren, das Abendessen zu servieren. Danach hat
ihn niemand mehr gesehen. Ich hab Ihre Sachen geholt,
Chief. Mr. Gladstone läßt ausrichten, daß der junge Fosdyke
angeläutet hat. Er wird heute nacht im Catherine Wheel über- nachten bei seinem Vater. Und Lady Cheringham erkundigt
sich, ob Sie gerne möchten, daß Ernie und ich in seinem Zim- mer schlafen, also in dem, das er sich mit Mr. DeLancey ge- teilt hat?«
»Ja. Die Gute!« Alec wandte sich wieder zu Bott und sah
dessen ängstliche Miene, die er aber rasch ablegte.
»Was zum Teufel soll das alles hier?« verlangte Bott zu wis- sen. »Vermutlich glauben Sie, Sie könnten auf mir herum- hacken, weil ich nicht einer dieser Hochwohlgeborenen bin.« »Jeder im Haus ist befragt worden, Mr. Bott. Basil De- Lancey ist tot.«
»Tot!« War da ein Aufflackern von Panik in seinen Augen
zu sehen, neben dem Erstaunen?
Alec hätte schwören können, daß Bott ehrlich erstaunt war.
»Er ist gestern abend im Bootshaus geschlagen worden und
heute morgen an den Spätfolgen seiner Verletzungen gestor- ben. Wir haben Anlaß zu der Annahme, daß Sie gestern abend
im Bootshaus waren.«
»Anlaß zu der Annahme? Was zum Teufel soll das denn heißen? Ich hatte überhaupt keinen Anlaß, auch nur in die Nähe des Boothauses zu gehen, und entsprechend habe ich
das auch nicht getan.«
»Wir haben aber einen Ihrer Zeltheringe im Gebüsch ge- funden.«
Wieder ein Aufflackern von Entsetzen. Doch dann wurde
Bott auf herablassende Weise logisch. »Ein Hering gleicht
dem anderen. Können Sie beweisen, daß das meiner ist? Und
falls ja, beweist das noch lange nicht, daß ich es war, der den
Hering da hingeworfen hat. Und auch nicht, daß er erst seit
gestern da liegt.«
Dem konnte man kaum widersprechen, und es war im übri- gen genau das, was Alec früher schon erkannt hatte. »Sie ha- ben DeLancey aber bedroht.«
»Das stimmt. Ich hatte auch allen Grund dazu. Was hat das
denn mit dem Bootshaus zu tun?«
»DeLancey glaubte, Sie hätten mit dem Boot etwas im
Schilde geführt, um Rache an ihm zu üben.«
»Für das, was DeLancey geglaubt hat, kann ich nicht ver- antwortlich gemacht werden. Ich wiederhole es gerne noch
einmal: ich habe das Bootshaus gestern nacht nicht betreten.« Und Bott fuhr fort zu verneinen, auch als Alec ihm ver- sicherte, daß die Polizei ihrer Untersuchung die Annahme
einer Notwehr zugrunde legen würde. Seine Augenblicke der
Angst waren keine Beweise, noch waren sie

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