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Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Titel: Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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Amerikaner, die in den Einern geru- dert haben, wurden Prince Henry vorgestellt, während ich noch dabei war. Und als er dann weiterging, habe ich mit den beiden geredet und mir ihre Meinung zur Regatta angehört. Es macht ihnen Spaß, obwohl sie beide vom selben Ruderer des Leander-Clubs geschlagen worden sind. Richtig nette Jungs, der eine aus Boston und der andere aus irgendeinem Ort, der Duluth heißt. Ob du es glaubst oder nicht, der Junge
aus Boston heißt tatsächlich Codman.«
»Ach Gott, der Ärmste, heißt er auch noch nach dem
Dorsch, für den die Stadt berühmt ist«, lachte Alec.
Daisy kicherte. »Ich hab lieber nichts dazu gesagt. Die bei- den sind heute abend nach Phyllis Court eingeladen worden.
Du wirst mich doch begleiten können oder etwa nicht?« »Ich weiß nicht, Liebes. Ich komme hier nicht so richtig
voran.«
»Dann wird es dir gerade guttun, etwas Abstand von der
Sache zu gewinnen«, sagte Daisy entschlossen. »Du kannst
dir ein Gesamtbild machen, anstatt dich dauernd in Details zu
verlieren.«
»Ich hab wirklich das Gefühl, als sähe ich den Wald vor lau- ter Bäumen nicht mehr«, gab Alec zu. »Ein paar Stunden weg
von hier wären vielleicht wirklich ganz gut. Außerdem hat
Ernie dann die Möglichkeit, seine Notizen so abzuschreiben,
daß auch wir sie lesen können. Und schließlich wäre es be- stimmt nicht leicht, hier mit den Menschen zu Abend zu es- sen, die ich tagsüber befragt habe.«
»Prachtvoll! Ich muß jetzt hoch und mir die Haare wa- schen. Die kleben mir förmlich am Kopf. Wir müssen aller- spätestens um zwanzig vor acht aufbrechen«, fügte sie hinzu,
als Piper mit Cheringham eintrat. »Bis dahin hat Tom doch
den Chummy zurückgebracht, oder? Er ist uns vorhin entge- gengekommen, als wir in die Stadt hineingefahren sind.« »Ja, er ist gerade los, um Horace Bott abzuholen.«
Cheringhams Miene hellte sich eindeutig auf. »Sie haben Bott ausfindig gemacht? Dann ist ja diese ganze schreckliche
Angelegenheit bald vorüber.«
Daisy drehte sich zu ihm und hatte schon den Mund geöff- net. Alec warf ihr einen strengen, warnenden Blick zu. Sie
schloß den Mund wieder, zog ihm eine kleine Grimasse und
ging von dannen.
Alec lud Cheringham ein, sich zu setzen. Das störende
Läuten des Telephons ignorierte er. Wenn das Gespräch für
ihn war, dann würde Gladstone ihn schon davon in Kenntnis
setzen. Es erstaunte ihn, daß es nicht andauernd klingelte, wie
er es erwartet hätte – offenbar hatte die Presse noch nicht her- ausgefunden, wo DeLancey untergebracht gewesen war. »Wieso glauben Sie denn, daß es eine Lösung bedeutet,
wenn wir Bott finden?«
»Weil er es doch war, der DeLancey eins übergezogen hat«,
sagte Cheringham ungeduldig. »Ach, ich kann ihm das nicht
übelnehmen, und vermutlich war es auch einfach nur Not- wehr. Aber er hatte nichts im Bootshaus zu suchen. Er muß
hinuntergegangen sein, um das Boot zu beschädigen. Ich muß
sagen, daß ich nie gedacht hätte, daß er sich dermaßen wie ein
Idiot verhalten würde. Dottie erzählt mir ja dauernd, wie bril- lant er eigentlich ist.«
»Intelligenz und Vernunft paaren sich nicht immer.« »Wollen Sie mich damit ein bißchen provozieren? Ich bin
nicht wirklich eifersüchtig, weil sie Bott so bewundert, daß
muß ich Ihnen sagen. Denn sie achtet ja nur seinen Geist. Sie
ist viel zu vernünftig, als daß – sehen Sie, da haben Sie es, Dot- tie ist sowohl unglaublich schlau als auch voller Vernunft.« »Miss Carrick glaubt nicht, daß Bott der gesuchte Übeltä- ter ist.«
Ob Eifersucht im Spiel war oder nicht, Cheringham errö- tete. »Viel wichtiger ist, ob Sie es glauben«, sagte er, und in sei- ner Stimme lag ein wenig Trotz.
»Was ich glaube, ist unwichtig. Ich brauche Beweise.« Aber Alecs Fragen förderten nichts Neues zutage. Obwohl
Cheringham keinesfalls ein so geradliniger Mensch war wie Frieth und auch nicht so tolerant und friedfertig, klangen seine Worte doch aufrichtig. Er hatte gestern nacht das Schlafzimmer nicht verlassen, hätte das gar nicht tun können,
ohne seinen Kameraden aufzuwecken.
Weder Cheringham noch Frieth waren dumm genug, in ei- ner Sache zu lügen, die so leicht zu überprüfen war. Nichts- destotrotz würde Alec Tom losschicken, daß er sich das Zim- mer einmal anschaute.
Er blickte auf die Uhr. Wenn Tom noch nicht mit Bott
zurück war, ganz zu schweigen von Alecs Smoking, dann
würde Daisy sich alleine zum Phyllis Court aufmachen müs- sen. Allerdings gefiel es ihm gar nicht, daß sie

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