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Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Titel: Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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der Durchsage.« Er streckte eine Hand nach ihr aus, und sie ging hinüber
und nahm sie in ihre. »Mr. Fletcher«, sagte er und wirkte
plötzlich ganz schüchtern, wie Daisy erstaunt feststellte.
»Was ich jetzt zu sagen habe wird Miss Hopgood sehr auf- regen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie Miss Dalrymple er- lauben würden, bei ihr zu bleiben.«
Alec schloß die Augen. Seine Lippen bewegten sich laut- los, als bete er zum Himmel um Anteilnahme für sein Los. Vielleicht zählte er auch nur schnell bis zehn. Dann öffnete er die Augen wieder. »Wie Sie wünschen, Mr. Bott. Sergeant Tring …« Er ging zur Tür und sagte leise etwas zu Tom, der
entschwand.
Alec schloß die Tür und stellte sich an das Fußende des
Bettes. »Horace Bott, ich muß Sie darauf hinweisen, daß alles,
was Sie jetzt sagen, schriftlich festgehalten wird. Es kann als
Beweismaterial in einem gerichtlichen Verfahren gegen Sie
verwendet werden.«
» Ich habe nichts Gesetzeswidriges getan. Das können Sie
alles gegen Lord DeLancey verwenden.«
»Nun?«
»Zunächst mal vielen Dank«, begann Bott wenig herzlich.
»Miss Dalrymple sagt, Sie hätten mich vor dem Ertrinken ge- rettet.«
»Ich hab nur Mr. Cheringham geholfen, Sie an Land zu
holen.«
»Cheringham? Nun denn, trotzdem danke. Ich hab nicht
versucht, mich umzubringen.«
»Freut mich. Sie behaupten, Lord DeLancey wollte Sie um- bringen, damit Sie nicht reden?«
»Ganz genau.«
»Weil Sie Zeuge wurden, als er seinen Bruder angegriffen
hat?«
»Ich habe gehört, wie sie sich mitten in der Nacht im
Bootshaus der Cheringhams gestritten haben«, sagte Bott
genüßlich.
Natürlich! dachte Daisy. Das mußte es sein. Alecs knappes
Nicken zeigte ihr, daß er dasselbe dachte wie sie.
»Hat Lord DeLancey Sie gesehen?« fragte er.
»Ich glaube nicht. Aber alle waren so überzeugt, daß ich
hingegangen war, da hat er es vermutlich auch geglaubt.« »Würden Sie diese Aussage beeiden? Daß Sie die Gebrüder
DeLancey gehört haben?«
»Ich kenne – kannte – Basils Stimme allzu gut, und er hat
den Mann, der ihn anbrüllte, ›Ceddie‹ genannt.«
»Sie erheben damit eine sehr ernste Anschuldigung, Mr.
Bott. Sie werden Verständnis dafür haben, daß ich weitere In- formationen von Ihnen einfordern muß, um sie zu belegen.
Fangen wir einmal damit an, was die beiden genau gesagt
haben.«
»An die genauen Worte kann ich mich nicht erinnern. ›Ced- die‹ sagte irgendwas dahingehend, es sei ein Glück, daß Am- brose schon früh am Morgen den Durchlauf für den Thames
Cup gehabt hätte, weil deswegen die ganzen Journalisten noch
nicht dagewesen seien. Das sei denen noch zu langweilig gewe- sen. Denn sonst wären die Zeitungen voll mit Berichten über
Basils Angriff auf mich gewesen. Aber wenn ich an dem Abend
ins Bootshaus käme und er mich noch einmal verprügeln
würde, dann würde ich garantiert vor Gericht ziehen, was man
vor der Presse nicht mehr verheimlichen könnte.«
»Und was hat Basil darauf erwidert?« fragte Alec.
Bott wurde rot. »Etwas für mich außerordentlich Beleidi- gendes. Sie können nicht von mir erwarten, daß ich das wie- derhole. Und dann hat er Cedric gesagt, er hätte sich nicht in
Angelegenheiten einzumischen, die ihn nichts angingen. Ce- dric brüllte, daß ihn das sehr wohl etwas anginge. Ob es ihm
passe oder nicht: Basil würde jetzt tun, was man ihm sagte.
Daraufhin meinte Basil, auf keinen Fall würde er vor einem
Feigling den Bückling machen. Er hat Cedric angeschrieen, er
solle sich gefälligst schleichen, sonst würde es ihm noch leid
tun. Ich hab befürchtet, Cedric würde das Bootshaus verlas- sen – wenn nicht gleich beide Brüder –, also bin ich gegangen.
Ungefähr da werden sie angefangen haben, miteinander zu
kämpfen.«
»Warum haben Sie mir das nicht schon gestern erzählt, Mr.
Bott? Der Polizei Informationen vorzuenthalten ist ein ern- stes Vergehen.«
»Ich war sicher, daß Sie Cedric DeLancey auch ohne mich
auf die Spur kommen würden. Und bis zu dem Zeitpunkt, an dem Sie das herausgefunden hätten, hatte ich meine Rolle als Sündenbock zu spielen. Insbesondere, wenn Sie herausbekä- men, daß ich mich in der Nähe des Bootshauses aufgehalten hatte. Sie hätten doch gar nicht mehr nach dem Mörder wei-
tergesucht, oder?«
»Gemeinhin gebe ich mich nicht mit Sündenböcken zufrie- den«, sagte Alec eisig. »Was hatten Sie eigentlich mitten in der
Nacht am Bootshaus zu suchen?«
Mit trotzigem Blick entgegnete Bott: »Ich bin überzeugt,
daß Sie sich das

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