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Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Titel: Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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denken können, Chief Inspector.«
»Horace, nein!« Susan war entsetzt.
Er wandte den Kopf ab.
»Wenn ich raten soll«, sagte Alec, »sind Sie hingegangen,
um den Vierer zu sabotieren.«
»Ach, Horace, du hast es mir doch versprochen!« Sie zog
ihre Hand aus seiner.
»Na ja, ich hab ja auch nichts getan«, knurrte er gereizt. »Wie sind Sie eigentlich auf diese Idee gekommen, Mr.
Bott?« fragte Alec. »Sich auf diese Weise an Basil DeLancey
zu rächen, meine ich.«
»Das war auf dem Rummel«, sagte Susan, als Bott mit der
Antwort zögerte. »Wir standen hinter Miss Cheringham und
Mr. Frieth in der Schlange, um mit dem Riesenrad zu fahren.
Die haben uns nicht gesehen. Miss Cheringham fragte Mr.
Frieth, ob er sich wirklich sicher sei, daß Horace dem Boot
nichts tun würde.«
»Und haben Sie die Antwort von Mr. Frieth gehört, Miss
Hopgood?«
»Ja. Er meinte, das sei nur eine alberne Idee, die Mr. De- Lancey sich in den Kopf gesetzt hätte. Er könne nicht glau- ben, daß Horace ihm, Mr. Cheringham und Mr. Fosdyke das
Rennen verderben würde, nur um sein Mütchen an Mr. De- Lancey zu kühlen. Und Horace hat mir versprochen, er
würde es nicht tun.«
»Wollte ich ja auch nicht«, knurrte Bott.
»Und warum haben Sie Ihre Meinung geändert, Mr. Bott?« »Ich glaube nicht, daß ich es wirklich gemacht hätte.« Bott
schloß die Augen und sprach düster, mit monotoner Stimme.
»Es war nur – ich bin zurück ins Haus gegangen und in mein
Zimmer. Alle wußten sie, daß ich an dem Morgen in den Fluß
geschubst worden war. Daß ich die lange Strecke von Henley
zu Fuß zurückgegangen war. Aber nicht einer dieser B… –
nicht einer von denen hat nach mir geschaut, wie es mir geht.
Und gefragt, ob ich mich unten zu ihnen gesellen will, hat
natürlich auch keiner. Ich saß da oben und kochte vor Wut,
bis ich schon gar nicht mehr geradeaus gucken konnte. Und
dann beschloß ich, es ihnen allen mal zu zeigen. Es war blöd.
Ich glaube nicht, daß ich es wirklich getan hätte.«
Während des kurzen Schweigens, das auf dieses Geständnis
folgte, nahm Susan wieder seine Hand in ihre und drückte sie.
Daisy hatte plötzlich Schuldgefühle, weil sie sich nicht nach
ihm erkundigt hatte. Sie schaute Alec an. Sie sah das Mitleid
in dem Blick, mit dem er Bott betrachtete, und sie fragte sich,
wie sehr er selbst unter den Beleidigungen derer litt, die sich
für gesellschaftlich höherstehend hielten.
Wenn sie erst einmal verheiratet wären, so schwor sie sich
voll stiller Leidenschaft, würde sie das alles wettmachen. Alecs professionelle Maske senkte sich wieder über sein
Gesicht. Mit sehr sachlicher Stimme sagte er: »Nur um eine
letzte Frage zu klären, Mr. Bott: wie wollten Sie denn ein
Loch in das Boot machen?«
»Ich hatte mir überlegt, einen Bootshaken zu nehmen, aber
ich war nicht sicher, ob ich im Dunkeln im Bootshaus einen
finden würde. Der Mond schien zwar, aber ich wußte nicht
mehr genau, ob es im Bootshaus Fenster gab. Bei offener Tür,
so dachte ich, würde es gerade hell genug sein, um den Weg
zum Boot auszumachen. Also hab ich einen meiner Heringe
und einen Holzhammer mitgenommen.«
»Einen Holzhammer haben wir aber nicht entdeckt.« »Nein.« Bott öffnete die Augen und grinste ihn etwas
schief an. »Den Hering habe ich voller Panik ins Gebüsch ge- schmissen, als ich dachte, die DeLanceys kämen heraus und würden mich erwischen. Aber immerhin hatte ich meine sie- ben Sinne soweit beisammen, daß ich meinen einen und ein-
zigen Holzhammer fest in der Hand behalten habe.«
»Hm. Nachvollziehbar.«
»Sie glauben mir?« fragte Bott überrascht. »Alles?«
»Sagen wir mal, ich tendiere dazu. Nur ein Jammer, daß wir
keine konkreten Hinweise auf die Beteiligung von Lord De- Lancey haben. Er muß an dem Abend auch Handschuhe ge- tragen haben.«
»Typisch verweichlichtes höheres Söhnchen.«
»Was ist mit seinem Zettel?« fragte Daisy. »Das wäre doch
der Beweis, daß die Einladung, sich auf Temple Island zu tref- fen, von ihm stammte.«
Alec wirbelte herum und starrte sie an. Er war diesmal nicht
wegen der Unterbrechung verärgert, das sah sie an seinen
schmalen, nachdenklichen Augen. In dem Augenblick öffnete
sich die Tür und die Krankenschwester steckte den Kopf hin- ein.
»Jetzt ist es aber wirklich Zeit. Mein Patient muß endlich
zur Ruhe kommen, Chief Inspector. Darauf muß ich beste- hen.«
»Einen Augenblick noch, Schwester. Mr. Bott, der Zettel
wurde nicht in Ihren Taschen gefunden, als wir Sie aus dem
Wasser

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