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Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser

Titel: Miss Daisy Und Der Tote Auf Dem Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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»Eigentlich nichts, Chief. Nur daß
Lord DeLancey sich furchtbare Sorgen macht, man könnte in
der Zeitung über ihn schreiben. Genau wie letztes Mal.« »Das scheint ja alles zu sein, was ihm wichtig ist«, sagte
Daisy. »Wenn Ihr mich fragt, dann ist das alles nur passiert,
weil Lord DeLancey solche Angst vor Tratschereien hat. Des- wegen hat er sich mit Basil nach dem Durchlauf vom Thames
Cup gestritten. Wenn das also stimmt, daß er ihn umgebracht
hat … es gibt nur eine Möglichkeit, wie Bott das wissen kann,
nicht wahr, Alec?«
»Mir fällt jedenfalls nur eine ein. Wenn es seine Gesundheit
nicht ernsthaft gefährdet, muß ich einfach versuchen, den
Rest der Geschichte zu erfahren. Ich muß mit der Kranken- schwester reden.«
»Ich werd mich mit Susan kurzschließen«, bot Daisy an und
entschwand aus dem Zimmer, bevor Alec sie bremsen konnte. Sie klopfte an die Tür zu Botts Krankenzimmer. Susan öff- nete und schaute an ihrer Schulter vorbei. Flüsternd bat sie
Daisy hinein.
»Wie geht es ihm?« flüsterte Daisy zurück. Bott lag flach
auf dem Rücken, die Augen geschlossen. Immerhin hatten seine Wangen etwas Farbe bekommen – er wirkte nicht fie- brig, sondern so, als stünde er etwas weiter entfernt von der Schwelle zum Tod. Daisy fiel ein, was für ein unglaubliches Glück er hatte, nicht gestorben, noch nicht einmal durch den Schuß ernsthaft verletzt zu sein. Und obendrein war jemand
in der Nähe gewesen, der ihn aus der Themse geholt hatte. Wußte er, wer ihn gerettet hatte? Weder sie noch Tom Tring
hatten es ihm erzählt, und Susan hatte sie es auch nicht gesagt.
Vielleicht würde er aus Dankbarkeit mit Alec reden wollen. »Er hat Kopfschmerzen«, sagte Susan. »Die Schwester hat
ihm Tabletten gegeben, Phenacetin, glaube ich.«
Das konnte stimmen – Phenacetin war ein Schmerzmittel,
das nicht schläfrig machte, soweit Daisy sich erinnern konnte.
Sie sprach etwas lauter. »Gut, dann wird es ihm ja schon bes- ser gehen. Dann kann er sich gleich mit Chief Inspector Flet- cher unterhalten.« Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie
Bott vorsichtig die Augen öffnete.
»Ich hab ihm schon gesagt, daß er das muß. Aber er will
nicht.«
»Nein? Tja, Sie kennen ihn natürlich viel besser als ich, aber
man würde doch meinen, daß er demjenigen danken will, der
ihm das Leben gerettet hat.«
»Das Leben gerettet?« rief Susan aus.
»Ja. Wußten Sie das nicht? Vielleicht hab ich es vorhin nicht
erwähnt. Wir waren heute morgen auf dem Fluß, als er hin- eingefallen ist, und Mr. Fletcher ist hineingesprungen, um ihn
an Land zu holen.«
Cherrys Rolle in diesem Drama zu erwähnen würde nur
Verwirrung stiften. Außerdem war eine Rettung solo viel ein- drucksvoller.
»Tatsächlich?«
»Allerdings. Meinen Sie nicht, daß er ihm wird danken wol- len? Ach so, vielleicht ist er ja gar nicht dankbar. Vielleicht
stimmt es ja doch, was Lord DeLancey behauptet: daß Mr.
Bott versucht hat, sich umzubringen.«
»Das hab ich nicht!« brüllte Bott.
Daisy wandte sich mit einem strengen Blick zu ihm. »Nein?
Aber warum sollten wir Ihnen das glauben, wenn Sie noch
nicht einmal Ihre Behauptung belegen wollen, daß er Basil
umgebracht hat?«
»Ich sag es ja schon«, schmollte Bott genau in dem Augen- blick, als Alec ins Zimmer stürmte. Hinter ihm stand die
Krankenschwester an der Schwelle, und Tom und Piper lin- sten ihr über die Schulter.
»Hier hat jemand geschrien!« Alec blickte sich rasch im
Zimmer um. Es war viel zu klein, als daß ein Eindringling sich
darin hätte verbergen können. Sein Blick ging zu Daisy. Sie schenkte ihm ein selbstzufriedenes Lächeln. »Mach dir
keine Sorgen«, sagte sie. »Es wird dich freuen, daß Mr. Bott
sich mittlerweile ausreichend erholt hat, um dir den Rest sei- ner Geschichte zu erzählen.«
Die Schwester ging an Alec vorüber und legte Bott eine
Hand auf die Stirn. »Sie haben ja ganz schön Temperatur.« Sie
packte sein Handgelenk. »Sind Sie sicher, daß Sie das aushal- ten?«
»Ja«, sagte er knapp.
»Ihr Puls ist ganz kräftig und regelmäßig, zugegeben. Sie
haben zehn Minuten, Chief Inspector.« Sie blickte auf die
Uhr, die an ihrem Kittel befestigt hing, und eilte wieder hin- aus, wobei Tom und Piper nach links und rechts auswichen
wie das Rote Meer vor Moses.
»In Ordnung«, sagte Alec. »Piper, kommen Sie bitte herein
und machen Sie Notizen. Meine Damen …«
»Ich geh hier nicht raus«, sagte Susan störrisch.
»Susie, das wird schon …«
»Rede nicht, Horace, ich bleibe hier. Ende

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