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Miss Meermaid steht zur Wahl

Miss Meermaid steht zur Wahl

Titel: Miss Meermaid steht zur Wahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dieser Stadt und wohnte auch hier in Miami. Sind
Sie ihr vor dem Wettbewerb jemals begegnet oder hatten Sie schon einmal von ihr
gehört?«
    »Ja, das ist der Fall«,
antwortete er langsam. »Also — lassen Sie mich nachdenken — vor etwa vier
Monaten. Ja, ich bin ganz sicher. Sie arbeitete als Fotomodell für eine
Zeitschrift und kam hier zu uns, um einige der neuen Modelle anzuprobieren, die
sie vorführen sollte.«
    »Erinnern Sie sich, für welche
Zeitschrift sie arbeitete?«
    »Gewiß, für Exquisite. Ich kann mich erinnern, daß Miss Curzon mit ihr kam.«
    »Miss Curzon muß Glück gehabt
haben, die Stellung als Herausgeberin dieser Zeitschrift zu bekommen,
unmittelbar nachdem sie aus Ihrer Firma ausgeschieden ist.«
    Myers’ Augen glitzerten, als er
sich über den Schreibtisch mir zuneigte.
    »Ein bißchen mehr als Glück,
glaube ich, Mr. Boyd«, flüsterte er vertraulich.
    »Sie sind sicher einer der
Menschen, die ihren Finger am Pulsschlag der Zeit haben, Mr. Myers. Ich wette,
es passiert hier nicht viel, wovon Sie nichts erfahren.«
    »Ich kenne die Vergangenheit
dieser Zeitschrift und was dahintersteckt.« Er grinste mich vertraulich an.
»Vor sechs Monaten etwa wurde sie von ein paar Leuten mit Haut und Haar
aufgekauft. Nur eine kleine Gruppe, Mr. Boyd, vier Leute, die sämtliche Anteile
besitzen. Claud Duval und seine Mitarbeiter Blair und Stone sowie Miss Curzon. Ich
hörte, daß sie keinen Cent eigenes Kapital in das Geschäft hineinsteckte, aber
genau wie die anderen wurden ihr fünfundzwanzig Prozent der Anteile
übertragen.«
    »Und wie ist es um die
Zeitschrift jetzt bestellt?«
    »Als die vier sie kauften, warf
sie einen bescheidenen Gewinn ab«, antwortete Myers, »aber wie ich hörte, ist
Miss Curzon sehr großzügig bei den Produktionsausgaben, und sie stehen jetzt
tief in der Kreide.«
    »Also nochmals vielen Dank, Mr.
Myers«, sagte ich. »Sie haben mir sehr geholfen.«
    »Wenn Sie sonst noch etwas
wissen wollen, Boyd« — seine Stimme hatte einen gutgelaunten, leicht
herablassenden Ton — »fragen Sie mich nur.«
    Es war um die Cocktailstunde,
als ich in das Hotel Styx zurückkam und zu Elaines Suite hinaufging. Sie
öffnete die Tür und war leicht überrascht, als sie mich vor ihr stehen sah.
    »Ich sagte dir doch, daß wir
nichts mehr miteinander zu schaffen haben, Danny«, begrüßte sie mich ruhig.
»Dafür hat Claud heute morgen gründlich gesorgt.«
    »Ich komme nur, um ein wenig zu
plaudern«, antwortete ich. »Es wird nicht lange dauern.«
    »Ich habe nur zehn Minuten
Zeit. Ich mache mich zum Ausgehen fertig, und wir müssen uns im Schlafzimmer
unterhalten.«
    »Das könnte amüsant werden«,
dachte ich laut. »Es wäre ein neues Erlebnis.«
    Wir gingen durch den Wohnraum
in das Schlafzimmer. Elaine trug nur einen Unterrock: eine blaßblaue ,
eng anliegende Seidenhülle, die mit dem sanften Säuseln eines Mailüftchens um
ihre Schenkel wisperte, wenn sie ging.
    Sie setzte sich vor ihren
Frisiertisch, fuhr sich spielerisch mit einer riesigen Puderquaste über ihre
nackten Schultern, während sie mein Gesicht im Spiegel beobachtete.
    Interessiert betrachtete ich
die schmalen Träger, die über ihre Schultern liefen. »Trägst du nie einen BH?«
    »Ist das der Grund deines
Kommens, Danny?« Ihre Augen blickten mich mit spöttischer Herausforderung im
Spiegel an. »Gestern konntest du es viel besser — mit weniger Worten.«
    »Eine Frau mit BH und
Hüfthalter ist wie ein Ritter in einer Rüstung«, sagte ich. »Darunter mag sich
Wundervolles verbergen, aber bis man die mühsame Arbeit des Öffnens hinter sich
hat, ist das Interesse verflogen.«
    »Ich trage weder einen BH noch
einen Hüfthalter«, sagte sie geduldig. »Die Französinnen auch nicht. Aber sie
ziehen sich zur Freude der Männer an und geben das zu, während sich die
typische Amerikanerin anzieht, um besser angezogen zu sein als die typische
Amerikanerin im Nachbarhaus.«
    »Mir ging gerade durch den
Kopf, daß du eine Mischung zwischen dem Konventionellen und dem
Unkonventionellen bist«, sagte ich. »Das konventionelle Denken über Erpressung
betrifft immer Fotos — intime Aufnahmen. Vermutlich können die Seelenklempner
erklären, warum das so ist.«
    »Du hast schon fünf Minuten
deiner Zeit verbraucht.« Sie wölbte ihre Lippen vor und begann sie mit einem
blassen Lippenstift sorgfältig nachzuziehen.
    »Diese Fotos von dir und dem
alten Richmond«, sagte ich. »Noch dazu Infrarot. Es ist ein Wunder, daß

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