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Miss Meermaid steht zur Wahl

Miss Meermaid steht zur Wahl

Titel: Miss Meermaid steht zur Wahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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vermute, daß Bella mit dem
Mörder zusammenarbeitet, es aber gar nicht weiß.«
    »Duval?«
    »Wir wollen das ruhen lassen,
bis ich eine bessere Vermutung habe, Leutnant«, schlug ich vor. »Werde ich
durch Bellas Aussage von dem Verdacht der Täterschaft entlastet?«
    »Stone bestreitet es. Er
behauptet, er wäre mit seinem Partner Blair zusammengewesen. Ich kann Blair
nicht finden. Er ist irgendwann in den letzten achtundvierzig Stunden spurlos
verschwunden. Duval hat ein Alibi.«
    »Von Elaine Curzon.«
    »Bewiesen ist also nur, daß ich
es mit der größten Bande verdammter Lügner zu tun habe, die mir je begegnet
ist«, erklärte Leutnant Reid grimmig, »und ich halte es durchaus für möglich,
daß auch Sie dazugehören.«
     
     
     

13
     
    Die Kapelle spielte einen
einleitenden Tusch, Jerry Winsor, Berufskonferencier ,
trat ans Mikrophon, und die Veranstaltung hatte begonnen.
    Winsor rasselte die Einleitung
mit der Übung eines Mannes herunter, der dies zweimal wöchentlich tut, um
seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ein paar witzige Redensarten, die
Werbeslogans für Meermaid-Badeanzüge unaufdringlich eingestreut, damit sie
nicht zu schwer zu schlucken waren, dann der unmerkliche Übergang zu
aufrichtiger Verehrung, als er die Chefin des Unternehmens, Helen Richmond,
ansagte.
    Helen machte ihre Sache gut.
Sie sprach mit klingender, aber angenehmer Stimme über den Wettbewerb, die
Mädchen und die Meermaid-Badeanzüge, hielt sich dabei an ein Maximum von fünf
Minuten. Unter stürmischem Applaus kündigte Winsor dann das Wasserballett an.
Die Tänzerinnen erschienen plötzlich am anderen Ende des Bassins. Ihre
verschiedenfarbigen Krinolinen bildeten ein farbenfrohes Schauspiel, als ihre
weiten Röcke anmutig schwangen.
    Dann flatterten Reifröcke und
Krinolinen unter einem schnellen Trommelwirbel zu Boden, und die Mädchen
erschienen in hautengen Badanzügen, tauchten eines nach dem anderen in das
Bassin und begannen die ständig wechselnden und kunstvollen Figuren ihrer
Vorführung.
    Auch diese zwanzig Minuten gingen
vorüber, und der Applaus war ohrenbetäubend, als die Mädchen aus dem Wasser
stiegen. Winsor kam auf das Podium zurück und verkündete den Höhepunkt des
Abends, die Wahl der Miss Meermaid durch die Preisrichter.
    Nach ihrer Rede hatte Helen das
Podium verlassen und sich irgendwo zwischen die Zuschauer auf den sechs Reihen
Bänke gesetzt. Ich versuchte festzustellen, wo sie saß, aber es war zu dunkel,
und die Gesichter in den Reihen waren lediglich verschwommene helle Flecken,
obwohl ich unmittelbar neben der vordersten Reihe stand.
    »Die erste der vier
Bewerberinnen in unserem Finale, meine Damen und Herren«, verkündete Winsor,
»Miss Yvonne Cleary aus Atlanta!«
    Die Lichter um das Bassin
gingen plötzlich aus, dann strahlte ein riesiger einzelner Scheinwerfer den
Zelteingang an, wo ein Mädchen wartete. Es war eine rötliche Blondine, die
einen schwarzen einteiligen Badeanzug trug, der in dem gleißenden Licht stumpf
schimmerte. Langsam begann sie an dem Bassin entlang auf das Podium
zuzuschreiten. Der Lichtkegel folgte ihr, als sie vor den Tisch der
Preisrichter trat. Sie lächelte auf sie hinunter, drehte sich dann erst nach
links und dann nach rechts, ich glaubte beinahe den Duft von Magnolienblüten in
der Brise wahrzunehmen. Dann stieg sie vom Podium herab und kehrte auf der
anderen Seite des Bassins zum Zelt zurück.
    »Aus New York City «, verkündete Winsor, »Miss Bella Lucas!«
    Der Scheinwerfer strahlte Bella
an, die unmittelbar vor dem Zelt stand und einen Miniatur-Bikini trug, dessen Frabe ein schimmerndes, irisierendes Blau war. Langsam
begann sie ihren Weg an dem Bassin entlang auf das Podium zu. Sie hatte
vielleicht den halben Weg zurückgelegt, als plötzlich ein schriller
Schreckensschrei die Stille zerriß.
    Für den Bruchteil einer Sekunde
schwankte der Lichtkegel, ließ dann von Bella ab, die zur Salzsäule erstarrt zu
sein schien und überschüttete den Tisch der Preisrichter mit blendender Helle.
    Elaine Curzon war auf ihrem
Stuhl zurückgesunken. Ihr Kopf hing schlaff auf ihrer rechten Schulter. Das
Heft eines Messers ragte aus ihrer linken Brust heraus, und das Oberteil ihres
weißen Satinkleides färbte sich langsam rot.
    Ich rannte die zehn Schritte,
die mich von Bella trennten, und packte sie am Arm. Erschrocken fuhr sie zurück
und sah mich mit panisch geweiteten Augen an.
    »Hören Sie«, sagte ich schnell.
»Sie stecken bis zum Hals in dieser

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