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Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Titel: Miss Sophie, Sie können mir vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Rolls
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hatte sich in der Hoffnung gewiegt, David könne sie heiraten wollen.
    Für wen hielt er sie? Die Antwort lag auf der Hand. Er hatte Geld geschickt als Anzahlung für ihre Dienste. Nicht mehr, nicht weniger.
    “Ich hasse ihn!”, äußerte Sophie wütend. “Ich hasse ihn!” Aber sie hasste ihn nicht. Das war das Problem. Sie liebte ihn und hatte gedacht, er habe sie zumindest gern.
    Sie saß lange da und starrte leeren Blicks vor sich hin. Es war unmöglich, nach diesem Brief noch hierzubleiben. Sie konnte nicht zulassen, dass Kit noch mit Helford ausritt oder Miss Fanny herkam, selbst wenn ihr Onkel das erlaubte. Sie glaubte nicht, dass er so prinzipienlos sein und die Kinder benutzen würde, um eine Affäre zu vertuschen. Nein, sie würde so schnell wie möglich ausziehen und sich für Thea und Kit einen plausiblen Grund ausdenken.
    Schließlich rann ihr eine einzelne Träne über die Wange. Der Träne folgte eine andere und noch eine, bis die Wangen nass waren und Sophie von Schluchzen geschüttelt wurde. Nie, nicht einmal nach Emmas Tod, war sie so verzweifelt gewesen. Die bitteren Erinnerungen würden sie bis an ihr Lebensende verfolgen. Sie würde nie mehr fähig sein, Liebe zu suchen oder zu geben. Sie fühlte sich beschmutzt. Nach der Fahrt mit David in der Kutsche war ihr Ruf ruiniert.
    Als sie schließlich das Schlafzimmer verließ, war ihr Gesicht bleich, und sie hatte verweinte Augen. Ihre kalte Miene hinderte jedermann daran, sie zu fragen, was sie belaste. Wenn Lord Helford am nächsten Tag kam, würde sie ihn fortschicken und ihm ausrichten lassen, er möge sie nie wieder besuchen.
    Vormittags hatte Sophie Einkäufe im Ort gemacht und dabei erfahren müssen, dass offenbar alle Dorfbewohner schon über die nächtliche Heimfahrt mit Lord Helford Bescheid wussten. Sie war mit anzüglichen Blicken bedacht worden und kehrte daher wütend nach Haus zurück. Kaum hatte sie die Haustür aufgemacht, hörte sie Thea im Salon äußern: “Das wird Sophie sein, Mylord.”
    Zum Teufel mit ihm! Offensichtlich hatte er sein Pferd in den Stall bringen lassen, ganz so, als gehöre hier alles ihm. Was natürlich der Fall war. Zweifellos glaubte er, auch Sophie gehöre ihm. Er würde feststellen, dass das ein Irrtum war.
    Thea kam aus dem Salon, und sogleich sagte Sophie: “Einen Augenblick, Thea. Es gibt etwas, das ich Seiner Lordschaft zurückgeben muss. Ich bin gleich wieder da.” Sie rannte in ihr Schlafzimmer und holte den Brief aus einer Schublade. Sie hatte das Geld und das Schreiben in den Umschlag getan und diesen versiegelt. Hocherhobenen Hauptes kehrte sie ins Parterre zurück.
    Als sie den Salon betrat, erhob sich Lord Helford und lächelte sie zärtlich an. Dann schwand sein Lächeln. Sein kleiner Liebling sah alles andere als liebevoll aus. Miss Thea Andrews entschuldigte sich, und höflich verabschiedete er sich von ihr. Dann wandte er sich misstrauisch Sophie zu.
    Sie hielt ihm seinen Brief hin. Ihr Blick war kalt, und ihr bleiches Gesicht sah wie eine Maske aus. “Es ist mir lieber, Sie nehmen das zurück. Ich befürchte, ich kann Ihr Angebot nicht annehmen, Sir. Außerdem würde ich es begrüßen, wenn Sie Ihre Besuche hier einstellten.” Ihre Stimme war voller Verachtung gewesen.
    “Was?” David glaubte, den Ohren nicht trauen zu können. Sie wies ihn zurück. “Du … du kannst mich … doch nicht zurückweisen, Sophie. Warum?”
    “Ich erwidere Ihre Gefühle nicht, Sir.” Mit dieser Frage hatte sie gerechnet. Ihre Antwort entsprach der Wahrheit. Sie erwiderte seine Gefühle nicht. Sie liebte ihn, und er hielt sie nur für Freiwild, wie er das einmal hatte durchblicken lassen.
    Die Wut stieg in ihm auf. Zum Teufel, was meinte Sophie? In der verdammten Kutsche hatte sie doch seine Küsse sehr leidenschaftlich erwidert.
    “Verdammt und zugenäht! Vorgestern Nacht hast du jedenfalls eine gute Imitation meiner Gefühle abgeliefert! Ich war nicht der Einzige, der sich gehen ließ.”
    Darauf wusste Sophie nichts zu antworten und wurde rot. “Bitte, Sir, wir haben uns nichts mehr zu sagen.”
    “Nein? Ich werde doch noch etwas sagen, Miss Marsden. Sie haben sich wie eine Schlampe aufgeführt. Hätte ich Sie gleich in der Kutsche besessen, wäre das genau das gewesen, was Sie verdienen. Offensichtlich hätte ich die Gelegenheit ergreifen sollen. Einen angenehmen Tag!”
    David riss Miss Marsden den Brief aus der Hand und stürmte aus dem Haus. Weißen Gesichts blieb sie zurück und stand

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