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Missing in Action

Missing in Action

Titel: Missing in Action Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Sie sprach nicht weiter, aber John war auch so klar, was sie meinte. Ihre Entdeckung konnte bedeuten, dass sich Teile des TransMatt-Tors vor ihnen befanden.
    Bislang war ihre Miene zweifelnd gewesen, aber jetzt stahl sich ein kleines, selbstzufriedenes Lächeln auf ihre Lippen. John war das egal. Wenn sie tatsächlich Bauteile des Portals entdeckt hatte, stand ihr jede Art von Selbstzufriedenheit zu.
    »Gute Arbeit, Rekrut. Team, ihr habt die Lady gehört. Da vorn liegt vielleicht unser Ticket nach Hause. Gehen wir hin und sehen es uns an.«
    Er konnte dieselbe Euphorie, die durch seine Adern strömte, nun auch in ihren Gesichtern sehen – mit Ausnahme Jamies natürlich. Aber der Rest schien Strapazen und Angst vergessen zu haben. Bislang saßen sie auf dem Planeten fest. Mit dem Tor hatten sie eine reelle Chance, wieder nach Hause zu kommen. Vielleicht wird das hier doch kein komplettes Desaster.
    Das Tempo erhöhte sich von ganz allein, als Cao seine Schritte beschleunigte und mehr Druck machte. John ließ ihn gewähren, denn alle wollten jetzt schneller vorankommen, und die Erschöpfung schien einfach
von ihnen abgefallen zu sein. Dennoch achtete er darauf, dass sie nicht übermütig wurden; noch befanden sie sich in potenziellem Feindgebiet und mussten jede Sekunde mit einem Angriff rechnen.
    In diesem Abschnitt des Waldes waren die Bäume niedriger, und zwischen ihnen standen häufiger andere Gewächse, vor allem etwa vier bis fünf Meter hohe Büsche, die aus verflochtenen Stauden bestanden, aus denen handtellergroße, orangefarbene Blätter sprossen. Über Kopfhöhe spalteten sich die Stauden voneinander ab und bildeten so eine grob runde Krone. Manchmal bewegten sie sich, obwohl John sicher war, dass kein Wind wehte, aber bislang gaben sie keinen Hinweis darauf, damit auf die Anwesenheit der Justifiers zu reagieren.
    »Noch fünfzig Meter«, meldete Lela, die ihren Scanner in der Hand hielt.
    Bulls Einschätzung hatte sich wieder einmal als richtig erwiesen: Die junge Frau war fähig. Auch jetzt schien sie – trotz der schwülen Hitze – einen kühlen Kopf zu bewahren.
    »Stopp!« Auf Johns Befehl hin hielten alle inne. »Jamie, Rourke, schauen Sie nach.«
    Die beiden nickten zur Bestätigung, dann verschwanden sie zwischen den Gewächsen. John hockte sich hin, in Richtung des Wegs, den sie gekommen waren. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die beiden Scouts zurückkehrten.
    »Da vorne hat es ein paar Bäume umgeknickt. Wir sind nicht ganz rangegangen, aber da liegen tatsächlich
Transportcontainer«, meldete Rourke und warf einen abschätzenden Blick auf Lela, während er hinzufügte: »Fettes SE -Logo, Boss. Zwei mindestens.«
    Zwei , dachte John erfreut. Wir brauchen alle vier, aber zwei wären ein guter Anfang.
    »Beschädigungen?«
    »Auf den ersten Blick keine, aber wir konnten nicht alles sehen und haben natürlich nichts untersucht. Ansonsten ist die Lage ruhig. Keine Xenos, nichts zu sehen oder zu hören, bis auf die beschissenen Mücken, Sir.«
    John stand auf und gab den Befehl weiterzugehen. Die Sorgen der letzten Stunden fielen mit jedem Schritt von ihm ab. Seit ihrer Ankunft hatte es nicht allzu viele gute Neuigkeiten gegeben, und diese hatten das Potenzial, sehr gut zu sein.
    Sie erreichten eine weitere Lichtung, die allerdings ebenso künstlich war wie die erste. Die Container hatten beim Absturz Bäume umgeknickt und Büsche zermalmt, bevor sie sich mit Wucht in den weichen Erdboden gegraben hatten. Langsam umkreisten sie die Stelle, bevor John Rourke und Jamie als Wachen einteilte und sich weiter näherte.
    Halb im Boden steckten zwei Container. Das helle, zerschrammte Blech hob sich deutlich vom dunkleren Waldboden ab. Das Konzern-Logo prangte auf allen Seiten, genau wie Rourke gesagt hatte. Als John herantrat, entdeckte er zu seiner Freude hinter den beiden Behältern einen dritten, der sich noch tiefer in die Erde gebohrt hatte.

    Fuck, ja! , schoss es ihm durch den Kopf. Alle Container wiesen zwar Dellen und Beulen auf, aber er konnte keine größeren Beschädigungen entdecken.
    »Lela, Namh, kommen Sie her. Kennen Sie sich mit dem Portal aus?«
    Der Ladearbeiter schüttelte den Kopf, sagte aber: »Ich kenn’ vielleicht die Nummern.«
    »Ist nicht ganz mein Fachgebiet«, erklärte Lela. »Ich habe noch an keinem gearbeitet.«
    »Namh, schauen Sie nach den Containernummern und versuchen Sie, sich zu erinnern, ob das alles Teile unseres Tors sind. Und Sie, Lela, öffnen Sie den hier

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