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Missing in Action

Missing in Action

Titel: Missing in Action Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Wasser trinkbar hielt. Seinen Leuten musste er solch grundlegende Befehle nicht geben, aber er wollte lieber nicht riskieren, dass die beiden Rekruten vor Aufregung vergaßen, die Pause dafür zu nutzen.

    Namh hob die Augen zum Himmel, bevor er die Feldflasche an die Lippen setzte, und flüsterte etwas, während Lela John dankbar zunickte, während sie trank.
    Da sie immer noch keinen Kontakt zu den Satelliten hatten, stand ihnen auch kein Kartenmaterial zur Verfügung, aber der Zweck ihrer Mission war auch weniger, einen bestimmten Ort zu erreichen, sondern eher, ein Gefühl für diesen Planeten zu bekommen und dem ängstlichen Haufen am Shuttle den Glauben zu geben, dass sie das Heft immer noch in der Hand hatten.
    Genau aus diesem Grund versuchte John, Kontakt mit dem Shuttle aufzunehmen: »Funke an Herdfeuer, Funke an Herdfeuer. Bitte kommen.«
    Einige Momente lang geschah gar nichts, dann meldete sich Shakey: »Hier Herdfeuer. Sprechen Sie, Funke.«
    »Wir legen bei ca. vier km eine Pause ein. Bislang alles sauber.«
    »Roger, Funke. Bestätige: alles sauber.«
    »Wie ist Ihr Status, Herdfeuer?«
    »Alles ruhig.«
    »Roger.«
    John nickte seinem Team zu und gestattete sich ein schmales Lächeln. Er versuchte, den Grad der Erschöpfung an den Gesichtern abzulesen, begriff aber schnell, dass er sie noch zu wenig kannte.
    »Weiter geht’s«, erklärte er schließlich und stand auf. Er konnte spüren, wie sich dabei der Schweiß auf seinem Rücken in Bewegung setzte. Langsam rannen die Tropfen seine Haut hinab.

    Als ob sie seine Worte gehört hätte, tauchte Jamies schlanke, dunkle Gestalt lautlos zwischen den fremdartigen Bäumen auf und reihte sich in die Kolonne ein. John folgte seinen Leuten, immer sowohl die Umgebung als auch die beiden Neuen im Blick.
    So legten sie noch etwas mehr als einen Kilometer zurück, immer vorsichtig und wachsam. Bei ihrem jetzigen Tempo – John hatte Cao angewiesen, es locker angehen zu lassen – würden sie für den Rückweg noch einmal drei Stunden benötigen, und John beschloss, es dabei zu belassen. Er hob die Faust und gab das Signal zum Anhalten.
    Als sich der Trupp versammelt hatte, nickte er ihnen zu.
    »Das reicht für heute. Wir kehren um.« Er sah die beiden Rekruten an. »Das bedeutet aber nicht, dass wir in unserer Wachsamkeit nachlassen. Volle Konzentration, bis wir sicher wieder beim Shuttle sind.«
    Lela nickte, während Namh ihn nur anstarrte, also fügte John sicherheitshalber hinzu: »Ist das klar?«
    »Ja«, erwiderte Namh, während Lela noch ein schnelles »Sir« anfügte.
    Gut genug , befand er. Sie schlagen sich ganz tapfer .
    »Fünf Minuten Pause, dann marschieren wir zurück.«
    Diesmal ging John selbst einige Schritte von ihrer Position weg und sicherte. Bislang waren sie auf nichts gestoßen, das bedrohlich wirkte, aber man konnte niemals sicher sein. Rourke hatte eine Gruppe kleiner, katzenartiger Geschöpfe entdeckt, die aber so schnell wieder im Unterholz verschwunden waren, dass es
unmöglich war, mehr über sie herauszufinden. Nicht mal, ob man sie essen kann , dachte er grimmig, oder ob wir Reinhards eines davon als Spielkameraden mitbringen sollten.
    Die Gefahren einer solchen unbekannten Landschaft erkannte man meist erst, wenn die Bewohner versuchten, einem das Bein abzubeißen.
    »Sir?«
    Es war Lela. Als er sich umdrehte und zur Gruppe zurückkehrte, vermutete er schon das Schlimmste. Ein kurzer Wink mit zwei Fingern in Rourkes Richtung ließ den Söldner Johns Sicherungsposition übernehmen.
    »Was gibt es?«
    »Ich habe etwas auf dem Scanner entdeckt … Sir«, sagte sie unsicher.
    John blickte sich um. Jeden Moment erwartete er, Xeno-Monster zwischen den Bäumen hervorbrechen zu sehen.
    »Reden Sie!«
    Ihre Stimme gewann an Selbstsicherheit. »Ich habe da einen Ausschlag, Sir. Kaum zweihundert Meter, in diese Richtung. Metall.«
    »Metall?«
    Ungebetene Erinnerungen stiegen in John auf. Einmal waren sie auf eine Lebensform gestoßen, die auf metallartigen Verbindungen basierte, wie man ihm nachher erklärt hatte, als zwei Ärzte seine Wunden versorgten und jede Menge mikrofeiner Metallsplitter aus seiner Haut zogen.

    »Eine ungewöhnliche Ansammlung verschiedener Metalle, Sir. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, es könnte von uns sein.«
    »Teile unserer Fracht?«
    »Möglich. Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber die Zusammensetzung … das sieht nach etwas aus, das eine Menge Energie schlucken könnte.«

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